Einleitung: Der Studienabbruch im gesellschaftlichen Kontext
Warum wollen Studierende ihr Studium vorzeitig und ohne Examen beenden? Diese Frage beschäftigte die Forschung im Hochschulsektor schon in den 70-iger Jahren. Seit dem sind zahlreiche Publikationen zu diesem Thema im Bereich der Soziologie, Pädagogik und Psychologie erschienen (z.B. Schallberger 1974; Kramer 1977a; Ströhlein 1983; Winteler 1984; Gold 1988). Die Gründe für dieses Forschungsinteresse liegen vor allem in den sozialen wie individuellen Problemen und damit in Konflikten begründet, welche eine solche Entscheidung begleiten und zusätzlich beeinflussen. Solche Konfliktsituationen sind z.B. fehlende Übereinstimmung von Vorstellung und Realität des Studienfaches, fehlende Anerkennung an der Hochschule durch die Dozenten und andere Studierende, schlechte Studienbedingungen und zuwenig Eigenverantwortung in der Gestaltung des Studiums. Darüber hinaus ging es schließlich auch um die Frage nach Interventions- und Präventionsmöglichkeiten, ergo eine praktische Anwendung der gewonnenen Ergebnisse und Erkenntnisse (was bisher allerdings wenig umgesetzt zu sein scheint).
Das Problem ist seitdem nicht verschwunden, sondern im Gegenteil akuter geworden. Nach Schätzungen beläuft sich die jährliche Abbrecherquote an deutschen Hochschulen auf ca. 25%, und liegt damit etwa 10% höher im Vergleich zu den 70-iger Jahren1. Für die Jahre 1991/92 wurde sogar eine Quote von 29-31% für die alten Bundesländer berechnet (vgl. HIS A 1/95, S.2). Auch wenn dies sehr dramatisch erscheint, so ist doch dabei zu berücksichtigen, dass die Studentenzahlen und das Aufkommen der Studienanfänger im Vergleich zu den 70-iger Jahren insgesamt erheblich angestiegen sind2. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei aber um einen realen Anstieg beim Studienabbruch, auch wenn die Zahl der Studienanfänger gleich geblieben wäre
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Der Studienabbruch im gesellschaftlichen Kontext
- 2. Theorie-Modell - Hypothesen
- 2.1. Theoretische Grundlagen
- 2.2. Das Modell zur Bestimmung der Abbruchneigung
- 2.3. Die Hypothesen zur Erklärung der Abbruchneigung
- 3. Beschreibung der Daten, Variablen und statistischen Verfahren
- 3.1. Die Datenbasis der Untersuchung
- 3.2. Die verwendeten Variablen der Untersuchung
- 3.2.1. Die abhängige Variable
- 3.2.2. Die unabhängigen Variablen
- 3.3. Das statistische Verfahren
- 4. Die Ergebnisse der Auswertung
- 4.1. univariate Analyse
- 4.2. bivariate Analyse
- 4.3. multivariate Analyse
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der Zufriedenheit von Studierenden in Dresden und dem Einfluss dieser Zufriedenheit auf die Abbruchneigung. Die Arbeit untersucht, welche Faktoren die Abbruchneigung von Studierenden beeinflussen und wie diese Faktoren mit der Zufriedenheit der Studierenden zusammenhängen.
- Studienabbruch als komplexes Phänomen
- Faktoren, die die Abbruchneigung beeinflussen
- Zufriedenheit der Studierenden als Prädiktor für Abbruchneigung
- Konflikttheoretischer Ansatz zur Erklärung von Abbruchneigung
- Empirische Ergebnisse und deren Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Der Studienabbruch im gesellschaftlichen Kontext
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Themas Studienabbruch im gesellschaftlichen Kontext. Es analysiert historische Entwicklungen, die Bedeutung der Abbruchquote und die vielfältigen Gründe für die Abbruchentscheidung.
2. Theorie-Modell - Hypothesen
Dieses Kapitel stellt das theoretische Modell der Arbeit vor. Es erläutert die theoretischen Grundlagen, die zugrundeliegende Hypothese und das Modell zur Bestimmung der Abbruchneigung.
3. Beschreibung der Daten, Variablen und statistischen Verfahren
Dieses Kapitel beschreibt die Datenbasis, die verwendeten Variablen und das angewandte statistische Verfahren der Untersuchung.
4. Die Ergebnisse der Auswertung
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der univariaten, bivariaten und multivariaten Analyse. Es analysiert die Zusammenhänge zwischen den Variablen und diskutiert die Ergebnisse im Kontext der Fragestellung.
Schlüsselwörter
Studienabbruch, Zufriedenheit, Abbruchneigung, Dresden, Hochschulkontext, Konflikte, Modell, Hypothesen, Datenanalyse, statistische Verfahren, empirische Ergebnisse, bildungspolitische Implikationen.
- Arbeit zitieren
- Jens Klinkicht (Autor:in), 2002, Studieren in Dresden - die Zufriedenheit und ihr Einfluss auf die Abbruchneigung der Studierenden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12876