Das Regionalstandard-Standard-Kontinuum als Zwischenschritt im Modell von Helmut Weiß


Hausarbeit (Hauptseminar), 2022

31 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I. Einleitung

II. Das Dialekt-Standard-Kontinuum

III. Das Nonstandard-Standard-Kontinuum

IV. Das Regionalstandard-Standard-Kontinuum
IV.1. Nativierung des Standarddeutschen
IV.2. Funktion und Prestige
IV.3. Bevölkerungsentwicklung

V. Fazit

VI. Abbildungs- und Literaturverzeichnis

I. Einleitung

Betrachtet man sie als funktional, so ist die Standardisierung in Deutschland bereits sehr weit fortgeschritten. Je nachdem welche Maßstäbe dafür gesetzt werden, wurde sie sogar schon vor 200 Jahren erreicht1. Helmut Weiß hat bereits 2005 ein Modell von den vier Lebensphasen einer Standardsprache erstellt. Gemäß diesem befände sich das Standarddeutsche zumindest in Norddeutschland bereits in der letzten Phase2. Mit dem Verweis auf den dortigen Dialektschwund gäbe es, im Gegensatz zu Süddeutschland, kein Dialekt-Standard-Kontinuum mehr, vielmehr müsse von einem Nonstandard-Standard-Kontinuum gesprochen werden3.

Die Forschung beobachtet die Entwicklung des Dialekt-Standard-Kontinuums schon seit langem4, das Interesse ist auch nach wie vor aktuell5, weswegen mittlerweile schier unzählige Studien und Untersuchungen zur Verfügung stehen. Vor allem der besagte Dialogschwund lässt sich dadurch nachverfolgen. Ebenfalls eine weitere Entwicklung, diese wurde jedoch vergleichsweise seltener explizit formuliert und zumeist eher verallgemeinernd als Zunahme von „mittlerem Bereich des Dialekt-Standard-Kontinuums“, „regional markierter Umgangssprache“, „regionalem Gebrauchsstandards“ o.Ä. bezeichnet6.

An die Forschung hierzu knüpft diese Arbeit an und vertritt die These, dass die aktuelle Lage des Deutschen in Deutschland im Modell von Weiß einen zusätzlichen Zwischenschritt erforderlich macht, nämlich den Zwischenschritt eines Regionalstandard-Standard-Kontinuums. Das Dialekt-Standard-Kontinuum ist tatsächlich im Wandel – die Dialekte schwinden zwar, doch (noch) sind sie weder vollends verschwunden noch ist der Nonstandard frei von unterschiedlichen regionalen Markierungen. Vielmehr scheinen Regiolekte die Dialekte abzulösen und dabei selbst zu Regionalstandards zu werden, während simultan der überregionale Nonstandard diese Entwicklung zwar beeinflusst, aber nicht dominiert. Somit muss die vierte Phase beim Modell von Weiß erst noch erreicht werden, die dritte Phase ist jedoch auch nicht mehr zutreffend. Interessanterweise wurde genau diese Entwicklung (sogar mitsamt Denaturierungstendenzen) bereits in den 1990ern prognostiziert7. Beispielsweise 1997 schrieb Peter Auer hierzu:

„[…], dass es so etwas wie eine bairische, schwäbische oder auch Hamburger Variante des Standarddeutschen gibt, die im jeweiligen regionalen Kontext […] in allen offiziellen Situationen angemessen ist. Daneben existiert in Deutschland allerdings auch weiterhin eine diese überspannende allgemeindeutsche normative Hochsprache; in der Phonetik umfaßt sie […] eine Aussprachenorm, die keiner Region zugeordnet werden kann.“8

Genau diese „Variante des Standarddeutschen im jeweiligen regionalen Kontext“ wird hier im weiteren Verlauf der Arbeit als Regionalstandard verstanden, der Bereich zwischen Regionalstandard und Standarddeutsch der „keiner Region zugeordnet werden kann“ als Non-Standard.

