Die Arbeit stütz sich auf eine umfangreiche Literaturrecherche, deren Ergebnisse für diese Arbeit analytisch aufgearbeitet wurden. Es handelt sich dabei um Menschen islamischen Glaubens und da der Islam unterschiedliche kulturelle Ausprägung erfährt, wurden der Diplomarbeit allgemeingültige Quellen zugrunde gelegt.
Der Focus richtet sich besonders auf den europäischen Islam, wobei die Islamwissenschaftlerin Frau Annemarie Schimmel und die Krankenschwester Al Mutawaly besondere Berücksichtigung finden.
Die Literaturauswahl erfolgte nach der Zielsetzung, Grundlagen des Islams auf pflegerische Belange hin zu ermitteln und festzustellen, in wie weit handlungsorientierende Elemente für Nicht-Islamgläubige für die Pflege Kranker und Sterbender Muslime enthalten sind. Bei der Literaturbearbeitung wurden zunächst unbrauchbare Quellen aussortiert. Das selektierte Material wurde anhand folgender Fragestellungen bearbeitet:
In wie weit sind Glaubensregeln auf verschiedene ethnische Gruppen islamischen Glaubens, wie sie in Deutschland anzutreffen sind, übertragbar? Sind Glaubensregeln hinsichtlich der ATL (Aktivitäten des täglichen Lebens) unter Berücksichtigung der verschiedenen Schweregrade von möglichen Beeinträchtigungen in den Pflegeprozess integrierbar? Welches Wissen ist nötig, damit Pflegekräfte bei der Religionsausübung Islamgläubige unterstützend können?
Zunächst werden die wichtigsten Kenntnisse vom Islam vermittelt, die grundlegend für das Verständnis von muslimischen Patienten sind. Es beginnt mit einem Überblick über die Geschichte des Islams und der Verbreitung des Islams in Deutschland. Anschließend wird näher auf die demographische Entwicklung der muslimischen Migranten in Deutschland eingegangen. Um diese Gruppe von Migranten geht es im Pflegeprozess. Wie kann Misstrauen abgebaut und Vertrauen gewonnen werden?
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
1 METHODISCHER AUFBAU DER DIPLOMARBEIT
2 DIE GESCHICHTE DES ISLAMS
2.1 MOHAMMED „(FRIEDEN AUF IHM)“
2.2 DER KORAN
3 WAS GLAUBEN MUSLIME?
3.1 DIE SECHS GLAUBENSGRUNDSÄTZE
3.2 DIE FÜNF SÄULEN DES ISLAMS :
4 DEMOGRAPHISCHE ENTWICKLUNG MUSLIMISCHER MIGRANTEN
5 PFLEGEBEZIEHUNG
5.1 MISSTRAUEN UND VERTRAUEN
5.2 DEFINITION DES BEGRIFFES VERTRAUEN
5.3 DIE URSACHE DES MISSTRAUENS BEI MUSLIMISCHEN PATIENTEN
6 ERSTE FOLGERUNGEN FÜR DIE PFLEGEPRAXIS: BESONDERHEITEN BEI DER PFLEGE VON MUSLIMEN
6.1 DAS GEBET
6.2 ERNÄHRUNG
6.2.1Ernährung während des Fastenmonats
6.2.2Ernährung außerhalb des Fastenmonats
6.3 SCHAM & WASCHEN
6.4 BESUCHE
7 BEDEUTUNG VON KRANKHEIT UND TOD
7.1 KRANKHEIT
7.2 DIE RELIGIÖSEN PFLICHTEN EINES KRANKEN MUSLIMS AUS DER SICHT DER SUNNITISCHEN TRADITION. FOLGERUNGEN FÜR DIE PFLEGE
7.3 DIE PROBLEME BEIM EINNEHMEN DER MEDIKAMENTE
8 STERBEN UND TOD
8.1 VOM UMGANG MIT STERBENDEN UND TOTE MUSLIMISCHEN GLAUBEN
8.2 RITUELLE WASCHUNG DES TODES
8.3 TOTENKLEIDUNG
8.4 DAS TOTENGEBET
8.5 RITUELLES BEGRÄBNIS UND ÜBERFÜHRUNG IN DIE HEIMAT
8.6 FEUERBESTATTUNGEN
8.7 UMGANG MIT TRAUER BEI MUSLIMEN
9 DISKUSSION
10 LITERATURVERZEICHNIS
ANHANG
DANKSAGUNG
Bei Frau Angelika Ertl vom Arbeitszentrum Fort- und Weiterbildung (AFW) der Elisabethenstift in Darmstadt möchte ich mich für ihre Unterstützung bei meiner Diplomarbeit bedanken. Sie ließ mich an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben, öffnete mir ihre Bibliothek, stellte mir ihr Expertenwissen in multikultureller Pflege zur Verfügung und machte mir Spezialliteratur zugänglich.
