Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einführung in die Sozialkapital-Debatte
3. Definition von Sozialkapital nach der Weltbank
3.1 The Social Capital Assessment Tool (SOCAT)
4. Studie von Thörlind zur unterschiedlichen Entwicklung Bangladeshs und Westbengalens mit Fokus auf Sozialkapital
4.1 Analyse der Generierung von Sozialkapital in Westbengalen und Bangladesh
4.1.1 Ergebnisse Westbengalen
4.1.2 Ergebnisse Bangladesh
4.2 Zusammenfassung
5. Studie von Bhattacharyya über Sozialkapital in Westbengalen
5.1 Der Fall Westbengalen
5.2 Bildung von Sozialkapital während der Kolonialzeit und danach
5.3 Zivile Kompetenz und Volksvertrauen
5.4 Panchayats und Sozialkapital
5.4.1 Untersuchung auf dem Land
5.4.2 Untersuchung bei den Schedules Castes und Scheduled Tribes
5.4.3 Untersuchung in der Stadt
6. Beispiel von Sozialkapital und seinen Auswirkungen in Bangladesh anhand voluntary solid waste management in Dhaka
6.1 Untersuchung
6.2 Ergebnisse
7. Zusammenfassende Ergebnisse bezüglich der Rolle von Sozialkapital bei der Entwicklung von dezentralisierten effektiven Regierungen
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der nachfolgenden Arbeit werde ich mich mit der Frage beschäftigen, wieso es nach der Teilung Indiens 1947 zu einer unterschiedlichen Entwicklung in Westbengalen und im heutigen Bangladesh kam. Hierbei werde ich näher darauf eingehen, welche Rolle Sozialkapital bei der Bildung der effektiven Regierungen im Positivbeispiel Westbengalen spielt, aber auch ob- und wenn ja, inwieweit- es in Bangladesh Einfluss hat oder ob es erst noch aktiviert werden muss. Einsteigen in die Thematik werde ich mit einem kurzen historischen Abriss der Sozialkapitalidee und hierbei die wichtigsten Thesen kurz vorstellen und gegenüberstellen, bevor ich auf die heutige Definition von Sozialkapital durch die Weltbank übergehe und auf deren Idee von dessen Messbarkeit. Nach diesem eher theoretisch gehaltenen Teil komme ich auf meinen regionalen Fokus- Westbengalen und Bangladesh zu sprechen und beziehe mich zunächst auf eine Studie von Thörlind (1999), welcher sich intensiv mit der unterschiedlichen Entwicklung von Westbengalen und Bangladesh auseinandergesetzt hat und sich hierbei die Frage nach dem Einfluss von Sozialkapital stellt. Hieran werde ich mit Bhattacharyya (2002) und seiner Untersuchung in Westbengalen bezüglich Sozialkapital anknüpfen sowie mit einer Studie von Pargal, Gilligan und Huq (2004) in Bangladesh das voluntary solid waste management betreffend. Abschließend werde ich die in diesen Studien gefundenen Ergebnisse gegenüber stellen und die positive Rolle von Sozialkapital bei der Entstehung von dezentralisierten effektiven Regierungen diskutieren.
