Abgesehen von den hohen Verlusten bei der Energieerzeugung und -gewinnung, benötigt der Haushaltssektor noch vor Industrie, Verkehr und GHD (Gewerbe, Handel, Dienstleistung) mit 29 % den größten Teil der Endenergie. Alleine 75 % dieser Energie wird zur Bereitstellung der Raumwärme in Wohngebäuden verwendet. Es ist aber nicht nur die große Energiemenge, die diesen Sektor für den Klimaschutz so bedeutend und interessant macht. Der Wohngebäudesektor birgt überdies sehr hohe Potentiale zur Reduktion des Energieverbrauchs, welche sowohl aus technischer als auch aus ökonomischer Sicht effizient umsetzbar sind. Infolge der meist hohen Lebensdauer von Bauwerken haben einmal getroffene Entscheidungen und Maßnahmen eine langfristige Wirkung, sodass hier unter dem Aspekt einer „lost opportunity“ ein besonderer
Handlungsbedarf besteht. Hinzu kommt, dass die prognostizierte zeitliche Reichweite nicht erneuerbarer Energieträger wie Erdgas und Erdöl dabei geringer ist, als die zu erwartende Lebensdauer
vieler Gebäude.
Vor dem globalen Hintergrund der Klima- und Ressourcenverknappungsproblematik stellt sich
die Frage, welche lokalen Handlungsoptionen bestehen und wie diese umgesetzt werden können.
Ob und inwiefern der Gebäudebestand der Stadt Freiburg einen Beitrag zur Lösung dieser Problematik leisten kann, soll in dieser Arbeit unter Beantwortung der folgenden Fragen geklärt
werden:
1. Welche charakteristischen Merkmale weist der Freiburger Gebäudebestand auf?
2. Wie viel Heizwärme benötigt Freiburg auf Grund dieser typischen Gebäudestruktur?
3. Welchen Beitrag kann der Freiburger Gebäudebestand durch Ausschöpfung der Energie und CO2-Einsparpotentiale zum Klimaschutz leisten?
Bevor die Klärung dieser Fragen in Angriff genommen wird, werden einleitend zunächst die Ursachen und Folgen des Klimawandels dargestellt, gefolgt von den Zielen und Rahmenbedingungen, welche die Politik zum Schutz es Klimas geschaffen hat. Im darauf folgenden Kapitel wird dargestellt, welche Bedeutung der Gebäudesektor auf Grund seines Energiebedarfs und
seiner immensen sowohl baulichen, als auch technischen Potentiale zur Reduktion des Energiebedarfs birgt. Im methodischen Teil werden die Vorgehensweise und die nötigen Berechnungsschritte
zur Analyse des Freiburger Gebäudebestandes, dessen Heizwärmebedarf im unsanierten und sanierten Zustand, sowie die Einsparpotentiale hinsichtlich des Wärmebedarfes
und der Kohlendioxidemissionen ausführlich beschrieben (Kap. 5).
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Dank
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Verzeichnis der Anhänge
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Klimavariabilität und globale Erwärmung
- Treibhauseffekt als Teil des Energiehaushaltes
- Strahlungsbilanz
- Treibhauspotential
- Variabilität des Klimasystems
- Natürliche Variabilität
- Anthropogen verursachte Veränderung
- Klimawandel in Baden-Württemberg
- Prognosen
- Auswirkungen
- Treibhauseffekt als Teil des Energiehaushaltes
- Klimaschutzpolitik
- Internationaler Klimaschutz
- Klimarahmenkonvention
- Konferenzen der Vertragsstaaten
- Kyoto - Protokoll und flexible Mechanismen
- Zwischenstaatlicher Sachverständigenrat für Klimaänderung (IPCC)
- Internationaler Klimaschutz im Rahmen der EU
- Nationaler Klimaschutz
- Ziele der Bundesregierung
- Nationales Klimaschutzprogramm
- 8-Punkte-Plan
- Integriertes Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung
- Kommunaler Klimaschutz in Freiburg
- Internationaler Klimaschutz
- Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz
- Energie als Schlüssel zum Klimaschutz
- Veränderung des Kohlenstoffkreislaufes
- Verfügbarkeit fossiler Energieträger
- Endenergiebedarf
- Wärmebedarf von Wohngebäuden
- Bauliche Möglichkeiten zur Reduktion des Wärmebedarfes
- Wärmedämmung
- Kompakte Bauweise
- Passive Nutzung von Sonnenenergie
- Heizsysteme auf Basis regenerativer Energien
- Solarthermische Kollektorsysteme
- Geothermie
- Biomasse
- Effizienzgesteigerte Heizsysteme
- Brennwerttechnik
- Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
- Fernwärme
- Politische und gesetzliche Rahmenbedingungen
- Wärmeschutzgesetze, -verordnungen und -normen
- Einführung von Energieausweisen
- Förderungen für Wohngebäude
- Energie als Schlüssel zum Klimaschutz
- Methodisches Vorgehen
- Auswahl relevanter Merkmale zur Analyse des Gebäudebestandes
- Datenverfügbarkeit
- Erstellung einer Gebäudetypologie für Freiburg i. Br.