Einleitung
„Was habe ich nun zu tun? ist eine Grundfrage der Ethik. Diese Frage hat besondere Bedeu- tung, wo es um menschlich-sorgenden Umgang geht“. (NEUBERGER1995, S. V). Diese Frage kann man als moralischen Kern pflegerischen Handelns bezeichnen. Wo die Frage im Rahmen pflegerischer Zuwendung nicht mehr bewusst gestellt wird, kann nur die langweili- ge Routine unsere Arbeit steuern. So ist es angemessen und notwendig, gerade im Umgang mit kranken und sterbenden Patienten ganz spezifische Antworten auf diese Frage zu suchen. In gewisser Weise ergeben sich schon Antworten, wenn wir die Frage „was habe ich zu tun?“ erweitern und fragen „Was will diese Person, dass ich tun soll?“ Was sind die Vorstel- lungen dieses Patienten oder dieser Patientin? Hier geht es nicht um die Sichtweise der Pfle- genden sondern um die Sichtweise derer, die gepflegt werden (vgl. NEUBERGER1995, S. V).In der Arbeit wird davon ausgegangen, dass Pflege sich an einer Zielgruppe zu orientie- ren hat. Diese spezifische Pflege garantiert den Gepflegten einen ihrer Identität zugeschnitte- nen individuellen Pflegeprozess. Will Pflege in unserer heterogenen Gesellschaft ihrem Selbstverständnis gerecht werden, wird es notwendig, zielgruppenbezogen zu arbeiten. Die Anforderungen müssen je nach Gruppe differenziert werden und professionell herausgear- beitet werden.
In den letzten Jahren ist viel Literatur veröffentlicht werden, die die Aufmerksamkeit auf Probleme von Migranten bei Krankheit gelenkt hat. Diese Literatur hat uns Hinweise darüber gegeben, wie wir in den medizinischen und pflegerischen Arbeitsbereichen sensibel für die psychologischen, spirituellen, und physischen Bedürfnisse und Anforderungen von Kranken und Sterbenden und deren Angehörigen und Freunde werden können.
„Im Internationalen Vergleich ist die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland auf hohem Niveau. Bei der Behandlung ausländischer Patientinnen und Patienten wird jedoch immer wieder von Schwierigkeiten berichtet. Als drängendstes Problem wird die schwierige Kommunikation zwischen Patienten und Fachpersonal genannt“. (Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Ausländer1995, S .8-9).
Krankenpflege war im Mittelalter ein rein religiöses Anliegen. Auch in den ersten Jahr- zehnten unseres Jahrhunderts, als der Anteil der Ordensschwestern am Pflegepersonal weit- aus höher war, spielte die religiöse Betreuung eine große Rolle. Später verlagerte sich der Schwerpunkt der Ausbildung des Pflegepersonals auf medizinische und psychologische Kenntnisse. Heute weiß man, dass eine wirkliche Beziehung zwischen Pflegenden und Klienten erst dann zustande kommt, wenn Pflegende auch etwas über den Glauben und die geistige Einstellung ihrer Klienten wissen. Nach (OREM) „Kulturelle Unterschiede zwischen Krankenschwester/-Pflegern und Patienten können die Qualität der Pflege erheblich beein- trächtigen“. (GÄTSCHENBERGER1993, S. 569, zit. n. OREM1991). „Die neuen Dokumen- tensysteme für die Krankenpflege sehen vor, dass man sich gleich bei der Anamnese das re- ligiöse Bekenntnis nennen lässt, um diese bei der Pflegekonzeption mit berücksichtigen zu können“. (NEUER1990, S. 12). Pflegekräfte brauchen diese Untersuchung, weil sie nicht mehr nur für das leibliche Wohl, sowie die medizinische Beratung der Patienten da sind, sondern auch seelische Hilfe leisten sollen, eine Hilfe, die zur Genesung beiträgt und auch den letzten schweren Weg in der Sterbephase leichter macht. „Die spezifische Funktion der Krankenpflege besteht darin, dem Individuum dabei zu helfen, Probleme, in den Lebensakti- vitäten zu vermeiden, zu lindern, zu lösen oder zu überwinden (aktuelle oder potentielle)". (ROPER, LOGAN, TIERNEY1993). Nach der weitesten Definition der Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) bedeutet Gesundheit nicht nur das Fehlen von Krankheit und Gebrechen, sondern einen Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefin- dens (vgl. ECKHARD, B. BERND, H: CHRISTIAN, W.1997). Erst diese ganzheitliche und individuelle Pflege gibt dem Pflegepersonal die Gewissheit, ihre ethische Verantwortung wahrzunehmen: die Achtung vor dem Leben und vor dem Tod. “Nursing is diagnose and treatment of human responses to actual or potential health problems“. (DOENGES1993, S.2).
In Deutschland leben 3,7 Millionen Muslime. (FISCHER2002, S. 181). Die meisten stam- men aus der Türkei, andere aus arabischen Ländern, Iran, Indonesien, Ex-Jugoslawien, Al- banien, Pakistan, USA etc. Die jüngeren Generationen sind oft schon hier aufgewachsen. Ih- re Gewohnheiten und religiösen Verpflichtungen haben Einfluss auf die Anforderungen an die Pflege und die Begleitung von Sterbenden. Generell gilt, dass sich bisher nur wenige In- stitutionen mit Fragen älterer Migranten beschäftigen. Noch weniger beschäftigt man sich mit der Frage, welche Bedürfnisse überhaupt bestehen und welche Dienstleistungen gefragt sind. Altenhilfe und Migrationssozialarbeit scheinen wie zwei Systeme zu sein, die einander fremd sind. Es gibt nicht viele Informationen über die Bedürfnisse der Patienten anderer Kul- turen und Religionen. Beide Systeme sind sehr unterschiedlich strukturiert und beziehen sich kaum aufeinander. Diese Untersuchung kann allerdings weder alle Eventualfälle abdecken noch jede Frage beantworten. Es kann den Leser jedoch wenigstens in einem gewissen Maß auf mögliche Frage vorbereiten und ihm aufuzeigen, wann sie wahrscheinlich auftreten wer- den. Nicht bei allen Muslimen spielt die Religion im Alltag eine große Rolle. Jedoch bei Hochzeit, Geburt, schwerer Krankheit oder im Todesfall bieten religiöse Vorschriften den Gläubigen mitunter einen Leitfaden, um mit außeralltäglichen Situationen fertig zu werden.
