Die Arbeit befasst sich mit den Reaktionen der öffentlichen Meinung in Frankreich nach den Krawallen im November 2005 im Kontext der Theorie von Samuel Huntington über den Kampf der Kulturen. Nach Huntington, in der Welt wo sich die Menschen um die Kulturen konzentrieren und nach ihrer kulturellen Identität in ihrem Verhalten richten, werden die kulturellen Antagonismen zur Grundlage der Konflikte. Die heutigen ethnisch geprägten Konflikte rufen die Theorie zu der Debatte herbei. Welche Rolle hat die Theorie während der Krawalle in Frankreich gespielt? Die überwiegenden Reaktionen der öffentlichen Meinung wurden als Ausdruck der wachsenden Abneigung der Franzosen gegenüber den islamischen Immigranten bezeichnet. Man könnte behaupten, dass die Argumente aus der Theorie des Kampfes der Kulturen als eine Erklärung der Situation genutzt und in der Argumentation als grundsätzliche Pfeile angewendet wurden.
Glauben die Franzosen nicht mehr an die Multikulturalität?Nach kürzer Einleitung, die die kontroverse Theorie und den Kontext der Ereignissen in Frankreich schildert, werden die unterschiedlichen Reaktionenströmungen der öffentlichen Meinung untersucht.Die Franzosen blieben unter einem ziemlich starken Einfluss der Politik und daher wird hier in der ersten Linie die Gestalt des Innenministers Nicolas Sarkozy besprochen. Welchen Einfluss hatte er auf die öffentliche Meinung, welche Reaktionen folgten seinen Äusserungen und in welchem Verhältnis standen sie zur Huntingtons Theorie? Danach werden die „linken" Erklärungen der Situation erwähnt und weiter die strikte rechten und rechtsextremistischen Reaktionen. Die Krise in den banlieus brachte ein interessantes Problem ans Licht; Die Divergenz zwischen der offiziellen Meinung der französischen Presse und Politik und der Ansichten der "normalen" Franzosen wurde zu einem Thema, welches sich trotz Versuchen nicht unterdrücken ließ.
Erwies sich hier also die Theorie des Kampfes der Kulturen als erklärungsfähig? In dem letzten Kapitel wird soeben ein Versuch unternommen, die Analyse der Reaktionen durchzuführen. Politischer Einfluss, self fulfilling prophecy, verwurzelter Rassismus, Wirtschaft – ob und inwieweit haben sie die französischen Reaktionen beeinflusst? Der empirische Teil der Arbeit stützt sich überwiegend auf die Artikeln und Berichten aus der deutschen, polnischen und insbesondere französischen Presse und auf Internetforen und Blogs,die als Ausdruck der „lebendigen“ Meinung der Franzosen gelten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Huntingtons Theorie
- Die Einteilung in die Kulturkreise
- Der Westen - ein universaler oder verhasster Kulturkreis?
- Das Verschieben von dem kulturellen Gleichgewicht
- Die Migration
- Kernstaaten- und Bruchlinienkonflikte
- Die ,,Französische Krankheit“ – die Krawalle in Oktober 2005
- Was geschah in französischen „banlieus“?
- Die Ursachen
- Reaktionen der öffentlichen Meinung
- ,,Sarcko-gib nicht auf - Das Phänomen von Nicolas Sarkozy
- ,,Es ist nicht ihre Schuld" - die „linken“ Erklärungen für die Krise
- Political correctness versus öffentliche Meinung?
- "Die islamische Bedrohung"- die rechte und rechtsextremistische Strömung
- Alain Finkielkraut – der linke Rechtsextremist
- Angesichts Djihad und Intifada
- Ökonomische Parasiten
- ,,Sie wollen sich nicht integrieren"
- ,,La droite gagnante" – der Erfolg der Rechtsextremisten
- Die Analyse der Reaktionen der öffentlichen Meinung
- Rassismus – die französische Tradition ?
- Politisch gesteuert : Kampf der Kulturen als politisches Werkzeug
- Abneigung und Hass – eine self fulfilling prophecy?
- Sozial und ökonomisch begründete Kulturdivergenz
- Die französische Eigenart
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Reaktionen der französischen Öffentlichkeit auf die Krawalle im November 2005 im Kontext der Theorie des "Kampfes der Kulturen" von Samuel Huntington. Die Arbeit untersucht, ob und inwiefern die Theorie als Erklärungs- und Argumentationsmuster in der öffentlichen Debatte verwendet wurde.
- Die Theorie des "Kampfes der Kulturen" von Samuel Huntington
- Die Krawalle in den französischen Vorstädten im November 2005
- Die Reaktionen der französischen Öffentlichkeit auf die Krawalle
- Die Rolle der Politik in der öffentlichen Debatte
- Der Einfluss von Rassismus und kulturellen Vorurteilen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Theorie des "Kampfes der Kulturen" von Samuel Huntington. Es werden die wichtigsten Aspekte der Theorie erläutert, insbesondere die Einteilung der Welt in Kulturkreise, die Rolle des Westens und die Bedeutung der Migration. Im Anschluss daran wird ein Überblick über die Ereignisse in den französischen Vorstädten im November 2005 gegeben, einschließlich der Ursachen der Krawalle.
Das dritte Kapitel analysiert die Reaktionen der französischen Öffentlichkeit auf die Krawalle. Es werden verschiedene Strömungen der öffentlichen Meinung untersucht, darunter die Positionen von Nicolas Sarkozy, die "linken" Erklärungen und die rechte und rechtsextremistische Strömung. Es wird untersucht, ob und inwiefern die Theorie des "Kampfes der Kulturen" in diesen Reaktionen eine Rolle spielte.
Das vierte Kapitel widmet sich der Analyse der Reaktionen der öffentlichen Meinung. Es werden verschiedene Faktoren untersucht, die die Reaktionen beeinflusst haben könnten, darunter politischer Einfluss, self fulfilling prophecy, verwurzelter Rassismus und wirtschaftliche Faktoren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kampf der Kulturen, die Krawalle in Frankreich im November 2005, die öffentliche Meinung, die Rolle der Politik, Rassismus, kulturelle Vorurteile, die Theorie von Samuel Huntington, die französische Gesellschaft, die Integration von Migranten und die Multikulturalität.
- Quote paper
- Katarzyna Odrozek (Author), 2006, Die öffentliche Meinung in Frankreich nach den Krawallen im November 2005, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127486