- Gebäudeart
- Gebäudetypen
- Baualtersklassen
- Heizwärmebedarf
- Klimabereinigung des Heizwärmebedarfes
- CO2-Äquivalent-Emissionen
- Verwendung eines Geographischen Informationssystems (GIS)
- Ergebnisse
- Freiburger Gebäudetypologie
- Gebäudeart
- Gebäudetypen
- Baualtersklassen
- Beziehungen zwischen Gebäudetypen und Baualtersklassen
- Heizwärmebedarf
- Heizwärmebedarfskennwerte
- Heizwärmebedarf eines unsanierten historischen Gebäudebestandes
- Heizwärmebedarf eines sanierten Gebäudebestandes
- Heizwärme-Einsparpotentiale
- Kohlendioxidemissionen
- Freiburger Gebäudetypologie
- Diskussion der Ergebnisse
- Methodische und rechnerische Fehlerquellen
- Übertragbarkeit der Gebäudetypologie in den tatsächlichen Gebäudebestand
- Heizwärmebedarf und Einsparpotentiale
- Kohlendioxidemissionen
- Kohlendioxidkompensationsflächen
- Übertragbarkeit der Methode auf andere Regionen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der energieeinspar- und klimaschutzrelevanten Analyse der Gebäudetypologie der Stadt Freiburg im Breisgau. Ziel ist es, mithilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) die energetischen Potentiale und Einsparmöglichkeiten des Gebäudesektors in Freiburg zu quantifizieren und aufzuzeigen.
- Die Arbeit untersucht die Auswirkungen des Klimawandels und die Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz.
- Es werden verschiedene Möglichkeiten zur Reduktion des Heizwärmebedarfs von Gebäuden analysiert, darunter Wärmedämmung, kompakte Bauweise und passive Nutzung von Sonnenenergie.
- Die Arbeit beinhaltet eine umfassende Betrachtung der Klimaschutzpolitik auf internationaler, nationaler und kommunaler Ebene.
- Die Analyse umfasst die Entwicklung einer Gebäudetypologie für Freiburg und die Berechnung des Heizwärmebedarfs sowie der CO2-Emissionen.
- Die Arbeit beleuchtet die Einsparpotentiale im Gebäudesektor und diskutiert die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der energieeinspar- und klimaschutzrelevanten Analyse der Gebäudetypologie in Freiburg ein und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
- Klimavariabilität und globale Erwärmung: Dieses Kapitel behandelt den Treibhauseffekt und die natürliche sowie anthropogen verursachte Variabilität des Klimasystems. Es werden außerdem Prognosen zum Klimawandel in Baden-Württemberg und die damit verbundenen Auswirkungen diskutiert.
- Klimaschutzpolitik: Dieses Kapitel beleuchtet die internationale, nationale und kommunale Klimaschutzpolitik. Es werden wichtige Abkommen, Ziele und Programme vorgestellt, die den Klimaschutz auf verschiedenen Ebenen vorantreiben.
- Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz und beleuchtet die verschiedenen Möglichkeiten, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken. Es werden Wärmedämmung, kompakte Bauweise, passive Nutzung von Sonnenenergie, regenerative Heizsysteme und energieeffiziente Technologien behandelt.
- Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit, die Auswahl relevanter Merkmale zur Analyse des Gebäudebestandes, die Datenverfügbarkeit und die Erstellung einer Gebäudetypologie für Freiburg. Außerdem werden die Berechnung des Heizwärmebedarfs und die Verwendung eines Geographischen Informationssystems (GIS) erläutert.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Arbeit, darunter die Freiburger Gebäudetypologie, den Heizwärmebedarf, die Einsparpotentiale und die CO2-Emissionen.
- Diskussion der Ergebnisse: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Arbeit und beleuchtet die methodischen und rechnerischen Fehlerquellen, die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den tatsächlichen Gebäudebestand und die Übertragbarkeit der Methode auf andere Regionen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die energieeinspar- und klimaschutzrelevanten Potentiale der Gebäudetypologie in Freiburg. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Gebäudetypologie, Heizwärmebedarf, CO2-Emissionen, Klimaschutz, Energieeffizienz, Wärmedämmung, regenerative Energien, Geographisches Informationssystem (GIS).
- Quote paper
- Sven Fitz (Author), 2009, Energieeinspar- und Klimaschutzpotentiale der Gebäudetypologie der Stadt Freiburg i. Br., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128491