Wir legen in diesem Essay eine Synthese der Zeitauffassungen von Hegel, Whitehead und Peirce vor: an diese Grundlage ist unsere zeit-, kontra- faktizitäts- und intermedialitätstheoretische Wahrheitstheorie gekoppelt, die wir hier ebenfalls vorstellen. Wir geben eine Neuinterpretation der semiotisch ontologisch phänomenologischen peirceschen Kategorien Erstheit, Zweitheit und Drittheit. Sie werden zeittheoretisch fassbar als zeichenkreativpragmatische Valenz-Qualifikationen der Erfüllungsbedingungen allen möglichen Erfahrens in einzelnen Erfahrungsakten in einem Zeit- Horizontsystem von Systemen der sich konkretisierend miteinander an- einander zueinander bestimmenden universalen Züge von Erfahrungswertigkeit - in semiotisch implikativer Verschränktheit via semiotischer Einbeziehenskausalität abgreifbar.
Außerdem geben wir eine wahrheits- und kontrafaktizitätstheoretisch fundierte ontologische Interpretation von Wahrscheinlichkeit als realistischem Phänomen. Eingerahmt sind unsere Theorien der Wahrheit, der Zeit und der Wahrscheinlichkeit in ein Theoriegebäude des Sinns von Sein als Wechselbezüglichkeit von Sinn und Bedeutung - zusammenhängend mit einer allgemeinen Theorie der Einheit von Wahrheit und Kontrafaktizität. Des weiteren machen wir Hegels 4 Nichtse fruchtbar für das Problem des Bestimmens und tragen zur transzendentalen Grundlegung der Semiotik bei.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Logik, Sinn und Bedeutung
- Sinn u. Bedeutung in krit. Fortführung Freges durch Gangadean
- Sinn, Bedeutung, hegelscher Begriff, Sachlage, Sachverhalte, Us
- Die Fügung des Seins in Seiendem
- Möglichkeit und Notwendigkeit
- Die universalen ErfahrensCharakterZüge allen möglichen Erfahrens
- Erstheit, Zweitheit, Drittheit, Relationenlogik, Allgemeinheit, Gewohnheiten, Kontinuität und Ontologie
- Erstheit, Zweitheit, Drittheit, Phänomenologie und Ontologie
- Bestimmen, Wahrheit u. finitäre Verursachung
- Peirce Konzept des Zeichens
- Finitäre Verursachung
- Peirce Begriff der Bestimmung
- Allgemeines, Besonderes, Einzelnes
- Wahrheit und Fülle der Erfahrung
- Interdependenz von Struktur und Operation
- Strukturalität und Zeit
- Strukturwertigkeit, Bestimmen und Wahrheit
- Ontologie der Zeit
- Peircesche Infinitesimale und Zeit
- Zeit und Erstheit, Zeit und Zweitheit, Zeit und Drittheit
- Synthese der Zeitkonzeptionen von Hegel und Peirce
- Die 3 Momente der Zeit
- Gegenwartszellen, epochale Gelegenheiten und Zeitnexus
- Zeit und die Einheit des Verstehens in der Einheit der Proposition
- Zeit und Modallogik
- Wahrheit und Kontrafaktizität
- Isosensismus der Wahrheit
- Die 4 intersubjektiven u. interobjektiven Symbolizitätsdimensionen
- Wahrheitswerte
- Tatsachenwahrheit
- Fokalpunkt der Wahrheit
- Wahrheit und Schönheit
- Wahrheit und Zeit
- Wahrheit als Nexus bzw. Transformation, Resultante u. Prozessualität
- Kontrafaktizität, Zeit und Wahrheit
- Wahrscheinlichkeit
- Wahrheit und Wahrscheinlichkeit
- Wahrscheinlichkeit ist Logik des Kontingenten
- Leibniz Begriff der Kompossibilität
- Wahrscheinlichkeit und Kompossibilität
- Intermedialität von Zeit, Zeichen und Wahrheit
- Intermedialität von Zeit, Zeichen und Erfahrung
- Zeichenklassen, Kriterium für natürliche Klassen
- Hypostatische Abstraktion
- Wahrheitsbeispiel
- Wahrheit und Ontologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay verfolgt das Ziel, eine Synthese der Zeitauffassungen von Hegel, Peirce und Whitehead vorzulegen und daran eine eigene Wahrheitstheorie zu koppeln, die Aspekte von Zeit, Kontrafaktizität, Medialität und Intermedialität umfasst. Die Arbeit erweitert frühere Publikationen der Autoren zu Wahrheit, Wille, Kontrafaktizität, Ontologie, Zeit und Logik bei Hegel.