Um diese These zu belegen, wird erst das Dialekt-Standard-Kontinuum in Kürze erläutert und bei dieser Gelegenheit die weiteren (zwar oft kursierenden, aber oft nicht dasselbe meinenden oder viele verschiedene, aber dasselbe meinende) Fachtermini zumindest für diese Arbeit zu klären. Anschließend wird auf das Modell von Weiß eingegangen. Darauf aufbauend kann die These zum Regionalstandard-Standard-Kontinuum anhand diverser Studien, Statistiken und Analysen genauer erläutert und belegt werden. Konkret wird zunächst der beginnende Wechsel des Standards von einer N2 zu einer N1-Sprache im Zusammenhang zur Stärkung der Regionalstandards belegt, den Prestige- und Funktionsverlust der Dialekte zu Gunsten der Regionalstandards aufgezeigt und ergänzend auf die Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung bezüglich Prognosen zum langfristigen Erhalt der Regionalstandards verwiesen.

II. Das Dialekt-Standard-Kontinuum

Die meisten Bewohner Deutschlands gehen davon aus, dass das „richtige Hochdeutsch“ die einzige „richtige“ Variante ist und wenn diese von einem Sprecher nicht genutzt wird, er automatisch „schlechter“ spricht9. Doch Deutsch ist eine plurizentrische Sprache mit vielen Varietäten, von denen keine de facto „falsch“ ist, wie Heinrich Löfflers Modell besonders prägnant und übersichtlich darstellen kann:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1.

Das Dialekt-Standard-Kontinuum stellt die Varietätenvielfalt zwischen den beiden Polen Dialekt und Standard dar. Diese Vielfalt hat seitens der Wissenschaft zwar viele verschiedene Vorschläge zur Benennung der einzelnen Bereiche bekommen, doch sind diese nur bedingt voneinander zu trennen10. Dieses Kontinuum wird im folgenden Modell von Harald Baßler und Helmut Spickermann veranschaulicht:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.

Peter Wiesinger bezeichnet Standardvarietäten als „[…] die erstrebte mündliche Realisierung der Schriftsprache […], nämlich als Umsetzung der orthographischen Vorgaben.“11. Eine Standardsprache muss über ein vorgegebenes kodifiziertes Sprachsystem verfügen, welches die historisch legitimierte, überregionale sowie mündliche und schriftliche Sprachform darstellt. Des Weiteren erfolgt ihre Normierung über öffentliche Medien und Institutionen, primär durch das Bildungssystem. Außerdem wird sie tendenziell eher von Angehörigen der Mittel- und Oberschicht gesprochen12.

Die Dialekte selbst sind dementsprechend die standardfernsten lokal oder kleinregional verbreiteten Vollvarietäten. Es gibt mehrere Zwischenstufen bis zu der Standardsprache. In der im Schaubild nächstgrößeren Stufe befinden sich Regionalsprachen, auch Regiolekte genannt13. Die nächste Stufe meint den bereits erklärten Regionalstandard. Eine typische regionale Markierung könnte beispielsweise die Aussprache sein14 (z.B. bei „ Kaffee “ / [ˈkafe] oder „ Stein “ / [staɪ̯n] in Norddeutschland15 ). Die nationalen Standards meinen schlussendlich die Unterschiede zwischen z.B. dem Standard in Deutschland und dem Standard in Österreich. Da sich hier jedoch nur auf Deutschland konzentriert wird, sind nationale Standards für diese Arbeit nicht weiter relevant16.

III. Das Nonstandard-Standard-Kontinuum

Das eben beschriebene Dialekt-Standard-Kontinuum ist in der dritten Phase des Modells von Weiß integriert, ist aber im Fall des Deutschen zumindest in Norddeutschland seiner Meinung nach mittlerweile von der vierten Phase, dem Nonstandard-Standard-Kontinuum, abgelöst worden17. Insgesamt hat sein Modell vier Phasen, wobei ferner zwischen N1 und N2-Sprachen unterschieden wird. N1-Sprachen sind natürliche Sprachen erster Ordnung, die als Erstsprachen erworben werden, prototypisch also Dialekte18. N2-Sprachen nicht, diese sind Sprachen zweiter Ordnung und „ihre Vermittlung geschieht auf der Basis bestehender Erstsprachfähigkeiten, etwa in Schulen, durch Erwachsene, in Kombination mit Schreib- und Leseunterricht, etc.“, wie es Simon Pröll kurz zusammenfasst, ergo prototypisch das Standarddeutsche19.