Diese Diplomarbeit bezieht sich auf professionell Pflegende, wobei versucht wird, verständ- lich zu machen, welche Bewältigungsform der Islamische Glauben Patienten und Sterbenden bietet. Es geht darum, die Bedeutung für die Berufsgruppe der Pflegenden herauszuarbeiten und Anforderungen an sie in der Pflegebeziehung, im Pflegehandeln und im Pflegeprozess zu beschreiben. Diese Untersuchung will dazu beitragen, dass sowohl religiöse Vorschriften als auch der soziokulturelle Hintergrund islamischer Glaubensangehöriger verständlicher werden.
1 Methodischer Aufbau der Diplomarbeit
Die Arbeit stütz sich auf eine umfangreiche Literaturrecherche, deren Ergebnisse für diese Arbeit analytisch aufgearbeitet wurden. Es handelt sich dabei um Menschen islamischen Glaubens, und da der Islam unterschiedliche kulturelle Ausprägung erfährt, wurden der Dip- lomarbeit allgemeingültige Quellen zugrunde gelegt. Der Focus richtet sich besonders auf den europäischen Islam, wobei die Islamwissenschafterin Frau ANNEMARIE SCHIM- MEL 1 ) und die Krankenschwester AL MUTAWALY besondere Berücksichtigung finden.
Die Literaturrecherche erfolgte über die Datenbanken MEDLINE und CINHAL sowie über das Opac-System der FH Bibliothek Frankfurt/M., der Deutschen Bibliothek in Frankfurt/M. und der Zentralbibliothek für Medizin in Köln. Es wurden darüber hinaus auch Suchergeb- nisse aus dem Internet zugrunde gelegt, die über die Suchsysteme Yahoo, Google und Alta- vista recherchiert wurden. Speziell die religiös-islamischen Suchergebnisse wurden mit ei- nem Frankfurter Islamkundigen besprochen und anschließend gezielt ausgewählt.
Die Literaturauswahl erfolgte nach der Zielsetzung, Grundlagen des Islams auf pflegerische Belange hin zu ermitteln und fest zu stellen, in wie weit Handlungsorientierende Elemente für Nicht-Islamgläubige für die Pflege Kranker und Sterbender Muslime enthalten sind. Bei der Literaturbearbeitung wurden zunächst unbrauchbare Quellen aussortiert. Das selektierte Material wurde anhand folgender Fragestellungen bearbeitet:
- In wie weit sind Glaubensregeln auf verschiedene ethnische Gruppen islamischen Glaubens, wie sie in Deutschland anzutreffen sind, übertragbar?
- Sind Glaubensregeln hinsichtlich der ATL (Aktivitäten des täglichen Lebens) unter Berücksichtigung der verschiedenen Schweregrade von möglichen Beeinträchtigungen in den Pflegeprozess integrierbar?
- Welches Wissen ist nötig, damit Pflegekräfte bei der Religionsausübung Islamgläu- bige unterstützend können?
Zunächst werden die wichtigsten Kenntnisse vom Islam vermittelt, die grundlegend für das Verständnis von muslimischen Patienten sind. Es beginnt mit einem Überblick über die Ge- schichte des Islams und der Verbreitung des Islams in Deutschland. Anschließend wird näher auf die demographische Entwicklung der muslimischen Migranten in Deutschland eingegan- gen. Um diese Gruppe von Migranten geht es im Pflegeprozess. Wie kann Misstrauen abge- baut und Vertrauen gewonnen werden? Da es für einen positiven Krankheitsverlauf wichtig ist, dass Patienten und Pflegende gut zusammenarbeiten, wird dieser in der Betrachtung um Vertrauen besonders eingegangen.
Im weiteren Verlauf werden die wichtigsten Punkte im Umgang mit muslimischen Patienten hervorgehoben. Anschließend wird auf die Situation von sterbenden muslimischen Patienten sowie die Anforderung an das Pflegepersonal im Umgang mit den Sterbenden, ihren Ange- hörigen und Bekannten eingegangen. Im Schlusskapitel werden die Ergebnisse zusammenge- fasst und in der Diskussion ein Konzept für den Umgang mit den muslimischen Patienten dargestellt.
2 Die Geschichte des Islams
„Der Islam ist keine neue Religion, sondern der abschließende Höhepunkt und die Erfüllung derselben Grundwahrheit, die Gott durch alle seine Propheten allen Völkern offenbart hat. (Islamisches Zentrum1999, S. 1) Der Islam ist die Religion der Muslime. „Im Allgemeinen wird das arabische Wort Islam mit Hingabe, Unterwerfung unter Gott übersetzt.“ (AR- KOUN1999, S. 34). Mehr als ein Milliarde Menschen alle Rassen, Nationalitäten, und Kul- turen weltweit sind Muslime.
