Im Laufe der Entwicklung der Menschheit hat es immer wieder Wanderungen von Personen, Personengruppen und sogar Völkern gegeben, welche im Zusammentreffen mit anderen Kulturen und Gemeinschaften konfliktreich endeten.
Durch das Zeitalter der Industrialisierung und der daraus resultierenden stark globalisierten Welt, durch Kriege und den auseinanderdriftenden ökonomischen Klüften zwischen Regionen, Staaten und Gemeinschaften existieren heute nach wie vor Migrationsbewegungen, welche Nationalstaaten und Gemeinschaften immer wieder vor ökonomische, kulturelle aber auch normative Herausforderungen stellen.
So sind immigrierende Personen und Personengruppen aufgrund ihrer Sprache, ihren moralischen Anschauungen, ihren Denk- und Handlungsmustern und ihren Lebensgewohnheiten, sprich wegen ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, immer wieder von Marginalisierung bedroht bzw. zur Assimilation in ihrer Aufnahmegesellschaft gezwungen.
Die damit einhergehende Diskriminierung von Minderheiten wird aber grundsätzlich moralisch in Frage gestellt und normativ diskutiert. In diesem Zusammenhang wird neben der Gleichberechtigung von Minderheiten in den letzten Jahren vor allem auch deren Anerkennung gefordert und über deren angemessene und gerechtfertigte Umsetzung diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abriss zu den Theorien der Anerkennung
- Ideen des Multikulturalismus
- Charles Taylors „Die Politik der Anerkennung“
- Historischer Abriss gesellschaftlicher Entwicklungen
- Der Zusammenhang von Identität und Anerkennung
- Die Politik des Universalismus und die Politik der Differenz im Diskurs um gleichheitliche Anerkennung
- Die Forderung nach Gleichwertigkeit von Kulturen
- Kritik am Ansatz Taylors
- Resümee
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Entwicklung und Bedeutung von Theorien der Anerkennung im Kontext des Multikulturalismus. Er beleuchtet die historische Entwicklung des Diskurses um Anerkennung, insbesondere im Zusammenhang mit dem Zerfall gesellschaftlicher Hierarchien und dem Wandel vom Konzept der Ehre zum Konzept der Würde. Der Text untersucht die zentralen Argumente von Charles Taylor in seinem Essay „Die Politik der Anerkennung“ und analysiert die Kritik an seinem Ansatz.
- Die Bedeutung von Anerkennung im Kontext des Multikulturalismus
- Die historische Entwicklung des Diskurses um Anerkennung
- Die zentralen Argumente von Charles Taylor in seinem Essay „Die Politik der Anerkennung“
- Kritik an Taylors Ansatz
- Die Rolle von Identität und kultureller Differenz im Diskurs um Anerkennung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Anerkennung und des Multikulturalismus ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext globaler Migrationsbewegungen und der damit verbundenen Herausforderungen für Nationalstaaten und Gemeinschaften dar.
Das zweite Kapitel bietet einen Abriss zu den Theorien der Anerkennung und beleuchtet deren Entstehung und Bedeutung als Ergänzung zu liberalen Gerechtigkeitstheorien. Es wird die Forderung nach Anerkennung als ein elementares menschliches Bedürfnis dargestellt, das politische und soziale Grundbegebenheiten entsprechen soll.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Ideen des Multikulturalismus und deren Entwicklung im Kontext der Einwanderungsgesellschaften. Es wird die Abgrenzung des Multikulturalismus von der Idee der Assimilation und die Bedeutung der Anerkennung kultureller Vielfalt und Identität für eine multikulturelle Gesellschaft hervorgehoben.
Das vierte Kapitel analysiert Charles Taylors Essay „Die Politik der Anerkennung“ und zeichnet die historische Entwicklung des Diskurses um Anerkennung nach. Es werden die zentralen Argumente Taylors zur Bedeutung von Anerkennung für eine demokratische Gesellschaft und die Rolle von Identität und kultureller Differenz im Diskurs um Anerkennung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Anerkennung, den Multikulturalismus, die Identität, die kulturelle Differenz, die Politik des Universalismus, die Politik der Differenz, Charles Taylor, die historische Entwicklung des Diskurses um Anerkennung, die Bedeutung von Anerkennung für eine demokratische Gesellschaft, die Kritik an Taylors Ansatz und die Rolle von Identität und kultureller Differenz im Diskurs um Anerkennung.
- Quote paper
- Katrin Geier (Author), 2008, Anerkennung und Multikulturalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128089