2. Einführung in die Sozialkapital-Debatte
Historisch betrachtet, kann man den Beginn der Sozialkapitaldebatte auf das Jahr 1990 verorten, in welchem das Buch „Foundations of Social Theory“ des Soziologen James Coleman erschien, in dem er Sozialkapital als „the social relationships which come into existence when individuals attempt to make best use of their individual resources (1990: 300). Er betonte hierbei die Rolle als Ressource, welche den Individuen zukam, währenddessen Putnam (1993) Sozialkapital als Ressource beschrieb, welche Gesellschaften charakterisiert. Für ihn bezieht es sich „to features of social organization, such as trust, norms, and networks, that can improve the efficieny of society by facilitating coordinated actions (1993: 167). Ihn beschäftigte nicht nur die Rolle von Sozialkapital bei der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes, sondern auch bei der Entstehung von demokratischen Gesellschaften; er setzte es mit der Intensität von zivilem Engagement gleich. Weiter sagt er, dass bestimmte Formen von Verbandsleben in der Lage sind, gegenseitiges Vertrauen innerhalb einer Gemeinschaft zu fördern und die Menschen dazu zu bringen, sich stärker in die Interaktion mit staatlichen Institutionen einzubringen. Dies führt zu einer Verbesserung dieser Institutionen in Bezug auf ihre Verantwortlichkeit gegenüber der Bevölkerung und ihrer Effektivität. Putnam betont, dass diese Vereinigungen horizontal sind und „the denser such networks in a community, the more likely that its citizens will be able to cooperate for mutual benefit“ (Putnam 1993: 173). Die drei Hauptvariablen sind für Putnam Vertrauen, Netzwerke des bürgerlichen Engagements und Normen der Reziprozität, welche Sozialkapital entstehen lassen und damit sowohl Kooperation und kollektive Handlungen hervorbringen sowie eine bessere institutionelle, ökonomische und demokratische Performanz der staatlichen Institutionen. Sozialkapital wird somit zu einer Ressource, worauf die gesamte Gesellschaft Zugriff hat. Kritiker werfen Putnam vor, dass er ungenau bei der Bestimmung von verschiedenen Sozialkapitalformen gearbeitet hat, aber auch, dass er unklar lässt, ob diese sozialen Netzwerke zur Produktion von Sozialkapital dienen oder nur dazu beitragen. Weitere Kritik innerhalb der Methodologie betont seine Ausführungen die Messbarkeit von Sozialkapital betreffend, aber auch die fehlenden Antworten darauf, welche Auswirkungen die einzelnen Formen auf die sozioökonomische Entwicklung und auf die Prozesse demokratischer Konsolidierung haben (Spiess 2007: 7). Peter Evans (1996) hat versucht, die Kritik an Putnam in einer Neuformulierung von Sozialkapital umzusetzen und hierbei die Möglichkeit einer Staat-Gesellschaft-Synergie befürwortet, wodurch „active government and mobilized communities can enhance each others’ developmental efforts“ (Evans 1996: 1119). Die Netzwerke, welche die Lücke zwischen öffentlichen und staatlichen Institutionen und den zivilen Vereinigungen schließen, beinhalten Sozialkapital und die Synergie kombiniert hier Embeddedness mit Komplementarität (Arbeitsteilung). Durch Anreize von Seiten des Staates kann die lokale Selbstorganisation gefördert werden, wie durch Rechtsstaatsgarantie, positive Berichtserstattung in den Medien und durch eine Verbesserung der physischen Infrastruktur (Evans 1996). Als Gefahren dieser Synergie sieht er Korruption, Populismus und Klientelismus an.
3. Definition von Sozialkapital nach der Weltbank
Wie im vorherigen Abschnitt gezeigt, gibt es keine einheitliche Definition des Begriffes Sozialkapital, welche jedoch notwendig ist, wenn man es messbar und somit erfassbar machen will. Eine weit gefasste Definition unterscheidet zwei Elemente: das structural social capital nach Uphoff (2000) und das cognitive social capital. Diese Beiden bekräftigen sich gegenseitig, können jedoch unabhängig voneinander existieren. Structural social capital bezieht sich auf „relatively objective and externally observable social structures, such as networks, associations, and institutions, and the rules and procedures they embody“ (Grootaert & Bastelaer 2002: 3) während das cognitive social capital“comprises more subjective and intangible elements such as generally accepted attitudes and norms of behavior, shared values, reciprocity, and trust”. Eine andere Möglichkeit, Elemente von Sozialkapital zu unterschieden, liegt in der Betrachtung auf verschiedenen Ebenen- der Mikroebene und der Makroebene. Auf Mikroebene wird Sozialkapital untersucht in Form von horizontalen Netzwerken von Individuen und Haushalten und die sie verbindenden Normen und Werte. Auf Makroebene hingegen wird es in Form von institutionellen und politischen Umwelten untersucht, welche als Hintergrund aller ökonomischer und sozialer Handlung dienen. Wichtig bei der Betrachtung ist auch die Mesoebene, da das Sozialkapital hier in der Lage ist, das Funktionieren des Staates zu beeinflussen. Betrachtet man die Sozialkapitalidee interdisziplinär, gibt es vier verschiedene Perspektiven- die communitarian, die institutionelle, die vernetzende und die der Synergie, welche alle unterschiedliche Schwerpunkte setzen.