- Synthese der Zeitkonzeptionen von Hegel, Peirce und Whitehead
- Entwicklung einer Wahrheitstheorie unter Einbezug von Zeit, Kontrafaktizität und Medialität
- Neuinterpretation der peirceschen Kategorien Erstheit, Zweitheit und Drittheit
- Untersuchung des Zusammenhangs von Wahrheit, Sinn und Bedeutung
- Analyse der Rolle der Wahrscheinlichkeit in der Wahrheitstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung des Essays: die Synthese der Zeitauffassungen von Hegel, Peirce und Whitehead und die Entwicklung einer damit verbundenen Wahrheitstheorie, die auch Kontrafaktizität, Medialität und Intermedialität einbezieht. Es wird auf frühere Arbeiten der Autoren verwiesen und die Neuinterpretation der peirceschen Kategorien angekündigt.
Logik, Sinn und Bedeutung: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Logik, Sinn und Bedeutung, möglicherweise im Kontext der kritischen Fortführung von Freges Arbeiten durch Gangadean. Es werden zentrale Begriffe wie Sinn, Bedeutung, hegelsche Begriffe, Sachlagen und Sachverhalte analysiert.
Die Fügung des Seins in Seiendem: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach der Möglichkeit und Notwendigkeit des Seins. Es analysiert die universalen Züge allen möglichen Erfahrens, indem es die peirceschen Kategorien Erstheit, Zweitheit und Drittheit im Kontext von Relationenlogik, Phänomenologie und Ontologie untersucht und ihre zeittheoretische Bedeutung erörtert.
Bestimmen, Wahrheit u. finitäre Verursachung: Hier wird das Konzept des Zeichens nach Peirce untersucht, sowie der Begriff der finitären Verursachung und Peirces Begriff der Bestimmung. Die Kategorien Allgemeines, Besonderes und Einzelnes werden im Zusammenhang mit Wahrheit und der Fülle der Erfahrung diskutiert.
Interdependenz von Struktur und Operation: In diesem Kapitel wird der wechselseitige Einfluss von Struktur und Operation beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf dem Verhältnis zwischen Strukturalität und Zeit sowie der Bedeutung von Strukturwertigkeit für die Bestimmung und Wahrheit liegt.
Ontologie der Zeit: Das Kapitel widmet sich einer ontologischen Betrachtung der Zeit, indem es Peircesche Infinitesimale, die Beziehung von Zeit zu Erstheit, Zweitheit und Drittheit, und die Synthese der Zeitkonzeptionen von Hegel und Peirce analysiert. Es untersucht die drei Momente der Zeit, Gegenwartszellen, epochale Gelegenheiten und Zeitnexus, sowie den Zusammenhang von Zeit und der Einheit des Verstehens.
Wahrheit und Kontrafaktizität: Dieses Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen Wahrheit und Kontrafaktizität. Es werden Aspekte wie Isosensismus der Wahrheit, intersubjektive und interobjektive Symbolizitätsdimensionen, Wahrheitswerte, Tatsachenwahrheit, der Fokalpunkt der Wahrheit, die Beziehung zwischen Wahrheit und Schönheit, Wahrheit und Zeit, sowie die Vorstellung von Wahrheit als Nexus, Transformation, Resultante und Prozessualität untersucht. Die Rolle der Kontrafaktizität in Bezug auf Zeit und Wahrheit wird ebenfalls erörtert.
Wahrscheinlichkeit: Der Zusammenhang zwischen Wahrheit und Wahrscheinlichkeit steht im Zentrum dieses Kapitels. Es wird die Wahrscheinlichkeit als Logik des Kontingenten betrachtet, wobei Leibniz' Begriff der Kompossibilität und deren Beziehung zur Wahrscheinlichkeit im Detail analysiert werden.
Intermedialität von Zeit, Zeichen und Wahrheit: Das Kapitel untersucht die Intermedialität von Zeit, Zeichen und Erfahrung, analysiert Zeichenklassen und das Kriterium für natürliche Klassen, und erörtert die hypostatische Abstraktion, anhand von Wahrheitsbeispielen und der Beziehung zwischen Wahrheit und Ontologie.
