Das Schulgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (erster Abschnitt, allgemeine Grundlagen) und Eugen Roth sind sich einig. Bewegung ist - oder macht - gesund!
Bewegung war am Gymnasium bereits einmal Thema einer Lehrerkonferenz. Dieser Fokussierung folgte allerdings keine erkennbare Umsetzung im Unterricht der Kollegen. Diese Erfahrungen im Schulalltag und Impulsreferate im Studienseminar bildeten den Auslöser für das in dieser Arbeit vorgestellte Konzept zur Integration von Bewegungs- und Entspannungsübungen im Unterricht.
Das Unterrichten an sich wird allenthalben als Belastung empfunden und das Vermitteln von Wissen als die Sysiphus-Arbeit des modernen Lehrers. Frei nach dem Motto: „Kaum begonnen so zerronnen.“
Referendaren wird zu Beginn der Ausbildung mit als erstes vermittelt, was einen guten Lehrer ausmacht. Da fallen Begriffe wie „Authentizität“, „Konsequenz“, „Vorbildfunktion“, „fachliche Sicherheit“, „methodisches Geschick“... Schon in den ersten Hospitationsstunden an den Schulen stellt man als Referendar fest, dass das schulische Bild gelegentlich eher von einer „freieren Interpretation“ dieser hehren Ziele geprägt ist. Und man muss erfahren, dass Missstände ebenso oft gar nicht an fehlender Motivation oder Innovationsbereitschaft der Lehrer, sondern an externen Zwängen liegen. Lehrer sind nicht mehr einfach nur Lehrer. Sie sind Erzieher, Streitschlichter, Krisenmanager, Begleiter, Kokorrektor, Animateur, Dirigent, Dompteur, Langstreckenläufer,... und Bauarbeiter in einem.
Natürlich lassen sich solch fiktive Abläufe durch organisatorisches Geschick entzerren, aber was bleibt ist ein Wust an Aufgaben, die alle zu erfüllen sind. Dies bedeutet allzu oft nur Stress. Dann noch eine der „schlimmen“ Klassen im Unterricht und ein weiterer Schritt in Richtung Burn-Out ist getan.
Auch aufgrund eigener Erfahrungen stellte ich mir die folgenden Fragen:
Wie kann man den Alltagsstress signifikant reduzieren, ihn zum Alltag ohne Stress werden lassen?
Wie kann Unterricht (wieder) lernförderlicher gestaltet und möglicherweise sogar Spaß am Unterricht evoziert werden?
Wie kann es gelingen, die Innovationen, die mit dem Schlagwort „Bewegte Schule“ einhergehen, so zu vereinfachen, dass ein jeder Möglichkeiten der Integration in seinem Unterricht sieht?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „Bewegte Schule“
- Genese und Begriffsklärung
- Ziele
- Das Konzept
- Einführung am Gymnasium
- Möglichkeiten der „Bewegten Schule“ am Gymnasium
- Probleme und Rahmenbedingungen
- Funktion als Multiplikator
- Methoden der Evaluation
- Über die Praxismappe
- Über die Materialkiste
- Methoden und Inhalte die „bewegen“
- Bewegungsanlässe
- Das dynamische Sitzen
- Themenbezogenes Bewegen im Unterricht
- Bewegungspausen
- Entspannungs- und Stilleübungen
- Bewegungsanlässe
- Durchführung in eigener BdU-Klasse
- Angaben zur Lerngruppe
- Zielsetzungen
- Didaktische Schwerpunktsetzung
- Einleitende Stunde
- Die Durchführung
- Beispiele aus der Praxis
- Die Zwischenbilanz
- In der eigenen Klasse
- Im Hinblick auf die Integration im Unterricht von Kollegen
- Reflexion und Ausblick
- Etablierung einer nachhaltigen Kultur der Bewegung am Gymnasium
- Überprüfung der Alltagstauglichkeit und Effektivität von Bewegungsübungen
- Fazit und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, ein Konzept zur Integration von Bewegungs- und Entspannungsübungen im Unterricht zu entwickeln und zu evaluieren. Das Konzept soll Kollegen ermöglichen, auf einfache und planungsfreie Weise Bewegung in ihren Unterricht zu integrieren. Die Arbeit befasst sich mit der „Bewegten Schule“ und ihren Zielen, analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen der Integration von Bewegung am Gymnasium und präsentiert konkrete Methoden und Inhalte, die sich für den Einsatz im Unterricht eignen.
- Die „Bewegte Schule“ und ihre Ziele
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Integration von Bewegung am Gymnasium
- Methoden und Inhalte für den Einsatz von Bewegung im Unterricht
- Evaluation des Konzepts in der eigenen BdU-Klasse
- Reflexion und Ausblick auf die Etablierung einer nachhaltigen Kultur der Bewegung am Gymnasium
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit und das Lernen und stellt die Problematik der mangelnden Umsetzung von Bewegung im Schulalltag dar. Die Arbeit stellt die Frage, wie Bewegung in den Unterricht integriert werden kann, um den Alltagsstress zu reduzieren, den Unterricht lernförderlicher zu gestalten und den Konnex zwischen den Bedürfnissen der Schüler und den Anforderungen der heutigen Gesellschaft herzustellen.
Das Kapitel „Die „Bewegte Schule““ befasst sich mit der Genese und Begriffsklärung des Konzepts der „Bewegten Schule“ und erläutert die Ziele, die mit der Integration von Bewegung im Unterricht verfolgt werden.
Das Kapitel „Das Konzept“ beschreibt die Einführung des Konzepts am Gymnasium, die Möglichkeiten und Probleme der Integration von Bewegung, die Funktion des Lehrers als Multiplikator, die Methoden der Evaluation und die Entwicklung von Praxismaterialien.
Das Kapitel „Methoden und Inhalte die „bewegen““ stellt verschiedene Methoden und Inhalte vor, die sich für den Einsatz von Bewegung im Unterricht eignen, wie z.B. das dynamische Sitzen, themenbezogenes Bewegen, Bewegungspausen und Entspannungsübungen.
Das Kapitel „Durchführung in eigener BdU-Klasse“ beschreibt die konkrete Umsetzung des Konzepts in der eigenen BdU-Klasse, die Zielsetzungen, die didaktische Schwerpunktsetzung, die einleitende Stunde und die Durchführung des Unterrichts.
Das Kapitel „Die Zwischenbilanz“ fasst die Erfahrungen aus der eigenen Klasse und die Integration des Konzepts im Unterricht von Kollegen zusammen.
Das Kapitel „Reflexion und Ausblick“ befasst sich mit der Etablierung einer nachhaltigen Kultur der Bewegung am Gymnasium und der Überprüfung der Alltagstauglichkeit und Effektivität von Bewegungsübungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die „Bewegte Schule“, die Integration von Bewegung im Unterricht, die Gestaltung von lernförderlichem Unterricht, die Reduzierung von Alltagsstress, die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Schülern, die Entwicklung von Praxismaterialien und die Etablierung einer nachhaltigen Kultur der Bewegung am Gymnasium.
- Einführung am Gymnasium
- Citar trabajo
- Nikolaus Kittner (Autor), 2008, Bewegung im Unterricht - Bekannt und doch verbannt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128595