In dieser Arbeit wird anhand der Primärlektüre "Bahnwärter Thiel" und anhand von einer Reihe an Forschungstexten eine Textanalyse durchgeführt in Hinblick auf Erzähler, Epoche und Gattung. Als zentrales Thema sind die Frauenfiguren inszeniert und es wird erörtert, inwiefern Thiel sie durch seine eigene Imagination zu Objekten seines Wahnsinns macht und dabei gängige Frauenbilder funktionalisiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Novellistische Studie - Zwischen Novelle und Freilandstudie
- Die Epochenfrage - Realismus, Naturalismus oder Werk ohne epochale Grenzen?
- Die erzählerische Gestaltung
- Die Personenkonstellation
- Der Charakter Thiels zu Anfang und die Darstellung seiner ersten Frau Minna
- Die Wirkung seiner zweiten Frau Lene auf Thiel
- Minna als Heiligenfigur
- Der Verfall in den Wahnsinn und der resultierende Doppelmord
- Der Zug als omnipräsentes Schicksals-Symbol
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese novellistische Studie von Gerhart Hauptmann untersucht die Ursachen für den Doppelmord, den der Bahnwärter Thiel begeht. Die Arbeit analysiert die Rolle der beiden Frauenfiguren im Leben des Protagonisten und fragt nach den möglichen Einflüssen des sozialen Umfelds und des eigenen Wahnsinns. Sie befasst sich zudem mit der erzählerischen Gestaltung, der Symbolsprache und der Epochenzuordnung des Werks.
- Die Darstellung von Weiblichkeit im Realismus und Naturalismus
- Die Frage nach der Schuld und Verantwortlichkeit im Kontext des Doppelmords
- Die Rolle des sozialen Umfelds und des individuellen Wahnsinns
- Die gattungsspezifische Gestaltung der "Novellistischen Studie"
- Die Epochenfrage - Realismus, Naturalismus oder Werk ohne epochale Grenzen?
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des "Bahnwärter Thiel" ein und stellt den Kontext der Entstehung des Werks im ausgehenden 19. Jahrhundert dar. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Forschungsansätze zu den Frauenfiguren, die als Projektionsfiguren des Protagonisten oder als eigenständige Charaktere interpretiert werden.
Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit widmet sich zunächst der gattungsspezifischen Bestimmung des "Bahnwärter Thiel" als "Novellistische Studie". Es wird erläutert, wie das Werk Elemente der Novelle mit wissenschaftlichen Ansprüchen kombiniert. Anschließend werden die Epochenfrage und die verschiedenen Merkmale des Realismus und Naturalismus im Werk beleuchtet.
Der Hauptteil analysiert dann die Personenkonstellation und die Darstellung der beiden Frauenfiguren Minna und Lene. Es werden die Charakterzüge und die Einflüsse der Frauen auf Thiel untersucht, wobei besonders die Rolle von Minna als Heiligenfigur hervorgehoben wird.
Schließlich untersucht der Hauptteil den Verfall Thiels in den Wahnsinn und die Ursachen für den Doppelmord. Die symbolische Bedeutung des Zuges als omnipräsentes Schicksals-Symbol wird ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Texts sind: Bahnwärter Thiel, Gerhart Hauptmann, Novelle, Novellistische Studie, Realismus, Naturalismus, Frauenfiguren, Minne, Lene, Doppelmord, Wahnsinn, soziales Umfeld, Erzähltechnik, Symbolik, Epochenzuordnung, Projektionsfiguren.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Imaginierte Weiblichkeit in Gerhart Hauptmanns "Bahnwärter Thiel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289813