Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Kinder in bikulturellen Familien, wobei sie vor allem die Frage beantworten soll, inwiefern die Kindererziehung durch kulturelle Muster beeinflusst wird. Es soll dargestellt werden, was die kulturellen Merkmale sind und welche Wirkungen sie auf das Eheleben mit Kindern und auf die Kinder selbst haben.
Man kann die kulturellen von den familiären Traditionen nicht trennen; daher ist jede Ehe in bestimmter Hinsicht bikulturell. Gleichzeitig ist es aber möglich zu zeigen, wie Kultur in bikulturellen Familien benutzt wird, indem die persönliche zur nationalen Identität wird.
Die Unterschiede in bikulturellen Familien werden aber oft durch das Prisma der Kultur wahrgenommen. Im nächsten Kapitel stelle ich dar, was unter bikulturellen Ehen verstanden werden kann und warum man sich für einen ausländischen Partner entscheidet. Das erste Problemfeld konstituieren Verschiedenheiten, welche beim Kinderwunsch zum Ausdruck kommen, weil Kinder als Nachwuchs unterschiedlichen Wert für die Eheleute haben können. Mit den Kindern kommen neue Probleme, die geklärt werden müssen. Deswegen werden weitere drei Bereiche anhand von Romano präsentiert und genauer erläutert. Es handelt sich um Werte/Glauben, Disziplin/Ausbildung und Eltern-Kind-Beziehung. Jede von ihnen hat eine andere Bedeutung für die bikulturelle Familie. Wichtig dabei ist es, dass es den Ehepartnern gelingt eine gemeinsame Meinung zu vertreten, damit die Kinder eine Orientierung für das spätere Leben bekommen. Manche Kinder lernen aber aus Unterschieden Selbstständigkeit und Sensibilität, wobei starke Konflikte innerhalb von allen drei Bereichen die Beziehung zu den Eltern verschlechtern können.
Die Erziehungsprobleme haben Einfluss auf die persönlich Betroffenen d.h. die Kinder, die nicht unbedingt zweisprachig/bikulturell aufwachsen müssen und sich als bikulturell betrachten. Allgemein unterteilen sich die Probleme in Zweisprachigkeit und bikulturelle Identität. Zweisprachigkeit erfolgt nicht automatisch und hängt von vielen Faktoren ab, z.B. welchen Status die fremde Sprache hat und ob beide Eltern zweisprachig sind und die fremde Sprache unterstützen. Die bikulturelle Identität ist eine Wahl der Kinder, die sie selber treffen müssen, wobei diese von den Eltern stark durch die Erziehung beeinflusst wird. Die gewählte Identität zeigt, ob jemand gewonnen hat oder es beiden Elternteilen gelungen ist ihre Werte zu vermitteln.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffserklärung: Kultur
- Bikulturelle Ehen und ihre Kinder
- Kinderwunsch
- Kulturelle Unterschiede in der Kindererziehung
- Erziehungsräume
- Bikulturelle Kinder
- Zweisprachigkeit
- Identität
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss kultureller Muster auf die Kindererziehung in bikulturellen Familien. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Verschiedenartigkeit kultureller Hintergründe der Eltern ergeben. Die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf das Eheleben und die Entwicklung der Kinder zu analysieren.
- Der Einfluss von Kultur auf die Kindererziehung in bikulturellen Familien
- Kulturelle Unterschiede im Hinblick auf Kinderwunsch, Erziehungsstile und Eltern-Kind-Beziehung
- Die Herausbildung bikultureller Identitäten bei Kindern
- Der Begriff "Kultur" und seine Vielschichtigkeit im Kontext bikultureller Beziehungen
- Die Rolle von Sprache und Kommunikation in bikulturellen Familien
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Diese Einführung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss kultureller Muster auf die Kindererziehung in bikulturellen Familien vor. Sie skizziert den Forschungsansatz und erklärt kurz den komplexen und vielschichtigen Begriff der Kultur. Die Arbeit betont die Unabtrennbarkeit kultureller und familiärer Traditionen, wobei kulturelle Unterschiede oft als Erklärung für Konflikte in bikulturellen Familien herangezogen werden. Es wird angekündigt, dass der Kinderwunsch, unterschiedliche Erziehungsstile und die Eltern-Kind-Beziehung als zentrale Problemfelder behandelt werden.
Begriffserklärung: Kultur: Dieses Kapitel liefert verschiedene Definitionen des Begriffs "Kultur", die von einer umfassenden Liste kultureller Elemente (Sprache, Religion, etc.) bis hin zu Definitionen als dynamische Systeme von Konzepten, Werten und Normen reichen. Es wird die Schwierigkeit hervorgehoben, Kultur präzise zu definieren, da sie nicht statisch ist und sich ständig im Austausch mit anderen Kulturen befindet. Die unterschiedlichen Ansätze zeigen die Vielschichtigkeit und Komplexität des Begriffs und betonen, dass bereits innerhalb einer Kultur unterschiedliche Sozialisationsprozesse und Wertevorstellungen bestehen können, die zu Konflikten in Paarbeziehungen führen können.