Ein Muslim ist jemand, der ohne Zwang und bereitwillig die Oberhoheit Allah anerkennt, nach einer vollständigen Neugestaltung seines Lebens, gemäß den offenbarten Anweisungen Allah strebt, und für die Gründung einer Gesellschaftsordnung arbeitet, in der die Rechtleitung Allah verwirklicht wird. Ein Muslim “ist einer, der den Islam bekennt, der sich Gott ergibt“. (SCHIMMEL1996, S. 8). Daher ist das Wort "Mohammedanertum" eine falsche Benennung des Islam. Es entspricht nicht seinem wahren Geist. Früher nannte man die Muslime so, weil sie Anhänger des Propheten Mohammed sind. Die Muslime lehnen diese Bezeichnung ab, weil sie sich nicht primär als Anhänger bezeichnet. Mohammed ist nur der Vermittler der göttlichen Botschaft, die im Koran offenbart ist.
Islam ist eine rasch wachsende Religion. Man findet ihn im Nahen und Mittleren Osten, in Asiaten Gebieten der ehemaligen Sowjetunion, in China, Afrika, Malaysia, Indonesien und auf dem indischen Subkontinent. Jemand, der zum Islam übertritt, muss bekennen, „Es gibt keinen Gott außer Gott (Alláh), und Mohammed ist sein Prophet“. Aber nach der Statistik des Islamischen Zentrums befindet sich nur 18% der Muslime leben in der arabischen Welt. Ein fünftel findet man in Afrika, südlich der Sahara, und die größte muslimische Gemeinschaft auf der Erde ist in Indonesien.
Im Islam gibt es die Hauptgruppen, Sunniten und Schiiten:
Das Zahlenverhältnis von Sunniten und Schiiten beträgt 7:1. Die Geschichte der beiden Gruppen reicht bis in den ersten Jahren nach dem Tod des Propheten Mohammed zurück. Seit dem Jahr 656 verhandeln die beiden Gruppen, wer die echte Nachfolge des Propheten Mohammed antrete (vgl. ANTES1991, S. 64-66 und Bundeszentrale für politische Bil- dung1993, S. 10-11).
Schiiten
Das so genannte sch í cat cAl í die „Partei Alis“ (der 4. Kalif ) ist eine Gruppe, die sich dafür einsetzte, dass das Kalif (Nachfolge) von den Nachkommen des Propheten übernommen würde, sie bilden heute die zweigrößte Gruppe im Islam.
Sunniten:
„Es die große Mehrheit der Muslime, die ahl assunna wa ldschamaca, die Leute, die der Tradition Sunna, des Propheten folgen und sich mit normaler Gemeinschaft, (dschamáca) , identifizieren. Aber als Sunniten und Schiiten, sind geeint in der Anbetung des einen und einzigen Gottes und beten alle zur gleichen Richtung“ (ebd.).
Die Sunniten bilden die erste größte Gruppe im Islam. mit etwa 92% der Muslime, die Schiiten mit etwa 8% der Muslimen. (NEUNER, SCHÄFER1990, S. 109).2
2.1 Mohammed „ (Frieden auf ihm) “
Mohammed ist sein Prophet. Alle Muslime betrachten Mohammed (Frieden auf ihm) als letzten der Propheten. Mohammed (Frieden auf ihm), der Verkünder des Islam, wurde 570 n. Chr. in Mekka, im heutigen Saudi-Araber, geboren, während der in Europa als das frühe Mittelalter bezeichneten Geschichtsperiode. Er hat die Schafe für die (Mekkaner3 ) auf die Weide geführt und nach dem 20.Lebensjahr hat er für eine wohlhabende Geschäftsfrau (Dhadidscha4 ) gearbeitet, die er mit 25. Jahren, 594 n. Chr. Geheiratet hat (vgl. El- ZAYAT 1996, S. 38).
Im Alter von 40 Jahren, im Jahr 610 n. Chr., gewann er die Überzeugung, zum Propheten seines Volkes berufen zu sein. Durch die Vermittlung des Erzengels Gabriel mit der Sure 96 (Al- Á lak) wurde der Koran geöffnet. Danach sollte er drei Jahre unoffenbar über den Islam erkundigen, nach den drei Jahren hat er den Gottesbefehl, um den Islam ganz offenbar zu machen. Mohammed (Frieden auf ihm) verkündigte die Gottesbotschaft, wie sie ihm offen- bart wurde, und hat sie in Suren niedergelegt. Mohammed (Frieden auf ihm) wurde von sei- ner oligarchisch geprägten Heimatstadt von seinem Stamm bekämpft und verfolgt. Viele sei- ne Anhänger wurden geschlagen und verbrannt. Mohammed (Frieden auf ihm) blieb noch 14 Jahren in Mekka Stadt, 622 n. Chr. versammelte sich die (Kuraischiten 5 ) im Rathaus und be- schlossen, Mohammed (Frieden auf ihm) umzubringen. Aber mit dem Gottesschutz gelang es diesem, nach Medina frühe (Yathreb) zu fliehen. Diese Auswanderung heißt (Hedschea), mit dem der Islamische Zeitrechnung beginnt. Dort in Medina baut Mohammed (Frieden auf ihm) das erste islamische Reich und verbreitet den Islam. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte sich der Islam im Nahen Osten schon zu Lebzeiten Mohammed (Frieden auf ihm) und vor allen nach seinem Tod rasch ausbreiten.