Sozialkapital sammelt sich- genau wie physikalisches Kapital- zu einem gewissen Maße an und produziert somit einen Strom an Gewinnen. Die Ansammlung beinhaltet eine einführende Investition und reguläre Erhaltung in Form von wiederholter sozialer Interaktion oder vertrauensförderndem Verhalten. Es kann sehr lange dauern Sozialkapital aufzubauen und seine Zerstörung ist sehr viel einfach. Anders als menschliches Kapital, kann es jedoch nicht individuell erschaffen werden und die jeweilige Menge an Sozialkapital kann nicht durch den Gebrauch reduziert werden, sondern im Gegenteil ist es hier sogar möglich, es noch zu vergrößern. Die für die Weltbank wohl wichtigste Aufgabe von Sozialkapital- die positive Beeinflussung der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes findet durch das Erleichtern von Transaktionen zwischen Individuen, Haushalten und Gruppen statt. Dies kann auf drei unterschiedliche Arten geschehen: 1) Durch die Partizipation Einzelner in sozialen Netzwerken wird die Verfügbarkeit von Informationen gesteigert und gleichzeitig die Kosten, an die Informationen zu gelangen, gesenkt. Diese können eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Ernte- und Handelserträge spielen. 2) Die Teilnahme an lokalen Netzwerken und Einstellungen von gegenseitigem Vertrauen erleichtern es jeder Gruppe zu gemeinsamen Entscheidungen zu gelangen und kollektive Handlungen durchzuführen. 3) Netzwerke und Einstellungen reduzieren opportunistisches Verhalten der Gemeindemitglieder durch sozialen Druck und die Angst vor Ausschluss. Sozialkapital kann drei unterschiedliche Formen annehmen: bonding social capital, bridging social capital und linking social capital. Harris (2001: 87) definiert bonding social capital als „strong ties between immediate family members, neighbours, close friends, and business associates sharing similar demographic characteristics”, wohingegen bridging social capital eine schwächere Verbindung zwischen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen (ethnisch, geographisch) darstellt, welche aber denselben politischen Einfluss und wirtschaftlichen Stand haben. Linking social capital wird von ihm als eine Verbindung armer Menschen/Menschen mit Einfluss in formellen Organisationen beschrieben wie beispielsweise Schulen und Banken; innerhalb dieser letzten Form findet die von Evans (1996) beschrieben Synergie statt.
