Unsere klassischen Vorstellungen von der Welt und theoretischen Ideale beweisen in immer offentsichtlicherem Maße ihre Unzulänglichkeit: Internationale Politik in einfachen, eindeutigen und vorhersagefähigen Modellen zu erklären, kann angesichts der zunehmenden Komplexität der Welt nicht als Ideal aufrecht erhalten werden. Ebenso geraten die Vorstellungen von Fortschritt, Kausalität und Nationalstaat ins Getriebe der Globalisierung. Noch immer herrscht ein lautes Stimmengewirr um die Frage, was Globalisierung eigentlich ist, welche Auswirkungen sie auf den Menschen hat und wie sich Gesellschaft und Politik unter ihren Bedingungen gestalten lassen.
Seit sich das Modellrepertoire der Politikwissenschaft des letzten Jahrhunderts in
seiner Anwendbarkeit auf aktuelle Vorgänge überlebt hat, streiten neuen Ansätzen wie die Theorie komplexer Systeme, soziologischer Konnektionismus und Interdependenztheorie mit den hartnäckigen Resten älterer Theorien um die Erklärungshoheit in puncto Postmoderne mit ihren Begleiterscheinungen Vielstimmigkeit, gegenseitiger Abhängigkeit, Vernetzung, Austausch und Beschleunigung. Wie es dazu kommen konnte, lässt sich besonders an der Genese und dem noch zur Debatte stehenden Untergang des Nationalstaats ablesen. Seine Rolle hat sich eindeutig im mit dem Vormarsch der Globalisierung verändert, jedoch herrscht Uneinigkeit über das Ausmaß.
Ausgangsthese dieses Essays ist, dass der Nationalstaat seine herausragende Position als Hauptakteur der internationalen Politik aufgeben muss, um den neuen Herausforderungen der Vernetzung, Migration, Terrorismus und der dadurch verschärften Konkurrenz von Werten, Religion, Kulturen und Regionen gerecht zu werden. An seine Stelle tritt ein Geflecht von Entscheidungsträgern, Akteuren und Teilautoritäten, die miteinander agieren müssen, um legitime Entscheidungen zu produzieren. Davon ausgehend wird die Frage diskutiert, ob und inwiefern Prinzipien und Konzept der Europäischen Union eine mögliche, noch auszuformulierende Antwort auf die drängenden Fragen der Gegenwart und Zukunft darstellen könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Der Europäische Traum im Kontext der Globalisierung
- Einleitung
- Der Nationalstaat im Wandel
- Die Genese des Nationalstaates
- Die Herausforderungen der Moderne
- Der Nationalstaat und die Globalisierung
- Die Europäische Union als Antwort auf die Komplexität
- Die Europäische Union als Modell für eine neue Weltordnung
- Die Herausforderungen der Europäischen Union
- Die Zukunft der Europäischen Union
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Herausforderungen, die die Globalisierung für den Nationalstaat darstellt und analysiert, ob und inwiefern die Europäische Union eine mögliche Antwort auf diese Herausforderungen bietet. Der Essay argumentiert, dass der Nationalstaat in seiner traditionellen Form an seine Grenzen stößt und dass neue Formen der Zusammenarbeit und Governance notwendig sind, um die Herausforderungen der Globalisierung zu bewältigen.
- Die Genese und der Wandel des Nationalstaates
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf den Nationalstaat
- Die Europäische Union als Modell für eine neue Weltordnung
- Die Herausforderungen der Europäischen Union
- Die Zukunft der Europäischen Union
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Europäische Traum im Kontext der Globalisierung
- Der Nationalstaat im Wandel
- Die Europäische Union als Antwort auf die Komplexität
Die Einleitung stellt die These auf, dass der Nationalstaat seine herausragende Position als Hauptakteur der internationalen Politik aufgeben muss, um den neuen Herausforderungen der Vernetzung, Migration, Terrorismus und der dadurch verschärften Konkurrenz von Werten, Religion, Kulturen und Regionen gerecht zu werden. An seine Stelle tritt ein Geflecht von Entscheidungsträgern, Akteuren und Teilautoritäten, die miteinander agieren müssen, um legitime Entscheidungen zu produzieren. Die Frage, ob und inwiefern Prinzipien und Konzept der Europäischen Union eine mögliche, noch auszuformulierende Antwort auf die drängenden Fragen der Gegenwart und Zukunft darstellen könnten, wird im weiteren Verlauf des Essays diskutiert.
Dieses Kapitel analysiert die Genese des Nationalstaates und seine Entwicklung im Kontext der Moderne. Es wird argumentiert, dass der Nationalstaat ein Produkt der Moderne ist und dass seine Entstehung mit der Vorstellung von Kausalität, Linearität, Identität und Legitimität verbunden ist. Der Nationalstaat ist elementar mit der Vorstellung von Kausalität, Linearität, Identität und Legitimität verbunden – eben jenen Prinzipien, die auch konstitutiv für die Moderne sind. (vgl. Greenfield 2004: 40-45)
Dieses Kapitel untersucht die Europäische Union als mögliches Modell für eine neue Weltordnung. Es wird argumentiert, dass die Europäische Union ein Beispiel für eine neue Form der Zusammenarbeit und Governance ist, die auf die Herausforderungen der Globalisierung reagieren kann. Die Europäische Union ist ein Beispiel für eine neue Form der Zusammenarbeit und Governance, die auf die Herausforderungen der Globalisierung reagieren kann. Die Europäische Union ist ein Beispiel für eine neue Form der Zusammenarbeit und Governance, die auf die Herausforderungen der Globalisierung reagieren kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Nationalstaat, die Globalisierung, die Europäische Union, Komplexität, Vernetzung, Migration, Terrorismus, Wertekonflikt, neue Formen der Zusammenarbeit und Governance. Der Text analysiert die Herausforderungen, die die Globalisierung für den Nationalstaat darstellt und untersucht, ob und inwiefern die Europäische Union eine mögliche Antwort auf diese Herausforderungen bietet.
- Citation du texte
- Anna Milena Jurca (Auteur), 2006, Der Europäische Traum im Zeitalter der Globalisierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127391