630 konnte er die Rückeroberung seiner Heimatstadt feiern .632 starb Mohammed (Frieden auf ihm). Dann stellt seine Nachfolge die Gemeinde vor schwierige Probleme. Abu Baker wurde zum ersten Kalifen (Stellvertreter) im Islam gewählt. Die Muslime betrachten diese Zeit als die goldene Zeit der Muslime (vgl. KHOURY1993, S. 19-21).
2.2 Der Koran
Der Koran ist die heilige Schrift des Islams (Qur´n: Lesung, Vortrag) (MOSAIK1966, S. 781). "Lies im Namen deines Herrn!" Mit diesen allerersten Worten beginnt die göttliche Of- fenbarung des Korans. Der Koran, welcher in 23 Jahren offenbart wurde, hat 114 Sure (Ka- pitel) und über 6000 Verse. Der Koran wurde in fast alle Kultursprachen übersetzt. 20 Jahre nach dem Tod des Propheten in der Mitte des 7.Jh.n.Chr. unter dem 3.Kalifen Osman Ibin Affan (Stellvertreter) wurde den Koran zusammengestellt und schriftlich fixiert. Zuvor waren einige Teile auf Leder, Steintafel und dergleichen aufbewahrt worden (vgl. KHOURY1993, S .23-26). „(...), dass eine Übersetzung des Korans dir niemals vermittelt, was der arabische Text meint, denen im Koran sind“ (SCHIMMEL1996, S. 33). „Der Koran ist historisch ge- sehen unverändert in seiner Originalform überliefert worden. Die Muslime lernten und ler- nen Teile des Korans oder den ganzen Koran auswendig“. (WWW.ENFAL.DE, 21.11.01).
3 Was glauben Muslime?
„Die Muslime glauben an den einen einzigen Unvergleichlichen, barmherzigen Gott, den einzigen Schöpfer und Erhalter des Universum, an die von ihm geschaffenen Engel, an die Propheten, durch die seine Offenbarung der Menschen überbracht wurde; an den Tag des Ge- richts und die individuelle Verantwortung für das Tun, an Gottes völlige Autorität über das Schicksal "sei es gut oder schlecht" und an das Leben nach dem Tod. Muslime glauben, dass Gott seine Gesandten und Propheten zu allen Menschen geschickt hat, und dass Gottes ab- schließenden Botschaft an die Menschheit, eine Bestätigung der ewigen Botschaft und eine Zusammenfassung all dessen, was vorausgegangen war, dem letzten Prophet Mohammed (Frieden auf ihm) durch den Engel Gabriel überbracht wurde“. (ISLAMISCHES ZENT- RUM1999).
3.1 Die sechs Glaubensgrundsätze
Das Fundament des islamischen Glaubens beruht auf sechs Glaubensgrundsätzen, der Glauben an Allah, der Glaube an Engel, der Glaube an die geoffenbarten Bücher, der Glaube an die Gesandten, der Glaube an den Jüngsten Tag (qiyámat) und der Glaube an die göttliche Vorherbestimmung von Gutem und Schlechtem.
1. Gott "(Alláh)"
„Gott ist der eine Gott; er ist unteilbar und hat niemand neben sich. Er ist unvergleichlich und nichts ist ihm auch nur ähnlich. Nichts geschieht ohne seinen Willen. Er ist der Erste, der Letzte, der Ewige, der Unendliche, der Allmächtige, der Allwissende. Er ist der Schöpfer und Erhalter aller Dinge (vgl. KHOURY1993, S. 26-27).
2. Die Engel
Die Muslime glauben, dass es Engel gibt, welche eine große Rolle spielen. Sie sind aus Licht geschaffen, ihre Speise ist Anbetung und Gotteslob und jeder Mensch hat zwei, die auf den Schulten sitzen, um die Worte und Werke aufzunotieren. Der Engel auf der rechten Schulten notiert die guten, der auf der linken Schulter die schlechten, böse Werke Taten (vgl. SCHIMMEL1996, S. 62/KORAN 50,18).
3. Die geoffenbarten Bücher
„Und die vier heiligen Bücher die Tora, die Psalmen; und das Evangelium; und abschließend Koran, enthalten das, was Gott den Menschen an Geboten Verboten und Verhaltensregeln mitteilen wollte“. (SCHIMMEL1996, S. 57).
4. Die Gesandten Gottes
Es gibt im Koran 28 Propheten. Diese beginnen mit Adam, den Gott aus Erde geschaffen hat und endet mit Mohammed, der nach Jesus gekommen ist.
5. Der Jüngste Tag
Es ist der Tag, an dem alle Toten aufstehen, in dem die Taten des Menschen gewogen werden. Schließlich muss der Mensch über eine haardünne Brücke gehen, die endgültig dem Paradies oder der Hölle zugeordnet wird.