3.1 The Social Capital Assessment Tool (SOCAT)
Das Werkzeug, um Sozialkapital zu messen, muss in der Lage sein sowohl auf Mikro- als auch auf Mesoebene Daten zu erfassen. Die hier verwendete Definition von Sozialkapital einer Gesellschaft, bestehend aus „the institutions, relationships, attitudes, and values that govern interactions among people and contribute to economic and social development“ (Krishna & Shrader 2002: 17) muss erfasst werden und dazu werden zwei Hauptuntersuchungsgebiete bestimmt: die Netzwerke und die Frage, ob Normen und Vertrauen direkt geschätzt werden können. Natürlich kann das Netzwerk an sich nicht sehr viel über die menschlichen Beziehungen innerhalb aussagen und Sozialkapital in einem Kontext kann in einem anderen unsocial capital sein. Je nach kulturellem Kontext sind die verschiedenen Netzwerkarten mit anderen kooperativen Normen verbunden und dies gilt es zu berücksichtigen. Die Mindestanforderungen an das Assessment Tool sind, dass es „must recognize and be sensitive to cultural variation, but it must also provide a common conceptual framwork that helps unify the different dimensions“ (Krishna & Shrader 2002: 19) von Sozialkapital, wobei hier auch Flexibilität eine große Rolle spielt. Die verschiedenen zu erfassenden Dimensionen sind: structural versus cognitive social capital, horizontale versus vertikale Organisationen, heterogene versus homogene Organisationen und formale versus informale Organisationen. Weitere Kriterien sind die primäre Beobachtung jener Handlungen, welche die jeweiligen Menschen für eine angemessene kollektive Ausführung halten und dann sollten bei dem Tool sowohl qualitative als auch quantitative Methoden integriert werden. Zum Sammeln der Daten wurden strukturierte Fragebögen mit offenen, Teilnehmer mitwirkenden Methoden kombiniert und auf drei Ebenen durchgeführt- im Haushalt, der Gemeinde und den Organisationen. Das hier vorgestellte SOCAT wurde in mehr als 15 Ländern getestet, unter anderem 1999 in neun Gemeinden in Rajasthan (sechs ländliche und drei städtische Gegenden). Die Untersuchungsteams bestanden aus drei männlichen und drei weiblichen Interviewern sowie aus einem männlichen und einem weiblichen Vorgesetzten. Sie hielten sich zwei bis fünf Tage in einer Gemeinde auf und führten dort die Gemeindeinterviews und Haushaltbesichtigungen sowie die Organisationsinterviews durch. Die Teilnehmer zeigten sich sehr interessiert und eine durchschnittliche Haushaltsbefragung dauerten 90 bis 120 Minuten. Einige weigerten sich auch, die Befragung durchzuführen (weniger als 2 %) und viele empfanden sie als zu lang. Durch diese Studie konnte das SOCAT deutlich verbessert werden und die Anwendung auch für die Befragten angenehmer gestaltet werden.
4. Studie von Thörlind zur unterschiedlichen Entwicklung Bangladeshs und Westbengalens mit Fokus auf Sozialkapital
Thörlind (1999) geht bei seiner Untersuchung der Frage nach, ob Sozialkapital der missing link zwischen Demokratie und Entwicklung sein kann. Er stimmt mit Putnam (1993) überein, dass „the missing link over time between development and democratic performance must be efficient informal institutions, or what he refers as social capital“ (Thörlind 1999: 14). Die Zivilgesellschaft sieht er als den öffentlichen Raum an, der zwischen dem Individuum und dem Staat existiert und eng verbunden mit Modernisierung und sozioökonomischer Entwicklung ist. Sie setzt sich aus selbstgeschaffenen, freiwilligen Vereinigungen zusammen, welche durch gemeinsame Regeln aneinander gebunden sind. Eine klare Abgrenzung zwischen Zivilgesellschaft und Staat zu ziehen, ist sehr schwierig und es gibt hier heute zwei weit verbreitete Versionen- die von Tocqueville (1805-1859) und die aus einer polnischen Debatte in den 1980ern Entstandene. Erstere besagt, dass apolitische Sekundärvereinigungen Muster von Zivilität fördern und somit die Akteure zu demokratischem Verhalten verleiten. Eben das Agieren in diesen Gesellschaften ist nach Putnam (1993) die Grundlage zur Schaffung von Netzwerken, Normen der Reziprozität und sozialem Vertrauen. Die zweite Version aus den 1980er Jahren behandelt die Rolle der Zivilgesellschaft