Schlüsselwörter
Zeit, Wahrheit, Sein, Hegel, Peirce, Whitehead, Kontrafaktizität, Medialität, Intermedialität, Semiotik, Phänomenologie, Ontologie, Erstheit, Zweitheit, Drittheit, Sinn, Bedeutung, Wahrscheinlichkeit, Kompossibilität, Zeichen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Synthese der Zeitauffassungen von Hegel, Peirce und Whitehead und einer damit verbundenen Wahrheitstheorie
Was ist der zentrale Gegenstand dieses Essays?
Der Essay zielt auf eine Synthese der Zeitkonzeptionen von Hegel, Peirce und Whitehead ab und entwickelt daraus eine eigene Wahrheitstheorie. Diese Theorie integriert Aspekte von Zeit, Kontrafaktizität, Medialität und Intermedialität.
Welche Themen werden im Essay behandelt?
Der Essay behandelt ein breites Spektrum an Themen, darunter: die Logik, Sinn und Bedeutung (inkl. Freges Arbeiten und Gangadeans kritischer Fortführung); die Fügung des Seins in Seiendem (Möglichkeit, Notwendigkeit, Peirces Kategorien); die Begriffe Bestimmen, Wahrheit und finitäre Verursachung (Peirces Zeichenkonzept); die Interdependenz von Struktur und Operation; eine detaillierte Ontologie der Zeit (Peircesche Infinitesimale, Hegel-Peirce Synthese); Wahrheit und Kontrafaktizität (Isosensismus, Symbolizitätsdimensionen); Wahrscheinlichkeit (Kompossibilität nach Leibniz); und schließlich die Intermedialität von Zeit, Zeichen und Wahrheit.
Wie ist der Essay strukturiert?
Der Essay ist in Kapitel gegliedert, die jeweils einen Aspekt der Synthese und Wahrheitstheorie behandeln. Es beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung erläutert, und endet mit einem Kapitel zur Intermedialität. Zwischendrin werden die oben genannten Themen systematisch abgehandelt.
Welche Autoren und Philosophen werden im Essay diskutiert?
Die zentralen Autoren sind Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Charles Sanders Peirce und Alfred North Whitehead. Zusätzlich wird auf Gottlob Frege und Leibniz Bezug genommen.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für den Essay?
Schlüsselbegriffe sind Zeit, Wahrheit, Sein, Kontrafaktizität, Medialität, Intermedialität, Semiotik, Phänomenologie, Ontologie, Erstheit, Zweitheit, Drittheit, Sinn, Bedeutung, Wahrscheinlichkeit, Kompossibilität und Zeichen.
Wie werden Peirces Kategorien (Erstheit, Zweitheit, Drittheit) im Essay verwendet?
Peirces Kategorien bilden einen zentralen Bestandteil der Analyse, insbesondere im Kontext der Ontologie der Zeit und der Fügung des Seins in Seiendem. Sie werden neu interpretiert und in Beziehung zu anderen Konzepten gesetzt.
Welche Rolle spielt die Kontrafaktizität im Essay?
Die Kontrafaktizität spielt eine wichtige Rolle in der entwickelten Wahrheitstheorie, da sie als integraler Bestandteil der Betrachtung von Zeit und Wahrheit verstanden wird.
Was ist das Ziel der Synthese der Zeitauffassungen von Hegel, Peirce und Whitehead?
Das Ziel ist es, eine umfassendere und nuanciertere Verständnis von Zeit zu entwickeln, um darauf aufbauend eine überzeugende Wahrheitstheorie zu konstruieren.
Wie wird Wahrscheinlichkeit in den Essay eingebunden?
Wahrscheinlichkeit wird als Logik des Kontingenten betrachtet und im Zusammenhang mit Leibniz' Begriff der Kompossibilität analysiert, um die Wahrheitstheorie zu erweitern.
Welche früheren Publikationen der Autoren werden erwähnt?
Der Essay verweist auf frühere Publikationen der Autoren zu den Themen Wahrheit, Wille, Kontrafaktizität, Ontologie, Zeit und Logik bei Hegel. Dies deutet auf eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den behandelten Themen hin.
- Citar trabajo
- Claus Lippe (Autor), Zeit, Wahrheit und Sein. Wahrheit und Kontrafaktizität als die Mitte von Sinn und Bedeutung und Wahrscheinlichkeit als quantifizierte Wahrheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1289831