Der Zeitungsmarkt unterliegt heute einem grundlegenden Wandel. Auflagezahlen sinken, klassische Leserschichten weichen auf und junge Menschen verzichten zunehmend auf das Informationsangebot der Printzeitungen. Dabei machen nicht nur Fernsehen und Radio dem Zeitungsmarkt Konkurrenz, sondern auch zunehmend digitale Medien wie das Internet. Umgekehrt bietet die Digitalisierung aber auch eine große Chance für Verlagshäuser ihre klassischen Medienangebote durch elektronische Medien zu ergänzen oder auszuweiten. Dieses Grundprinzip wird als „Crossmedia“ bezeichnet und soll im Besonderen zu vorteilhaften Synergieeffekten im Journalismus führen. In der Wirtschaftsberichterstattung scheint diese crossmediale Berichterstattung besonders geeignet, da Börsenmärkte schnelllebig und Wirtschaftthemen komplex sind.
Folgende Gliederung soll durch die Arbeit führen. Zunächst soll das Konzept der Crossmedialität genauer untersucht werden (Punkt 2) und analysieren, welche Marketingstrategie und Redaktionskonzepte dahinter stehen können. Wie kann eine crossmediale Strategie dabei besonders der Wirtschaftsberichterstattung von Nutzen sein (Punkt 3)? Als konkretes Fallbeispiel soll die Financial Times Deutschland dienen, die im Jahr 2000 als letzte bedeutende, überregionale Tageszeitung gegründet wurde (Punkt 4). Die beiden Verlagshäuser Gruner + Jahr und Pearson konzipierten von Anfang an ein crossmediales Konzept für die FTD, in der nahezu alle modernen Medien als Nachrichtenträger integriert wurden.
Da bislang kaum aussagekräftige Studien zur Crossmedialität vorliegen, soll im zweiten Teil dieser Arbeit ein Inhaltsanalyse zu der Printausgabe der FTD und dem Onlineauftritt der FTD.de durchgeführt werden (Punkt 5). Fragen dieser Inhaltsanalyse werden dabei sein, in wie fern das crossmediale Konzept für die FTD und FTD.de umgesetzt wurde, welche Aufgabenteilung, Schnittstellen und Synergieeffekte tatsächlich vorliegen (Punkt 6). Unterschieden wird dabei die Gesamtberichterstattung (Punkt 6.1) sowie im Speziellen die Wirtschaftsberichterstattung (Punkt 6.2 – 6.2.2) der FTD und FTD.de. Abschließend soll in der Schlussbetrachtung die tatsächliche Umsetzung der Crossmedialität bei der FTD analysiert werden und in einem Ausblick mögliche Potenziale und Verbesserungen aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Crossmedialität als neue Form der Marketingstrategie und Redaktionsarbeit
- Vorteile der Crossmedialität für die Wirtschaftsberichterstattung
- Die Financial Times Deutschland – Konzept und Nutzung des crossmedialen Wirtschaftsjournalismus
- Inhaltanalytischer Vergleich der Printausgabe „Financial Times Deutschland“ und der Onlineausgabe,,FTD.de"
- Ergebnisse
- Die gesamtredaktionelle Berichterstattung der „Financial Times Deutschland“ in Print und Online
- Die Wirtschaftsberichterstattung der „Financial Times Deutschland“ in Print und Online
- Inhaltliche Besonderheiten der Wirtschaftsberichterstattung von Print und Online
- Journalistische Darstellungsformen in der Wirtschaftsberichterstattung von Print und Online
- Querverweise zwischen den einzelnen Medien von FTD und FTD.de
- Schlussbetrachtung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die crossmediale Wirtschaftsberichterstattung der Financial Times Deutschland (FTD) und analysiert, wie das Konzept der Crossmedialität in der Praxis umgesetzt wird. Dabei werden die Printausgabe und die Onlineausgabe der FTD hinsichtlich ihrer Inhalte und journalistischen Darstellungsformen verglichen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Vorteile und Herausforderungen der crossmedialen Berichterstattung aufzuzeigen und die Rolle der FTD als Beispiel für ein erfolgreiches crossmediales Medienkonzept zu beleuchten.
- Crossmedialität als Marketingstrategie und Redaktionsarbeit
- Vorteile der Crossmedialität für die Wirtschaftsberichterstattung
- Konzept und Umsetzung der Crossmedialität bei der FTD
- Inhaltanalytischer Vergleich von Print und Online
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Crossmedialität im Zeitungsmarkt ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext des digitalen Wandels dar. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit und gibt einen Überblick über die Gliederung. Kapitel 2 beleuchtet das Konzept der Crossmedialität als neue Form der Marketingstrategie und Redaktionsarbeit. Es werden verschiedene Typen der Crossmedialität vorgestellt und die Bedeutung des Internets und mobiler Dienste für die crossmediale Verbreitung von Nachrichten hervorgehoben. Kapitel 3 analysiert die Vorteile der Crossmedialität für die Wirtschaftsberichterstattung. Es werden die spezifischen Herausforderungen der Wirtschaftsberichterstattung im digitalen Zeitalter beleuchtet und die Möglichkeiten der Crossmedialität zur Bewältigung dieser Herausforderungen aufgezeigt. Kapitel 4 stellt die Financial Times Deutschland (FTD) als Fallbeispiel für ein crossmediales Medienkonzept vor. Es werden die Entstehungsgeschichte der FTD, das crossmediale Konzept und die Nutzung verschiedener Medienformate beschrieben. Kapitel 5 erläutert die Methodik der Inhaltsanalyse, die zur Untersuchung der Printausgabe und der Onlineausgabe der FTD durchgeführt wird. Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse. Es werden die gesamtredaktionelle Berichterstattung sowie die Wirtschaftsberichterstattung der FTD in Print und Online hinsichtlich ihrer Inhalte und journalistischen Darstellungsformen verglichen. Kapitel 7 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen, zieht Schlussfolgerungen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Bereich der crossmedialen Wirtschaftsberichterstattung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Crossmedialität, Wirtschaftsberichterstattung, Financial Times Deutschland (FTD), Printmedien, Onlinemedien, Inhaltsanalyse, Marketingstrategie, Redaktionsarbeit, digitale Medien, Konvergenz, Synergieeffekte, Journalismus, Medienwandel.
- Quote paper
- Lukas Peuckmann (Author), 2008, „One Brand – All media“ – Das medienübergreifende Produktkonzept und die crossmediale Wirtschaftsberichterstattung der Financial Times Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128723