6. Die göttliche Vorherbestimmung
Ein Muslim glaubt an die Vorherbestimmung. Vorherbestimmung bedeutet das zeitlose Wissen Allahs und die Macht, seine Pläne vorzubereiten und durchzuführen. „(...) dass die menschlichen Akte zwar vorherbestimmt seien, dass aber der Mensch sie sich aneignen und so gewissermaßen verantwortlich wird. (SCHIMMEL1996, S. 70).
3.2 Die fünf Säulen des Islams :
Die fünf Säulen des Islams werden von allen Muslimen anerkannt. Es sind diese im Einzelnen:
1. Die Bekenntnisformel „ ( Schaháda)"
La Ilahe illallah, Mohammed Rasulullah: „Es gibt kein Gott, außer dem einen Allah und Mohammed ist sein Gesandter und Prophet“. Die Glaubensformel fängt mit dem arabischen Verneinungswort "La ilahe" an, das etwa bedeutet: Ich bekunde hiermit, dass ich alle Götzen mit samt seinen Gesetzen, die von Menschenhand erdichtet worden sind ableugne. Danach folgt der Satz "il Allah": Es gibt nur den einen Allah und seine Gesetze im Koran, den ich als eine einzige Quelle in meinem Leben zu ak- zeptieren und nach deren Vorschrift ich zu gehen habe. Im zweiten Teil des Satzes folgt: "Mohammed Rasulullah" was bedeutet: Mohammed ist sein Prophet und Ge- sandter. Er ist eine Bezugsperson der Moslems, die seine (Hadise) (Tun und Handeln des Propheten) befolgen und ihn als den letzten Propheten verehren.
2. Das Gebet „(Salát)“
„Jeder Muslim muss fünf Tagesgebete am Tag verrichten“. (RAIF1993, S. 27).
Der Koran schreibt dem Gläubigen das Pflichtgebet zu fünf bestimmten Tageszeiten vor. Man unterscheidet die eigentlichen Pflichtgebete (Fard), die keinesfalls unterlassen werden dürfen, von den so genannten Sunna-Gebeten, die den Fard-Gebeten vorangehen oder folgen. Nafl-Gebete sind vollkommen freiwillige Gebete. Witr ist ein verbindliches Gebet, das nach dem Nachtgebet verrichtet wird und aus drei Gebetsabschnitten besteht. Alle Gebete bestehen aus einer bestimmten Anzahl von Gebetsabschnitten Rak ´ a. (siehe unten).
Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über Zeiten des Gebets, Anzahl der Abschnitte
(Rak ´ a) in jedem Gebet und über die Art der Gebete (Fard, Sunna, Nafl, Wad- schib).Voraussetzung zum Gebet. (WWW.ZENTRALRAT.DE ).
Die Gebetszeiten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(Legende: m = mu‘akkada, vom Propheten regelmäßig gebetet; gm = ghair mu‘akkada, vom Propheten nicht regelmäßig gebetet)
Die Zeiten des Gebets sind folgendermaßen bemessen:
Es ist nicht statthaft, Gebete zu den drei folgenden Zeiten zu verrichten: - während des Sonnenaufgangs - während des Sonnenuntergangs - während die Sonne am höchsten Punkt im Himmel steht Kein Fard-Gebet soll außerhalb seiner eigentlichen Zeit verrichtet werden. Wenn ein Fard-Gebet aus unvermeidlichem Grund nicht rechtzeitig gebetet werden konnte, muss es zum früheste möglichen Zeitpunkt nach- geholt werden. Das Gebet muss auf Arabisch verrichtet werden. Im Gebet soll der Betende sich nach einem rituellen Ablauf bewegen, stehen, sich beugen, niederfallen auf die Knie und berührt den Boden mit der Stirn. Der Man richtet sich nach Mekka.
Das Freitagsgebet
Freitag ist der heilige Tag der Muslime Vor dem Freitagsgebet soll ein Duschbad ge- nommen werden. Das Freitagsgebet (Salatu-Aldschumua) ist ein Gemeinschaftsge- bet, das hinter dem Imam in der Moschee verrichtet wird. Jeder gesunde, erwachsene männliche Muslim muss an ihm teilnehmen. Die Frauen dürfen sich auch am öffent- lichen Gebet beteiligen„ (...), in vielen Moscheen sind eigene Plätze für die Frauen eingerichtet, denn sie dürfen nicht zwischen den Männern beten“ (vgl. SCHIM- MEL1996, S. 79). Wer aus irgendwelchen Gründen das Freitagsgebet versäumt, muss statt dessen das Mittagsgebet (dsuhr Gebet mit vier Rak ‘ a 6 ) beten. Wer am Freitagsgebet teilnimmt, betet kein Mittaggebet. Beim Eintritt in die Moschee betet man zwei (Rak ´ a). Dann hält der Imam zwei Ansprachen (Chutb á), wahrend er auf dem (Minbar) (erhöhte Plattform) steht. Diese Ansprachen gelten als Teil des Freitagsgebets und sollen nicht versäumt werden. Während der (Chutb á) darf man sich, wie auch während des Gebets, mit nichts anderem beschäftigen. Danach stellen sich die Gläubigen in Reihen hinter dem Imam auf, um das Freitagsgebet von zwei Rak ´ a dem Imam folgend zu verrichten, und beten dann zwei Rak ´ a hinter dem Imam. Danach sind noch vier Rak ´ a Sunna anempfohlen.
