Im Rahmen dieser Hausarbeit wird der Forschungsfrage nachgegangen: Wie lässt sich Chinas Agieren im südchinesischen Meer gegenüber den ASEAN-Staaten aus realistischer Sicht erklären?
Der Realismus nach Hans J. Morgenthau und der Neorealismus nach Kenneth Waltz bilden also das theoretische Grundgerüst für diese Arbeit. China verfolgt aus realistischer bzw. neo-realistischer mit seinem Handeln im Südchinesischen Meer pure Machtinteressen, also der Ausbau seiner Machtposition. Für diese Annahmen werden zuerst die Theorien von Morgenthau und Waltz erläutert. Im Anschluss der Begriff Macht definiert, der in beiden Theorien ein zentrales Element ist. Innerhalb dieser Arbeit wird die Definition von Max Weber über Macht verwendet und darauf wiederum aufbauend die Auslegung von Morgenthau und Waltz. In der Theorie des Realismus sind Staaten, also hier China, nach Macht strebende Akteure, weil das internationale System durch Anarchie gekennzeichnet. Innerhalb dieses Systems ist jeder Staat letztendlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich und das Maß an der Sicherheit nur eine Frage der Machtverteilung sowie der verfügbaren Machtressourcen.
Aus neorealistischer Sicht lässt sich daraus folgende Hypothese herleiten: Chinas Agieren im südchinesischen Meer ist dadurch zu erklären, dass man durch exklusiven Zugang zu dort vermuteten Rohstoffen sich weiteren ökonomischen Aufstieg sichern will und durch territoriale Kontrolle die Präsenz von den westlichen Staaten ein-schränken will.
In Kapitel Drei wird dies näher erklärt. Durch neue territoriale Ansprüche und die Kontrolle über Rohstoffe werden die militärische als auch wirtschaftlichen Machtressourcen vergrößert. Das Südchinesische Meer bietet China mit seinen Rohstoffen und global verlaufenden Handelsrouten hierfür die besten Möglichkeiten. Es wird ein großes Vorkommen an Erdöl und Erdgas vermutet. Zudem sind die Fischbestände von großer Bedeutung. Das Land verfolgt dies durch seine Belt and Road Initiative, indem neue Handelswege erschlossen werden und sie sich dadurch als Wirtschaftsmacht, in Konkurrenz zu seinen direkten asiatischen Nachbarn, z.B. Japan, als auch global gegenüber der Europäischen Union oder den USA verstärken.
Am Ende soll dann ein Fazit gezogen werden und die o.g. Hypothese zu bestätigen oder zu falsifizieren, die Chinas Politik in der Region erklärt sowie eine Einschätzung, um Chinas Führungsposition in einer globalen Welt abgeben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Klassischer Realismus
- 2.2 Neo-Realismus
- 3. Chinas Agieren im südchinesischen Meer
- 3.1 Chinas Machtansprüche
- 3.2 Rohstoffe und Ressourcen
- 3.3 Die Belt and Road Initiative
- 3.4 Die Rolle der ASEAN Staaten
- 3.5 Militärische und wirtschaftliche Macht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Chinas Vorgehen im südchinesischen Meer aus realistischer Perspektive und analysiert, wie sich das Land im Kontext der ASEAN-Staaten positioniert.
- Die Anwendung der Theorien des klassischen Realismus (Hans J. Morgenthau) und des Neorealismus (Kenneth Waltz) als theoretisches Grundgerüst
- Die Bedeutung von Macht im internationalen System, basierend auf der Definition von Max Weber
- Chinas strategische Interessen im südchinesischen Meer, insbesondere in Bezug auf Ressourcen und Seehandelsrouten
- Die Rolle der Belt and Road Initiative in Chinas Expansionspolitik
- Die Herausforderungen und Konflikte zwischen China und den ASEAN-Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und erläutert den theoretischen Rahmen der Arbeit, der auf dem klassischen Realismus und dem Neorealismus basiert. Kapitel Zwei definiert den Begriff Macht und untersucht die Grundannahmen beider Theorien. Der Fokus liegt auf der Theorie des Neorealismus und der Bedeutung von Macht für das Überleben von Staaten in einem anarchischen System.
Kapitel Drei widmet sich Chinas Agieren im südchinesischen Meer. Dabei werden Chinas Machtansprüche, die Bedeutung von Rohstoffen und Ressourcen sowie die Rolle der Belt and Road Initiative beleuchtet. Darüber hinaus wird die Position der ASEAN-Staaten und die daraus resultierenden Konflikte mit China untersucht.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen klassischer Realismus, Neorealismus, Macht, Südchinesisches Meer, ASEAN-Staaten, Belt and Road Initiative, Rohstoffe, Ressourcen, Seehandelsrouten, Militärpräsenz, wirtschaftliche Macht, geopolitische Interessen.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Bergmann (Autor:in), 2022, Chinas Agieren gegenüber der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN). Konkurrierende Gebietsansprüche im Südchinesisches Meer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289455