Pröll hat des Weiteren ebenfalls folgende Tabelle erstellt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3.

Anhand dieser vier Phasen stellt Weiß die Entwicklung der Standardisierung des Deutschen dar. In den ersten beiden Phasen sind Dialekt und Standard funktional und psycholinguistisch voneinander getrennt – Dialekt ist die mündliche N1-Sprache, Standard die schriftliche N2. In der dritten Phase nähert sich die Standardsprache funktional an den gesprochenen Dialekt, behält aber weiterhin seine Funktion als Schriftsprache20. Die letzte Phase ist das erwähnte Nonstandard-Standard-Kontinuum „wobei der neue Substandard durch Spracherwerb und die Anforderungen der mündlichen Kommunikation entsteht, während der Dialekt als Gegenpart zum Standard weggefallen ist. Das NHD [Neuhochdeutsche] hat somit nicht nur funktional, sondern auch psycholinguistisch den Platz eingenommen, der ursprünglich von den Dialekten besetzt war“ schrieb Weiß diesbezüglich21. Etwas visueller – wenn auch stark vereinfacht – wird es hier nachfolgend anhand des Nähe-Distanz Modells von Peter Koch und Wulf Oesterreicher dargestellt22.

Nach Einar Haugen entstehen Standardvarietäten in vier Phasen: Selektion der Norm, Kodifizierung, Implementation und Elaboration23. Dies ist ein langer Prozess und im Fall des Standarddeutschen setzte es sich allmählich als Schriftsprache durch und verdrängte das bisher dafür genutzte Latein24 (Abb. 4). Streng genommen wurde es eigentlich durch das Mittelniederdeutsche verdrängt, welches wiederum selbst später vom Mittelhochdeutschen abgelöst wurde, aber der Übersichtlichkeit wegen werden beide nachfolgend zu „Standarddeutsch“ zusammengefasst25. Auch in der zweiten Lebensphase im Modell nach Weiß bleiben Dialekt und Standard trotz Orientierung der Schriftsprache an der Sprechsprache funktional getrennt, weswegen diese Trennung auch in der Abbildung visuell dargestellt wird (Abb. 5), obwohl u.a. zur Zeit von Sturm und Drang viele schriftliche Werke entstanden, die sehr nah an der gesprochenen Sprache waren26. In der dritten Phase, eingeläutet spätestens mit dem beginn auditiver Massenmedien27, entsteht das Dialekt-Standard-Kontinuum, bei dem einerseits schreibsprachähnliche Umgangssprache die Dialekte zumindest teilweise ablöst, andererseits aber auch das Standarddeutsche Elemente aus den Dialekten übernimmt oder sich ihnen angleicht. Dennoch dominiert die ursprüngliche Schriftsprache im phonischen Bereich wesentlich stärker als vice versa28 (Abb. 6). Zuletzt die vierte Phase (Abb. 7), in der das Standarddeutsche vollends in einem Nativierungsprozess29 sich von einer N2 zu einer N1-Sprache entwickelt, die Dialekte dadurch funktional obsolet werden, sich auflösen und nun ein (überregionales) Nonstandard-Standard-Kontinuum entsteht.

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Abb. 4. und 5. mit Latein (grau), Standarddeutsch (blau), Dialekt (grün)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6. und 7. mit Standarddeutsch (blau), Dialekt (grün) und Nonstandard (lila)

Dieses Modell scheint auf den ersten Blick einleuchtend, auch wenn nach aktuellem Stand weder der Nativierungsprozess bereits abgeschlossen ist noch die Dialekte vollends aufgelöst sind30.