Die Reinigung vor dem Gebet „(Wduh)“
Die rituelle Reinheit wird durch eine Waschung (Wduh) vor dem Gebet hergestellt. Hierzu verwendet man reines Wasser und macht sich die Absicht (Nijja) zur Waschung bewusst. Dann sagt man vor dem Anfang der Ritualereinigung Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen „ Bismillahi-r-rahmani-r-rahim “, und wäscht sich in dieser Reihenfolge:
- Die Hände bis einschließlich der Handgelenke (drei mal),
- Man spült den Mund aus (drei mal)
- Man reinigt die Nase durch Inhalieren und Ausblasen von Wasser (drei mal)
- Man wäscht das Gesicht einschließlich Stirn und Kinn (drei mal)
- Man wäscht den rechten und danach den linken Unterarm von Ellbogen bis Handge- lenk (Je drei mal)
- " Man fährt mit nassen Händen über das Kopfhaar, man wäscht den rechten und da- nach den linken Fuß bis den Knöchel, (je dreimal). Nach der Waschung kann man ein kurzes Gebet sprechen" Nach einer großen Verunreinigung (nach Geschlechtsverkehr, Samenerguss, Menstruation) wird zur Herstellung der rituellen Reinheit ein Duschbad (Ghusl) genommen. Dabei sind zuerst die verschmutzten Körperteile gründlich zu säu- bern. Dann verrichtet man Wduh wie oben. Anschließend streicht man mit nassen Hän- den und geöffneten Fingern durch die Kopfhaare über die Kopfhaut. Schließlich gießt man Wasser über den Kopf und den gesamten Körper (dreimal), zuerst über die rechte, dann die linke Körperhälfte. Hierbei darf keine Körperstelle trocken bleiben". (WWW.ISLAM.DE, 03.04.2002).
3. Das Fasten
Der neunte Monat des islamischen Mondjahres ist ein Fastenmonat Ramadan. Im diesem Monat dürfen die Muslimen von morgen bis zum Sonnenuntergang nicht es- sen, trinken„. (...). Wenn das Fasten gebrochen ist, also nach Sonnenuntergang, kann er oder sie bis kurz vor der Morgendämmerung normal leben“ (vgl. SCHIM- MEL1996, S. 85). Kranke, alte Menschen, Kinder bis zu zwölf Jahren, Schwangere und Menschen auf Reisen sind vom Fasten ausgenommen. Kranke sollten das Fasten nachholen.
„O ihr, die ihr glaubt Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorge- schrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten. Es sind nur abgezählte Tage. Und wer von euch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten). Und denen, die es mit großer Mühe ertragen kön- nen, ist als Ersatz die Speisung eines Armen auferlegt. Und wenn jemand freiwillig Gutes tut, so ist es besser für ihn. Und dass ihr fastet, ist besser für euch, wenn ihr es (nur) wüsstet! Der Monat Ramadan ist es, in dem der Qur'an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen damit ihr die Frist vollendet und Allah rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein“. (KORAN 2, 161).
Dass sich vom Essen, Trinken und sexuellen Beziehungen während des Fastens ent- halten, lehrt den Menschen das Prinzip der Wahren Liebe zu Gott. Dazu erfährt der Fastende den Sinn von Hoffnung, Demut, Geduld und Selbstlosigkeit, Mäßigung, Willenskraft, Selbstdisziplin, einen Geist sozialer Zugehörigkeit, Einheit und Brüder- lichkeit. (WWW.ENFAL.DE, 27.11.01).
4. Almosen „(Sakát)“
„Ursprünglich ein freie Übung wurde sie allmählich zu einer regelrechten Steuer Im All- gemeinen beträgt das Almosen 2,5% und wird allen Arten von Vermögen auferlegt. Es
dient zur Unterstützung der Bedürftigen“. (KHOURY1993, S. 28). „(...), die Almosen sind
nur für die Arme und Bedürftigen und für die mit der Verwaltung (der Amosen) Beauftragen und für die, deren Herzen gewonnen werden sollen, und für die (Befreiung) Sklaven und für die Schulden, und für die Sache Aláhs (...)“. (RASSOUL1997, S. 161).
5. Die Pilgerfahrt „(HADSCH) “
Wenn der Gläubige volljähriger Muslim, finanziell, geistig und körperlich dazu in der Lage ist, und wenn der nach Mekka in Saudi-Arabien führende Weg die für die Sicherheit erforderlichen Bedingungen aufweist, so ist er verpflichtet, zum Heiligen Haus Allahs zu pilgern. “(...) und die Menschen Pflicht gegenüber Alláh ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu Ihm machen kann (...)“. (RASSOUL1997, S. 161). Jeder Gläubige muss mindestes einmal in seinem Leben diese Pilgerfahrt unternehmen. Das Datum wurde der letzte Monat des Mondjahres (dhu1hidschdsch á) beibehalten. Der Pilger legt ein spezielles Pilgerkleid an, das aus zwei umgenähten weißen Tüchern und Sandalen für den Mann besteht, die Frau trägt ein langes, meist weißes Gewand und ein Kopftuch.
