Anhand Vicki Baums Roman "Menschen im Hotel" soll aufgezeigt werden, dass man sich nicht "in medias res", in die Großstadt selbst begeben muss, um urbane Wahrnehmung und Mentalität der 1920er Jahre literarisch transportieren zu können. Stattdessen soll eine Analyse demonstrieren, dass der Topos des Grand Hotels gleichermaßen all jene urbanen Wahrnehmungen und Mentalitäten in sich vereint und daher repräsentativ für die Großstadt verwendet werden kann.
Berlin – eine Stadt, die nicht nur seit den 1920er Jahren der Weimarer Republik ein Faszinosum des pulsierenden großstädtischen Lebens darstellt, sondern bis in die jetzige Gegenwart hinein nichts an ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat. So nimmt es daher nicht Wunder, dass das Sujet der Großstadt – und hier im Speziellen das Berlin der 1920er Jahre – im aktuellen Kontext von Kultur- und Literaturwissenschaft steht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Sujet Großstadt
- Berlin im Jahre 1928 und urbane Grand Hotels in Berlin der 1920er Jahre
- Neue Sachlichkeit
- „Menschen im Hotel“ - Großstadtwahrnehmung und urbane Mentalität
- Großstadtwahrnehmung
- Simultaneität, Flüchtigkeit und fragmentierte Wahrnehmung
- Reizüberflutung
- Anonymität
- Urbane Mentalität
- Literarische Umsetzung der Großstadt-Polyphonie
- Großstadtwahrnehmung
- Die anwesende Abwesenheit Berlins
- Zwischen Schein und Sein - Vicki Baums Thematisierung der Kleiderfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die urbane Wahrnehmung und Mentalität der 1920er Jahre anhand des Romans „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf dem Topos des Grand Hotels als repräsentativem Spiegelbild der Großstadt und ihrer besonderen Lebensbedingungen. Die Analyse will zeigen, wie die spezifischen Wahrnehmungen und Mentalitäten der Großstadt in der literarischen Gestaltung des Romans zum Ausdruck kommen.
- Die Großstadtwahrnehmung der 1920er Jahre, geprägt von Simultaneität, Flüchtigkeit, Reizüberflutung und Anonymität
- Die urbane Mentalität als Reaktion auf die Großstadtwahrnehmung, gekennzeichnet durch Reizschutz, Oberflächlichkeit, Reserviertheit und Blasiertheit
- Die literarische Umsetzung der Großstadt-Polyphonie im Roman „Menschen im Hotel“
- Das Grand Hotel als Spiegelbild der Großstadt und ihrer spezifischen Lebensbedingungen
- Der Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung und Mentalität der Großstadt und ihrer literarischen Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Großstadt Berlin im Jahre 1928 ein und stellt die Relevanz des Sujets im Kontext der Kultur- und Literaturwissenschaft heraus. Anschließend wird die Neue Sachlichkeit als literarische Strömung vorgestellt und ihre Relevanz für die Analyse des Romans „Menschen im Hotel“ erläutert.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Sujet der Großstadt und beleuchtet die Lebensbedingungen in Berlin der 1920er Jahre, geprägt von rasanten Veränderungen, technischem Fortschritt und einem neuen Lebensgefühl.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Großstadtwahrnehmung und der urbanen Mentalität im Roman „Menschen im Hotel“. Es analysiert die spezifischen Wahrnehmungen der Großstadt, wie Simultaneität, Flüchtigkeit, Reizüberflutung und Anonymität, und ihre Auswirkungen auf die städtische Lebensweise.
Kapitel 4 widmet sich der Frage, wie die Abwesenheit der Großstadt im Roman „Menschen im Hotel“ dennoch präsent ist. Die Analyse zeigt auf, dass die Großstadt in Fragmenten dargestellt wird und somit die Wahrnehmung ihrer Fragmentierung und Reizüberflutung reflektiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen urbane Wahrnehmung, urbane Mentalität, Großstadt, Berlin, Grand Hotel, Neue Sachlichkeit, „Menschen im Hotel“, Vicki Baum, literarische Strömungen, Großstadt-Polyphonie, Simultaneität, Flüchtigkeit, Reizüberflutung, Anonymität, Reizschutz, Oberflächlichkeit, Reserviertheit, Blasiertheit.
- Quote paper
- Verena Dolch (Author), 2021, Urbane Wahrnehmung und Mentalität anhand Vicki Baums Roman "Menschen im Hotel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1282278