Die Medienwissenschaftler Michael Kunczik und Dr. Astrid Zipfel stellen hier die kontroverse Diskussion über die Gewaltdarstellung in Film und Fernsehen dar. Es bestehen unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema sowie diverse Theorien, die entkräften oder bestärken, dass Gewaltbereitschaft und -verhalten durch digitale Medien gefördert und verstärkt werden. Neben einer Reihe von Fähigkeiten, sei der Mensch dazu in der Lage, das Verhalten einer anderen Person zu beobachten und so stellvertretend Erfahrungen zu sammeln. Dies erfolge sowohl über die Beobachtung realer Modelle als auch über Modelle aus den Medien. Außerdem bieten Medien Ideen, Inspiration und Orientierung für individuelle Denk- und Verhaltensweisen.
Insbesondere Jugendliche* befinden sich in einer bedeutenden Orientierungsphase des Lebens, welche von der Identitätsarbeit und von Freiraum für Erfahrungen und Experimente gekennzeichnet sei. Medien, wie zum Beispiel Serien oder Filme, gehen als "zentrale Orientierungspunkte" in die Beziehung von Heranwachsenden zu sich selber (subjektive Innenwelt), zu anderen, zur Welt der Dinge und Ereignisse und zur Welt der Kultur ein und beeinflussen somit die Interaktion zwischen Individuum und Umwelt.
Da heutzutage bei ungefähr 95% der Jugendlichen Fernsehgeräte zur Medienausstattung gehören und jeder zweite Jugendliche einen eigenen Fernseher besitze, wird die Relevanz der Erforschung dieses Themengebiets deutlich. Um den Einfluss der Gewaltdarstellung in Film und Fernsehen auf die Entwicklung von Heranwachsenden herauszukristallisieren, werden zuerst die Begriffe Gewalt und Actionfilme definiert, da diese in dieser Arbeit von hoher Relevanz sind. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen, das Modelllernen nach Albert Bandura und weitere Thesen, mit Blick auf die mediale Gewaltdarstellung, in ihren Grundzügen aufgeführt. Darauf folgt die Beschreibung von Gewalt in Film und Fernsehen auf Grundlage der vorgestellten Konzepte, mit Blick auf jugendliche Gewaltentstehung und unter Berücksichtigung des Actionfilms "The Equalizer". Zuletzt werden die Inhalte subsumiert, sodass die Fragestellung, inwieweit die Darstellung von Gewalt in Actionfilmen die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen beeinflusse, beantwortet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen
- Gewalt
- Actionfilme
- Theoretische Grundlagen
- Albert Bandura: Lernen am Modell
- Weitere Thesen mit Blick auf mediale Gewaltdarstellung
- Gewalt in Film und Fernsehen
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der kontroversen Diskussion über die Gewaltdarstellung in Film und Fernsehen und untersucht deren Einfluss auf die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen. Sie analysiert den Actionfilm "The Equalizer" im Hinblick auf das Modelllernen nach Albert Bandura und weitere Thesen, die sich mit medialer Gewaltdarstellung befassen.
- Definition und Abgrenzung des Gewaltbegriffs
- Analyse von Actionfilmen als Genre
- Anwendung des Modelllernens nach Albert Bandura
- Bedeutung von medialer Gewaltdarstellung für die Entwicklung von Jugendlichen
- Analyse des Actionfilms "The Equalizer" im Hinblick auf jugendliche Gewaltentstehung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel erläutert die Relevanz der Diskussion um Gewaltdarstellung in Film und Fernsehen und stellt die kontroversen Meinungen und Theorien zu diesem Thema vor. Es wird die Bedeutung von Medien für Jugendliche und deren Orientierung in der Entwicklungsphase hervorgehoben.
Begriffserklärungen
Dieses Kapitel definiert den Begriff "Gewalt" und differenziert zwischen Gewalt und Aggression. Es werden unterschiedliche Arten von Gewalt und deren Ausprägungen erläutert, sowie die Bedeutung von physischer, personaler und fiktiver Gewalt im Kontext der Arbeit hervorgehoben.
Theoretische Grundlagen
Das Kapitel stellt das Modelllernen nach Albert Bandura vor und erläutert seine Bedeutung im Zusammenhang mit der medialen Gewaltdarstellung. Es werden weitere Thesen und Ansätze zur medialen Gewaltdarstellung beleuchtet.
Gewalt in Film und Fernsehen
Dieses Kapitel widmet sich der Beschreibung von Gewalt in Film und Fernsehen auf Basis der vorgestellten Konzepte. Es analysiert den Actionfilm "The Equalizer" im Hinblick auf jugendliche Gewaltentstehung und untersucht die Darstellung von Gewalt im Film anhand der im vorhergehenden Kapitel dargestellten Theorien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Gewalt, Actionfilme, mediale Gewaltdarstellung, Modelllernen nach Albert Bandura, jugendliche Gewaltentstehung und den Actionfilm "The Equalizer".
- Citar trabajo
- Allegra Goltz (Autor), 2019, Die Darstellung von Gewalt in Film und Fernsehen. Eine Analyse des Actionfilms "The Equalizer" mit Blick auf jugendliche Gewaltentstehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1276210