in einem totalitären Staat- hierbei soll sie zwar politisch motiviert sein, jedoch gleichzeitig autonom vom Staat bleiben und so hauptsächlich als „a check and balance on the use of state power“ (Thörlind 1999: 15) agieren. Komplett autonom bleiben, stellt in der Realität ein Problem dar, denn die meisten Organisationen kommunizieren auf irgendeine Weise mit dem Staat, um dessen politische Agenden im Interesse ihrer Mitglieder zu formen. Bei der Verwendung von modernen Konzepten wie Sozialkapital und Zivilgesellschaft fällt eine Generalisierung sehr schwer. In Indien lebt die Mehrheit der Bevölkerung in ländlichen Gebieten, sie sind Analphabeten und sehr arm, wodurch ihr Basislevel, welches zur Generierung von Sozialkapital benötigt wird, sehr niedrig ist. Die traditionellen informalen Netzwerke sind oftmals klientelistisch und durch Abhängigkeit einer Partei geprägt. Es ist in weniger entwickelten Ländern auch sehr schwer, klar zwischen Zivilgesellschaft und Staat zu unterscheiden, da sie oftmals mehr oder weniger informell miteinander verflochten sind. Nach Thörlind (1999: 17) ist hier die Arbeit von „radical NGOs, co-operatives, social movements, political parties and their mass front organisations, and the connections of these associations to local government institutions“ entscheidend. Das in den meisten Entwicklungsländern vorhandene Dilemma entsteht aus der Tatsache, dass Sozialkapital sowie Netzwerke des bürgerlichen Engagements und soziales Vertrauen nur sehr gering vorhanden sind und die Zivilgesellschaften oftmals durch ethnische oder kommunale Strömungen dominiert werden.
Thörlind (1999) will in seiner hier vorgestellten Studie nun das Funktionieren der Lokalregierungen in Westbengalen und Bangladesh unter Berücksichtigung der oben genannten Überlegungen vergleichen. Bangladesh und Westbengalen haben eine Zivilkultur, welche bis zur Teilung Indiens 1947 identisch war und somit haben sie eine gemeinsame Geschichte, eine sich sehr ähnelnde ethnische Gemeinschaft, eine gleiche Sprache und auch geteilte Traditionen. Heute ist Bangladesh hauptsächlich muslimisch während im indischen Bundesstaat Westbengalen eine Hindumehrheit vorzufinden ist. Der Forscher nun behauptet, dass „the informal institutions (i.e. trust, norms and networks) have been the same in the rural areas of West Bengal and presentday Bangladesh as close in time as the early 1970” (Thörlind 1999: 21). Es gilt nun herauszufinden, wieso sich die Dezentralisierung in Westbengalen als effektiv erwiesen hat im Gegenteil zu der in Bangladesh. Die meisten Schulen sind heute der Meinung, dass sowohl die formalen als auch die informalen Institutionen in Westbengalen entwickelter sind und Untersuchungen von Weestergard (1968) haben ergeben, dass die Lokalregierungen in Westbengalen ziemlich effektiv im Vergleich zu Bangladesh funktionieren. Atu Kohli (1990) sieht den Grund hierfür in dem Vorhandensein von stabilen und funktionierenden Institutionen und betont die Rolle der CPI(M). Deren „pro-poor political programmes of land reformes, decentralization and popular participation“ (Thörlind 1999: 16) haben die positive Entwicklung Westbengalens sehr stark beeinflusst, wohingegen das Militärregime in Bangladesh dazu geführt hat, dass eine veränderte Form der klientelistischen Patronage durch die lokalen Vorgesetzten ausgeführt wurde. Andererseits herrscht dort eine hohe Dichte an NGOs vor, welche primär in ländlichen Gebieten agieren, um die Armen zu bemächtigen. Sie versuchen soziales Vertrauen sowie Engagement in der Zivilgesellschaft aufzubauen und zeigen den Menschen, dass es noch etwas anderes als die Abhängigkeit von Vorgesetzten gibt. Bauernaufstände, die in beiden Regionen auftraten, wurden unterschiedlich behandelt je nach vorherrschender politischer Strategie und auch die Rolle der NGOs und freiwilligen Vereinigungen wurde unterschiedlich bewertet. In Westbengalen trat die CPI(M) als Unterstützer und Führer der Aufstände auf, während die dortige Kongresspartei ebenso wie die militärischen Führer in Bangladesh versucht haben, die Aufstände zu unterdrücken.
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