IV. Das Regionalstandard-Standard-Kontinuum

M.E. werden Regiolekte zu Unrecht von Weiß vernachlässigt. Natürlich wollte er in seinem Modell den Fokus auf den Wechsel der Medialität und der Spracherwerbsart legen, diese Funktion erfüllt das Modell auch zweifellos, außerdem ist es allein schon rein visuell ein ansprechendes Modell, wie die Tabelle von Pröll im letzten Kapitel darstellte. Dennoch: Zwischen dem Dialekt-Standard-Kontinuum und dem Nonstandard-Kontinuum werden Dialekte und Regiolekte im bedeutenden Zwischenschritt zuerst „überregionalisiert“. Wenn schon etwas die Dialekte funktional ablöst, dann ist nicht primär der Nonstandard, sondern zuallererst die Regiolekte, die die kleineren Dialekte „verschlucken“ und die größeren aneinander angleichen, dasselbe bei kleinregionalen Regiolekten passiert, sie sich dabei insgesamt dem Standard nähern und so ein Regionalstandard entsteht31. Interessanterweise können sich z.T. aber auch ursprünglich kleinräumig verbreitete Dialektmerkmale ausbreiten32. Da diese Entwicklung noch stattfindet, ist es zu früh, genaue Vorhersagen zu treffen, doch es scheint, dass sich so sechs bis neun Regionalstandards in Deutschland bilden33.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8 und 9.

Selbstredend kann all dies erst nach der dritten Phase nach Weiß stattfinden. Es sollte also eher von einem Regionalstandard-Standard-Kontinuum gesprochen werden, der nichtsdestotrotz einen sehr breiten mittleren Nonstandard-Bereich hat, der von den jeweils anderen Extrempolen mehr oder minder beeinflusst ist. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, kann sich der Nonstandard weiter durchsetzen und den Regionalstandard verdrängen, sodass schlussendlich die letzte Phase des Nonstandard-Standard-Kontinuums einsetzen kann.

Die Entwicklung für diese quasi „Phase 3,5“ im Modell von Weiß ist zumindest stark fortgeschritten. Die folgende Grafik stellt die aktuelle Situation für das Deutsche dar, eingeteilt in Nord-, Mittel- und Süddeutschland. Mit „regionale Umgangssprachen“ sind auch Regionalstandards gemeint.

[...]


1 Dafür müsste jedoch sehr großzügig mit Varietäten umgegangen werden, vgl. Elspaß, Stephan: „Standardisierung des Deutschen. Ansichten aus der neueren Sprachgeschichte ‚von unten‘“ in: Eichinger, Ludwig und Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin 2005, S. 63–99, hier S. 93.

2 Vgl. Weiß, Helmut: „Von den vier Lebensaltern einer Standardsprache. Zur Rolle von Spracherwerb und Medialität“ in: Deutsche Sprache, 33.1., 2005, S. 289–307, hier S. 300f.

3 Vgl. ebd., S. 302f.

4 Exemplarisch, wenn auch teilweise mit anderen Fachtermini arbeitend: Bausinger, Hermann: Deutsch für Deutsche. Dialekte. Sprachbarrieren. Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe, Frankfurt am Main 1984, S. 34–38 (Originalausgabe 1972).

5 Exemplarisch: Lanwer, Jens und König, Pamela: „ Recipient design und Dialektgebrauch. Beobachtungen zu Sprachbewegungen zwischen Niederdeutsch und Hochdeutsch in einem Mehrgenerationengespräch“ in: Denkler, Markus und Lanwer, Jens (Hrsg.): Dialektologie und Gesprächslinguistik (=Deutsche Dialektgeographie, Bd. 115). Hildesheim 2021, S. 55–75.

