[...] Jeder von uns hat täglich und ständig etwas mit diesen so genannten „Property Rights“ zu
tun, denn gerade in einer Marktwirtschaft, wie die unsere, spielen die Rechte an einem
materiellen oder immateriellen Gut eine sehr große Rolle.
Kauft man sich auf dem Weg zur Uni eine Zeitung, hat man soeben das Recht der Nutzung
erworben, aber ein Recht zur Vervielfältigung für gewerbliche Zwecke hat man nicht
bekommen.
Somit ist es wichtig zu wissen, welche Rechte man an einem Gut besitzt und welche nicht,
wenn man eine Weiterverwertung beabsichtigt.
Mit dem Begriff an sich, den Grundannahmen, der Verteilung, den verschiedenen
Ausgestaltungen von Property Rights und dessen Missbrauch, beschäftige ich mich im 3.
Kapitel dieses Proseminars.
Diese Rechte müssen allerdings erst einmal auf die Wirtschaftsubjekte einer
Volkswirtschaft verteilt werden, nicht immer ist es so einfach wie bei einem Zeitungskauf.
Man stelle sich einmal die Produktion von einem Musikstück vor, an dem mehrere
Menschen und eventuell auch Firmen beteiligt sind.
So muss im Vorfeld bereits geklärt werden, wer welchen Anteil vom Gewinn – fest oder
variabel erhält, wer das Recht an der Vermarktung hat und wie lang das gelten soll.
Dies wird alles durch Verträge festgelegt und von so genannten Institutionen überwacht.
Mitte der sechziger Jahre entwickelte Ronald H. Coase die neoklassische Theorie zum
„Neuen Institutionalismus“ weiter. Coase stellt die Zusammenhänge und Abhängigkeiten
zwischen ökonomischen Handelns und den gesetzten Rechtsnormen, sowie den
institutionellen Vorraussetzungen dar. Auf den „Neuen Institutionalismus“ werde ich im Folgenden Kapitel kurz eingehen, um die
Einordnung der Property Rights Theorie als Teilgebiet des „Neuen Institutionalismus“ zu
ermöglichen.
Im dritten Kapitel möchte ich die Anwendung der Property-Rights-Theorie kurz berühren.
Eine ausführlichere Darstellung dieses Gebietes würde den Rahmen dieser Arbeit deutlich
sprengen. Die Property-Rights-Theorie spielt nicht nur bei öffentlichen Gütern und externen
Effekten eine große Rolle, sondern auch in der Unternehmenstheorie. Auf letzteres werde
ich nicht mehr eingehen, ebenso nicht auf die sehr aktuelle und momentan immer wieder
diskutierte Bedeutung der Property-Rights-Theorie auf bezüglich Urheberrechte der
elektronischen Informationsprodukte. Dies sind zwar zwei sehr interessante Themen, doch
würde jedes von ihnen eigenständige Arbeiten erfordern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. NEUER INSTITUTIONALISMUS
- 2.1 ZUM INSTITUTIONSBEGRIFF IN DER ÖKONOMIE.
- 2.2 ENTSTEHUNG VON INSTITUTIONEN.....
- 2.3 ENTSTEHUNG DES NEUEN INSTITUTIONALISMUS
- 2.4 FORSCHUNGSZWEIGE DES NEUEN INSTITUTIONALISMUS.
- 3. DIE PROPERTY-RIGHTS-THEORIE...........
- 3.1 PROPERTY RIGHTS
- 3.2 ANNAHMEN DER PROPERTY-RIGHTS-THEORIE.
- 3.2.1 Individuelle Nutzenfunktion
- 3.2.2 Begrenzte Rationalität.
- 3.2.3 Opportunismus.
- 3.2.4 Schutz von Verfügungsrechten.
- 3.2.5 Existenz von Transaktionskosten.
- 3.3 MERKMALE VON VERFÜGUNGSRECHTEN
- 3.3.1 Arten der Nutzungsmöglichkeit....
- 3.3.2 Verteilung und weitere Ausgestaltung von Property Rights.
- 3.3.3 Exklusive Verfügungsrechte...
- 3.3.4 Verfügungsrechte und Haftung.
- 3.3.5 Verfügungsmacht....
- 3.4 TRANSAKTIONSKOSTEN UND TRANSAKTIONSKOSTENTHEORIE.
- 3.4.1 Wichtige Zusammenhänge in Verbindung mit Transaktionskosten..\n
- 4. ANWENDUNGSBEREICHE DER PROPERTY-RIGHTS-THEORIE .......
- 4.1 PROPERTY RIGHTS UND ÖFFENTLICHE GÜTER..........\n
- 5. SCHLUSSBETRACHTUNG............
- Property Rights und ihre Bedeutung in einer Marktwirtschaft
- Die Entstehung und Entwicklung des „Neuen Institutionalismus“
- Die Grundannahmen und Merkmale der Property-Rights-Theorie
- Die Verteilung und Ausgestaltung von Property Rights
- Die Rolle von Transaktionskosten und deren Einfluss auf Property Rights
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema „Property Rights“ und analysiert die Beziehung zwischen Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft in diesem Kontext. Der Schwerpunkt liegt auf der Property-Rights-Theorie, deren Grundannahmen, Verteilung und Ausgestaltung im Fokus stehen. Die Arbeit untersucht zudem, wie Property Rights in einer Marktwirtschaft funktionieren, insbesondere im Hinblick auf die Entstehung von Institutionen und dem Einfluss des „Neuen Institutionalismus“ auf die Entwicklung der Theorie.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung führt das Thema „Property Rights“ ein und erläutert die Relevanz dieser Rechte in einer Marktwirtschaft. Sie stellt die Beziehung zur Rechtswissenschaft her und betont die Rolle von Property Rights im Kontext von Gütertausch und wirtschaftlichen Transaktionen.
Kapitel 2: Neuer Institutionalismus
Dieses Kapitel beleuchtet den „Neuen Institutionalismus“ als eine Weiterentwicklung der Neoklassik. Es diskutiert die Entstehung von Institutionen, deren Funktion in der Gesellschaft sowie die Auswirkungen von Institutionen auf das wirtschaftliche Handeln. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Institutionen als Rahmenbedingungen für ökonomische Prozesse.
Kapitel 3: Die Property-Rights-Theorie
Das dritte Kapitel widmet sich ausführlich der Property-Rights-Theorie. Es analysiert die Grundannahmen der Theorie, einschließlich der individuellen Nutzenfunktion, begrenzter Rationalität und Opportunismus. Das Kapitel untersucht zudem die Bedeutung von Transaktionskosten, die Verteilung von Property Rights, und die verschiedenen Arten von Verfügungsrechten.
Kapitel 4: Anwendungsbereiche der Property-Rights-Theorie
Dieses Kapitel befasst sich mit den Anwendungsmöglichkeiten der Property-Rights-Theorie, insbesondere im Bereich der öffentlichen Güter. Es beleuchtet die Herausforderungen bei der Bereitstellung und Verteilung von öffentlichen Gütern im Kontext von Property Rights und der Bedeutung von klaren Eigentumsrechten für effiziente Ressourcenallokation.
Schlüsselwörter
Property Rights, Neuer Institutionalismus, Transaktionskosten, Verfügungsrechte, öffentliche Güter, Marktwirtschaft, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Institution, Unternehmenstheorie, Urheberrechte, elektronische Informationsprodukte.
- Quote paper
- Dirk Backen (Author), 2003, Neuer Institutionalismus und der Property-Rights-Ansatz in der Wirtschaftstheorie [Seminararbeit plus Präsentation], Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12751