Für die Vollziehung der Pilgerfahrt gibt es fünf Bedingungen:
Der Standard des (Ihrám), das Bekleidet sein mit zwei weißen Tüchern, die umgenäht sind und um den Körper geschlungen werden, das Verweilen am Berg Arafat, die siebenmalige Umkreisung der Kaaba (In Saudia Arabien), der siebenmalige Lauf um die zwei Orte (Sa- f á) und (Marw à) und schließlich das Haarschneiden (vgl. KHOURY1993, S. 28-29). Die Pilgerfahrt ist die fünfte Säule des Islam. Wer diese Pilgerfahrt unternimmt und zusammen mit den anderen grundlegenden Prinzipien in allem den Glaubens-vorschriften nachkommt und sie befolgt, wird durch die Gnade Allahs ein gläubiger Muslim, dem das Glück auf Er- den und die Seligkeit in der anderen Welt zuteil werden. Darüber hinaus bestehen Vor- schriften, die vom Dogma und dem Gesetz ausgehen, die weitere Verpflichtungen auferle- gen, die der Gläubige beachten und befolgen muss, wenn sein Glaube und seine religiösen Handlungen, zu deren wichtigsten Elementen sie gehören, ihren vollen Wert behalten sol- len.
4 Demographische Entwicklung muslimischer Migranten
Seit Beginn der Anwerbung wurden und werden Fragen der gesundheitlichen Situation sowie der Qualität der medizinischen Versorgung von Migrantinnen und Migranten von Fachleuten immer wieder in ihren unterschiedlichsten Aspekten thematisiert. Gleichzeitig aber findet dieses wichtige Thema im Rahmen der gesundheitspolitischen Debatte, etwa bei der aktuellen Diskussion um die künftige Struktur des Gesundheits- wesens, höchstens am Rande Beachtung. Ein Folgende davon auch: im vierzigsten Jahr nach Beginn der Anwerbung Ausländer Arbeitskräfte gibt es beispielsweise noch keine Gewähr, dass sich Patienten nichtdeutscher Herkunft, die der deutschen Sprache nicht oder nur bedingt mächtig sind, mittels eines Dolmetschers den Ärzten mitteilen und deren Diagnosen und Therapien auch nachvollziehen können. So kann an die Stelle von Aufklärung und Beruhigung der Patienten zusätzliche Verunsicherungen treten und die Neigung entstehen, Ratschläge und Weisungen der Ärzte nicht anzunehmen). Können immer sich bestehende Institutionen für die speziellen Bedürfnisse von Migrantinnen und Migranten öffnen, ohne mit ihrer Tradition brechen zu müssen. "Anhand der Unterschiedlichkeit der im folgenden dargestellten Projekte und der gro- ßen Bandbreit der möglichen Anknüpfungspunkte wird deutlich, dass wir uns auch im Gesundheitsbereich von der Vorstellung, es gäbe "die Ausländer" endlich treten müs- sen. Verschiedene Zielgruppen, unterschiedliche Probleme und Mängel dürfen jedoch nicht dazu führen, diese Frage im schlimmsten Fall links liegen zu lassen und im bes- ten, sich nur zögernd an ihre Lösung heranzuwagen. Es geht auch anders und es ist höchste zeit dazu"(Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Auslän- der, S. 6).
Seit etwa 1960 leben Menschen aus der Türkei in Deutschland. Sie kamen als ange- worbene Arbeitskräfte und tragen bis heute zum Bruttosozialprodukt Deutschlands bei. Sie wollten vorübergehende bleiben, höchstens 5 Jahre, mit dem Ziel, ihren Lebens- standard in der Türkei zu sichern und zu steigern. In der Bundesrepublik Deutschland leben bis Ende 1998 nach Angaben im Ausländerzentralregister 7,32 Mio. Menschen ausländischer Herkunft. Dabei bilden die türkischen MigrantInnen mit 2,11 Millionen die größte Gruppe. Somit sind sie auch die größte Gruppe der in Deutschland lebenden Muslime (vgl. NAJJAR2000, S. 5).
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1 "Annemarie Schimmel wurde 1922 in Erfurt geboren. Schon als 15-Jährige begann sie mit dem Studium der arabischen Sprachen. Mit 16 Jahren machte sie Abitur, studierte in Berlin Arabistik und Islamwissenschaft. Diese Studien schloss sie 1941 mit der Promotion ab. Zunächst arbeitete sie als Übersetzerin und Lehrbeauftragte für Islamkunde an der Universität Marburg. 1954 wurde sie an die Islamisch-Theologische Fakultät der Universität Ankara berufen 1995 erhielt sie den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Annemarie Schimmel erlernte viele Sprachen: englisch, türkisch, französisch und schwedisch. Vorträge in Arabisch und persisch kann sie frei halten. Sie macht auch Übersetzungen aus den indischen Sprachen Sindhi und Paschto. Für ihre Arbeit ver- wendet sie alle europäischen Sprachen und schreibt leidenschaftlich gerne arabische Briefe." (www.zdfonl3.zdf.de/wissen/zeugen/50975/)
2 Es ist religiöse Pflicht, bei der Nennung des Namen des Propheten, den Spruch „Frieden auf Ihm“ hinzuzufügen. Das ist auch üblich, wenn der Name in einer wissenschaftlichen Arbeit erwähnt wird.
3 Sind die Leute, die damals in Mekka(wo der Prophet gelebt hat) gelebt sind.
4 Sie ist die erste Frau des Propheten.
5 Die Bewohner von Mekka Stadt.
6 Rak´a ist ein Gebetsabschnitten
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