6 So beispielsweise „mittlerer Bereich des Dialekt-Standard-Kontinuums“ bei: Huesmann, Anette: Zwischen Dialekt und Standard. Empirische Untersuchung zur Soziolinguistik des Varietätenspektrums im Deutschen. Tübingen 1998, S. 248; „regional markierte Umgangssprache“ bei Mattheier, Klaus: „Dialektverfall und/oder Dialektrenaissance. Überlegungen zur Entwicklung der Dialektalität in der gegenwärtigen deutschen Sprachgemeinschaft“ in: Stickel, Gerhard (Hrsg.): Varietäten des Deutschen. Regional- und Umgangssprachen. Berlin 1997, S. 404–410, hier S. 410; sowie „regionale Gebrauchsstandards“ bei Berend, Nina: „Regionale Gebrauchsstandards – Gibt es sie und wie kann man sie beschreiben?“ in: Eichinger, Ludwig und Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin 2005, S. 143–170, hier S. 143.

7 Vgl. Wiesinger, Peter: „Sprachliche Varietäten – Gestern und heute“ in: Stickel, Gerhard (Hrsg.): Varietäten des Deutschen. Regional- und Umgangssprachen. Berlin 1997, S. 9–45, hier S. 37f.

8 Auer, Peter: „Führt Dialektabbau zur Stärkung oder Schwächung der Standardvarietät? Zwei phonologische Fallstudien“ in: Mattheier, Klaus und Radtke, Edgar (Hrsg.): Standardisierung und Destandardisierung europäischer Nationalsprachen (=VarioLingua, Bd. 1). Frankfurt am Main 1997. S. 129–161, hier S. 136.

9 Vgl. Kellermeier-Rehbein, Birte: Plurizentrik. Einführung in die nationalen Varietäten des Deutschen. Berlin 2014, S. 22 und 184f. sowie Larrew, Olha: Norm, Normen, Normabweichungen. Eine historische und empirische Untersuchung zur wissenschaftlichen Bewertung morphosyntaktischer Konstruktionen im Deutschen (=Philologia, Bd. 75). Hamburg 2005, S. 35, 69f. sowie Durell, Martin: „Register, Variation und Fremdsprachenvermittlung. Zum Problem des Deutschunterrichts in Großbritannien“ in: Stickel, Gerhard (Hrsg.): Deutsch von außen. Berlin 2003, S. 239–258, hier S. 247f.

10 Vgl. Scharioth 2015, S. 18f.

11 Wiesinger 1997, S. 33.

12 Vgl. Scharioth, Claudia: Regionales Sprechen und Identität. Eine Studie zum Sprachgebrauch, zu Spracheinstellungen und Identitätskonstruktionen von Frauen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern (=Deutsche Dialektgeographie, Bd. 120). Hildesheim 2015, S. 17.

13 Vgl. Fischer, Hanna: Präteritumschwund im Deutschen. Dokumentation und Erklärung eines Verdrängungsprozesses (=Studia Linguistica Germanica, Bd. 132). Berlin 2018, S. 2f.

14 Vgl. Lenz, Alexandra: „Zur variationslinguistischen Analyse regionalsprachlicher Korpora“ in: Kallmeyer, Werner und Zifonun, Gisela (Hrsg.): Sprachkorpora. Datenmengen und Erkenntnisfortschritt. Berlin 2007, S. 169–202, hier S. 169f.

15 Vgl. Kellermeier-Rehbein 2014, S. 131.

16 Vgl. ebd., S. 27f.

17 Vgl. Weiß 2005, S. 302.

18 Vgl. ebd., S. 293.

19 Vgl. Pröll, Simon: „Die Nativierung des Standarddeutschen. Mikrotypologische Evidenz für suprasegmentalen Wandel“ in: Zeitschrift für Angewandte Linguistik, 75.1., 2021, S. 305–329, hier S. 307, zit. ebd.

20 Vgl. Weiß 2005, S. 302.

21 Ebd., S. 303.

22 Vgl. Koch, Peter und Oesterreicher,Wulf: „Sprache der Nähe – Sprache der Distanz, Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte“ in: Deutschmann, Olaf et al. (Hrsg.): Romanistisches Jahrbuch, Bd. 36, Berlin 1986, S. 15–43, hier S. 23.

23 Vgl. Ammon, Ulrich: „Standard und Variation: Norm, Autorität, Legitimation“ in: Eichinger, Ludwig und Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin 2005, S. 28–40, hier S. 33.

