Die vorliegende Studienarbeit geht der Forschungsfrage nach, inwiefern personenspezifische Merkmale im Lebenslauf von Bewerbern die Wahrnehmung des Personalmanagers beeinflussen. Dafür wird zu Beginn auf Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, die gesetzliche Lage und die Maßnahmen gegen Diskriminierung eingegangen, um dann eine empirische Untersuchung durchzuführen. Am Ende werden die Ergebnisse übersichtlich dargestellt. Ein diskriminierungsfreier Umgang miteinander ist sowohl ein gesellschaftliches als auch ein moralisches Anliegen und ergibt zuletzt auch auf wirtschaftlicher Ebene Sinn. Dennoch ist Diskriminierung am Arbeitsplatz immer noch ein Teil der gelebten Realität. Obwohl diese Praxis laut Artikel 3 Abs. 3 im Grundgesetz der BRD verboten ist, werden Bewerbungskandidaten oft bereits bei der Vorauswahl für einen Job bewusst und unbewusst diskriminiert.
In Deutschland werden vor allem Menschen Migrationshintergrund, ältere Arbeitsuchende und Frauen mit Kindern benachteiligt. Doch in Zeiten des demografischen Wandels, des gesellschaftlichen Wertewandels und des Fachkräftemangels liegt es im Interesse aller Unternehmen das Potential des Bewerberpools voll auszuschöpfen. Diverse Belegschaften sind eine immaterielle Ressource für Unternehmen. Erwiesenermaßen führen sie zu Kostensenkungen, durch beispielsweise geringere Fluktuationen und Engpässen von Arbeitnehmern. Auch tragen sie durch höhere Produktivität und Kundenloyalität zum Zugang zu neuen Märkten und besseren Leistungen auf bestehenden Märkten bei. Als Erweiterung des Grundgesetztes gilt das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz“ (AGG).
Durch das AGG sind Ungleichbehandlungen aufgrund von Geschlecht, rassistischer Motive oder ethnischer Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexueller Identität beim Zugang zur Erwerbstätigkeit nicht zulässig. Anonymisierte Bewerbungsverfahren sind erwiesenermaßen ein Sinnvolles Instrument, um die erste Stufe der Bewerbung diskriminierungsfrei zu gestalten, allerdings sind diese in Deutschland noch keine weit verbreitete Praxis. Eine Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hat 2018 herausgefunden, welche und wie stark personenspezifische Merkmale zur Diskriminierung der Bewerbenden beitragen. Es wurde analysiert wie oft den fiktiven Bewerbenden zu- oder abgesagt wurde. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskriminierung gegenüber Bewerbern mit Migrationshintergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Diskriminierung
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
- Diversity Management
- Anonymisierte Bewebungsverfahren
- Hypothesen und Forschungsdesign
- Hypothesen
- Forschungsdesign
- Fragebogen
- Auswertung
- Schlussfolgerung & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Thematik der Anonymisierung von Bewerbungsprozessen. Sie untersucht, inwiefern personenspezifische Merkmale im Lebenslauf von Bewerbern die Wahrnehmung des Personalmanagers beeinflussen und ob anonymisierte Bewerbungsverfahren ein effektives Mittel zur Vermeidung von Diskriminierung im Bewerbungsprozess darstellen.
- Diskriminierung am Arbeitsplatz
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)
- Diversity Management
- Anonymisierte Bewerbungsverfahren
- Empirische Untersuchung zur Wahrnehmung von personenspezifischen Merkmalen im Lebenslauf
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Problematik von Diskriminierung im Arbeitsleben, verweist auf rechtliche Grundlagen wie das Grundgesetz und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sowie auf die Bedeutung von Diversity Management für Unternehmen. Sie führt die Forschungsfrage ein und skizziert die Methodik der Seminararbeit.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die zentralen Begrifflichkeiten Diskriminierung, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz und Diversity Management und legt damit die theoretische Grundlage für die weitere Analyse.
- Anonymisierte Bewebungsverfahren: Dieses Kapitel behandelt die Funktionsweise anonymisierter Bewerbungsverfahren und ihre potenziellen Vorteile für die Vermeidung von Diskriminierung im Bewerbungsprozess.
- Hypothesen und Forschungsdesign: Dieses Kapitel stellt die Hypothesen der Untersuchung vor und erläutert das Forschungsdesign, das zur Überprüfung der Hypothesen eingesetzt wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Anonymisierung, Bewerbungsprozess, Diskriminierung, Diversity Management, Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), Personalmanagement, Lebenslauf, Wahrnehmung, Empirische Untersuchung.
- Citar trabajo
- Valentina Michels (Autor), 2022, Anonymisierung von Bewerbungsprozessen zur Verhinderung von Diskriminierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1278499