Die vorliegende Arbeit untersucht die Verteilung der beiden enklitischen Elemente spä und no in Tocharisch B (TB) innerhalb eines Satzes anhand ausgewählter Manuskripte und illustriert mögliche Tendenzen für deren Verteilung sowie Ausnahmefälle, die von dem erkannten Muster abweichen.
Auch wenn die tocharische Sprachforschung noch am Anfang ihrer Untersuchungen steht, da das Tocharische erst am Anfang des zwanzigsten Jahrhundert im heutigen China entdeckt wurde, ist die Forschungsliteratur, die sich mit der sprachlichen Ausbreitung sowie den Ursprüngen des Tocharischen beschäftigt, breit gefächert. Der online Korpus CEToM - A Comprehensive Edition of Tocharian Manuscripts von Melanie Malzahn et. al., der 2011 initiiert wurde, stellt die Basis der hier vorgelegten Untersuchung dar.
Aufgrund der bisher geringen Behandlung der Klitika spä und no in TB hat die Arbeit das Ziel, unter Verwendung des CEToM Korpus die Stellung der enklitischen Elemente eingehender zu untersuchen und herauszufinden, ob diese eine Tendenz dafür zeigen, in der Zweitposition eines Satzes aufzutreten, sei es nach dem ersten phonologischen Wort oder der ersten Konstituente. Um festzustellen, ob diese sogenannte Wackernagelposition (WP) von spä und no favorisiert wird oder ob es vielmehr davon abweichende Fälle gibt, wurde die folgende Fragestellung entworfen: „Inwiefern treten die Klitika spä und no in Tocharisch B in der Wackernagelposition auf und inwieweit lässt sich ein Muster bei den Ausnahmen erkennen?“
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einordnung in den Kontext
- 2.1 Definition Klitika und Wackernagelposition
- 2.2 Zeitgeschichtliche und sprachliche Einordnung des Tocharischen
- 2.2.1 Historische Einordnung
- 2.2.2 Differenzierung Tocharisch A und Tocharisch B
- 3. Die Klitika şpä und no in Tocharisch B
- 3.1 Methode
- 3.2 Einblick in die Tocharische Metrik
- 3.3 spä
- 3.3.1 Zum Wort
- 3.3.2 Analyse der Stellung anhand ausgewählter Manuskripte
- 3.4 no
- 3.4.1 Zum Wort
- 3.4.2 Analyse der Stellung anhand ausgewählter Manuskripte
- 3.5 Syntaktische Umgebung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verteilung der enklitischen Elemente spä 'and' und no 'but', 'however' in Tocharisch B (TB) innerhalb eines Satzes anhand ausgewählter Manuskripte. Ziel ist es, mögliche Tendenzen für deren Verteilung und Abweichungen vom erkannten Muster aufzuzeigen.
- Einordnung der Klitika spä und no in den Kontext der tocharischen Sprachforschung
- Analyse der Stellung der Klitika in metrischen und prosaischen Texten
- Untersuchung der syntaktischen Umgebung der Klitika
- Beurteilung, inwiefern die Klitika spä und no die Zweitstellung innerhalb einer Phrase bevorzugen
- Beschreibung möglicher Ausnahmen vom erkannten Muster
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung stellt die Klitika spä und no in Tocharisch B vor und beschreibt den Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit. Sie erläutert den Kontext der tocharischen Sprachforschung und die Relevanz der Untersuchung.
- Kapitel 2: Einordnung in den Kontext: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe wie Klitika und Wackernagelposition und bietet eine zeitgeschichtliche Einordnung des Tocharischen. Es beleuchtet die sprachliche Differenzierung von Tocharisch A und Tocharisch B.
- Kapitel 3: Die Klitika şpä und no in Tocharisch B: Dieses Kapitel beschreibt die Methode der Untersuchung und gibt einen Einblick in die tocharische Metrik. Es analysiert die Stellung der Klitika spä und no anhand ausgewählter Manuskripte und untersucht die syntaktische Umgebung dieser Elemente.
Schlüsselwörter
Tocharisch B, Klitika, Wackernagelposition, spä, no, enklitische Elemente, Satzstellung, syntaktische Umgebung, tocharische Metrik, CETOM Korpus.
- Citation du texte
- Lea Schwerdtfeger (Auteur), 2022, Die Klitika "spä" und "no" in Tocharisch B, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1282251