24 Vgl. Maas, Utz: „Alphabetisierung. Zur Entwicklung der schriftkulturellen Verhältnisse in bildungs- und sozialgeschichtlicher Perspektive“ in: Besch, Werner et al. (Hrsg.): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung (=Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 2.3). 2. Auflage, Berlin 2003, S. 2.403–2.418, hier S. 2.414.

25 Vgl. Peters, Robert: „Die Rolle der Hanse und Lübecks in der mittelniederdeutschen Sprachgeschichte“ in: Besch, Werner et al. (Hrsg.): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 4. Teilband. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 2004, S. 1496–1504, hier S. 1499 und S. 1503.

26 Vgl. Weiß 2005, S. 297f. Wohlgemerkt auch zu anderen Zeiten, die Zeit des Sturm und Drang ist nur besonders intensiv und daher auffällig bei dieser Nutzung. Vgl. Elspaß, Stephan: Sprachgeschichte von unten. Untersuchungen zum geschriebenen Alltagsdeutsch im 19. Jahrhundert (=Reihe Germanistische Linguistik, Bd. 263). Tübingen 2005, S. 464.

27 Vgl. Herrgen, Joachim und Schmidt, Jürgen: Sprachdynamik. Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung (=Grundlagen der Germanistik, Bd. 49). Berlin 2011, S. 67.

28 Vgl. Weiß 2005, S. 299f.

29 Wobei Weiß den Terminus „Naturalisierung“ benutzt, ich bevorzuge „Nativierung“ von Pröll, vgl. Pröll 2021, S. 305 sowie Weiß 2005, S. 301.

30 Vgl. Pröll 2021, S. 325 sowie exemplarisch für die Dialekte siehe Cornelissen, Georg: dat & wat. Der Sprachatlas für das Land am Rhein zwischen Emmerich und Eifel. Köln 2021.

31 Vgl. Schwarz, Christian: Phonologischer Dialektwandel in den alemannischen Basisdialekten Südwestdeutschlands im 20. Jahrhundert. Eine empirische Untersuchung zum Vokalismus (=Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, Beihefte, Bd. 159). Stuttgart 2015, S. 536f. sowie Spiekermann, Helmut: „Regionale Standardisierung, nationale Destandardisierung“ in: Eichinger, Ludwig und Kallmeyer, Werner (Hrsg.): Standardvariation. Wie viel Variation verträgt die deutsche Sprache? Berlin 2005, S. 100–125, hier S. 101.

32 Vgl. Spiekermann, Helmut: Sprache in Baden-Württemberg. Merkmale des regionalen Standards (=Linguistische Arbeiten 526). Tübingen 2008, S. 153.

33 Vgl. Kellermeier-Rehbein 2014, S. 134 (links), Karte bezüglich der „Deutschen Sprachgebiete“, welche meiner Definition von Regionalstandards entsprechen, ebenso bei (rechts) Elspaß, Stephan et al.: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 19. überarbeitete Auflage, München 2019, S. 232f. bezüglich der Gliederung des umgangssprachlichen Wortgebrauchs.

Ende der Leseprobe aus 31 Seiten

Details

Titel
Das Regionalstandard-Standard-Kontinuum als Zwischenschritt im Modell von Helmut Weiß
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Note
1,0
Autor
Jahr
2022
Seiten
31
Katalognummer
V1284347
ISBN (Buch)
9783346744654
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Standard, Non-Standard, Dialekt, Sprachwandel, Regiolekt, Umgangssprache, Regiolekt-Standard-Kontinuum, Standard-Nonstandard-Kontinuum, Nonstandard, Dialekt-Standard-Kontinuum, Dialektschwund, Dialekttod, Deutsch, Standarddeutsch, Sprachprestige, Sprache, Sprachverfall, Standardisierung, regional markiert, Helmut Weiß, Lebensphasen einer Sprache, Regionalstandard
Arbeit zitieren
Pawel Bornstedt (Autor:in), 2022, Das Regionalstandard-Standard-Kontinuum als Zwischenschritt im Modell von Helmut Weiß, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1284347

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