Bikulturelle Ehen und ihre Kinder: Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen bikultureller Ehen, insbesondere im Hinblick auf die Kindererziehung. Es werden drei Bereiche (Werte/Glauben, Disziplin/Ausbildung, Eltern-Kind-Beziehung) detailliert untersucht, die von kulturellen Unterschieden beeinflusst sind. Es wird betont, wie wichtig es für die Eltern ist, einen Konsens zu finden, um den Kindern Orientierung zu bieten. Die unterschiedlichen Erziehungsstile können sowohl zu Selbstständigkeit und Sensibilität als auch zu Konflikten führen, die die Eltern-Kind-Beziehung beeinträchtigen können. Der Begriff der "Erziehungsräume" wird eingeführt und im Kontext transnationaler kultureller Muster betrachtet.
Bikulturelle Kinder: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Auswirkungen bikultureller Erziehung auf die Kinder. Die zentralen Themen sind Zweisprachigkeit und die Entwicklung bikultureller Identität. Es wird deutlich, dass Zweisprachigkeit nicht automatisch erworben wird, sondern von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. dem Status der jeweiligen Sprache und der Unterstützung durch die Eltern. Die Entwicklung der bikulturellen Identität wird als eine selbstbestimmte Entscheidung des Kindes dargestellt, die jedoch stark von der elterlichen Erziehung beeinflusst wird. Die Wahl der Identität spiegelt die gelungene Vermittlung elterlicher Werte wider.
Schlüsselwörter
Bikulturelle Beziehungen, Kindererziehung, Kultur, Identität, Zweisprachigkeit, interkulturelle Kommunikation, Familienkonflikte, Erziehungsstile, Werte, Normen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss kultureller Muster auf die Kindererziehung in bikulturellen Familien
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss kultureller Muster auf die Kindererziehung in bikulturellen Familien. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Eltern ergeben, und analysiert die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf das Eheleben und die Entwicklung der Kinder.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie den Einfluss von Kultur auf die Kindererziehung, kulturelle Unterschiede in Bezug auf Kinderwunsch, Erziehungsstile und die Eltern-Kind-Beziehung, die Herausbildung bikultureller Identitäten bei Kindern, den vielschichtigen Begriff "Kultur" im Kontext bikultureller Beziehungen und die Rolle von Sprache und Kommunikation in bikulturellen Familien.
Wie wird der Begriff "Kultur" definiert?
Die Arbeit präsentiert verschiedene Definitionen von "Kultur", von umfassenden Listen kultureller Elemente (Sprache, Religion etc.) bis hin zu dynamischen Systemen von Konzepten, Werten und Normen. Es wird die Schwierigkeit hervorgehoben, Kultur präzise zu definieren, da sie nicht statisch ist und sich ständig im Austausch mit anderen Kulturen befindet. Die unterschiedlichen Ansätze verdeutlichen die Komplexität des Begriffs und zeigen, dass bereits innerhalb einer Kultur unterschiedliche Sozialisationsprozesse und Wertevorstellungen bestehen können.
Welche Herausforderungen werden in bikulturellen Ehen im Hinblick auf die Kindererziehung behandelt?
Die Arbeit analysiert Herausforderungen in bikulturellen Ehen, insbesondere in Bezug auf Werte/Glauben, Disziplin/Ausbildung und die Eltern-Kind-Beziehung. Es wird betont, wie wichtig ein elterlicher Konsens für die Orientierung der Kinder ist und wie unterschiedliche Erziehungsstile sowohl zu Selbstständigkeit und Sensibilität als auch zu Konflikten führen können, die die Eltern-Kind-Beziehung beeinträchtigen.
Wie wird die Entwicklung bikultureller Identitäten bei Kindern betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Auswirkungen bikultureller Erziehung auf Kinder, wobei Zweisprachigkeit und die Entwicklung bikultureller Identität im Mittelpunkt stehen. Zweisprachigkeit wird nicht als automatisch erworben dargestellt, sondern als abhängig von Faktoren wie dem Status der jeweiligen Sprache und der elterlichen Unterstützung. Die Entwicklung der bikulturellen Identität wird als selbstbestimmte Entscheidung des Kindes beschrieben, die jedoch stark von der elterlichen Erziehung beeinflusst wird.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bikulturelle Beziehungen, Kindererziehung, Kultur, Identität, Zweisprachigkeit, interkulturelle Kommunikation, Familienkonflikte, Erziehungsstile, Werte, Normen.
Welche Kapitel beinhaltet die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einführung, ein Kapitel zur Begriffserklärung von Kultur, ein Kapitel zu bikulturellen Ehen und ihren Kindern, ein Kapitel zu bikulturellen Kindern und eine Schlussfolgerung. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss kultureller Unterschiede auf das Eheleben und die Entwicklung der Kinder in bikulturellen Familien zu analysieren. Sie untersucht, wie kulturelle Muster die Kindererziehung beeinflussen und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben.
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- Master of Arts (Kulturwissenschaften) Dorota Miller (Author), 2005, Bikulturelle Beziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127588