Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun

Einsatz in einem Mutter-Tochter-Gespräch


Trabajo Escrito, 2009

13 Páginas, Calificación: 1,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Begriff Kommunikation

3 Der pragmatische Ansatz von Paul Watzlawick
3.1 Die pragmatischen Axiome
3.2 Kritik

4 Das Teufelskreismodell von Friedmann Schulz von Thun

5 Das Mutter - Tochter Gespräch – eine praktische Anwendung
5.1 Ausgangslage & Problemstellung
5.2 Analyse des Gesprächs
5.3 Planung, Durchführung und Ergebnis eines Folgegesprächs

6 Zusammenfassung & Fazit

Literaturverzeichnis

Gedacht heißt nicht immer gesagt,

gesagt heißt nicht immer richtig gehört,

gehört heißt nicht immer richtig verstanden,

verstanden heißt nicht immer einverstanden,

einverstanden heißt nicht immer angewendet,

angewendet heißt noch lange nicht beibehalten.

(Konrad Lorenz ,1903-89,

östr. Verhaltensforscher, 1973 Nobelpreisträger)

1 Einleitung

Kommunizieren - das machen wir jeden Tag. Mit Familienmitgliedern, Freunden, Bekannten, mit der Kassiererin im Supermarkt oder mit dem Vorgesetzen bei der Arbeit. Die Liste der Kommunizierenden lässt sich endlos fortführen. Was aber ist Kommunikation? Wie kommt sie zustande? Wann ist eine Kommunikation erfolgreich, wann aber wird sie gestört? Diese Fragen sollen im Rahmen dieser Hausarbeit geklärt werden. Mit Hilfe der Kommunikationstheorien und Modelle der Wissenschaftler Paul Watzlawick und Friedmann Schulz von Thun soll ein Kommunikationsproblem aus meinem Alltag beschrieben und analysiert werden. Es handelt sich dabei um ein Gespräch zwischen meiner Mutter und mir. Daran anknüpfend erfolgt eine Vorbereitung eines weiteren Gesprächs mit meiner Mutter, das zur Lösung des vorangegangenen Kommunikationsproblems beitragen soll. Diese Intervention erfolgt im zweiten Teil der Hausarbeit und stellt den praktischen Teil dar. Der erste Teil der Arbeit bezieht sich auf die theoretischen Inhalte der Kommunikationstheorien nach Watzlawick und Schulz von Thun. Dabei wird der Begriff Kommunikation genauer definiert.

2 Der Begriff Kommunikation

Der Begriff Kommunikation hat viele Bedeutungen. Günther Maletzke beschreibt Kommunikation als Tatsache „daß Lebewesen untereinander in Beziehung stehen, daß sie sich verständigen können, daß sie imstande sind, innere Vorgänge oder Zustände auszudrücken, (...), Sachverhalte mitteilen oder auch andere zu einem bestimmten Verhalten aufzufordern.“ (Maletzke, 1963, S. 16). Diese Definition zeigt den Ansatz der Beziehungsdimension einer Kommunikation, wie ihn auch Watzlawick, Beavin und Jackson in ihrem Buch „Menschliche Kommunikation“ darstellen (2007). Sie bezeichnen Kommunikation als Hilfsmittel, um Beziehungen zu stabilisieren. In ihrem Buch beschreiben sie „Das Medium dieser Manifestationen ist die menschliche Kommunikation.“ (Watzlawick et al., 2007, S. 21-22). Ausserdem unterscheiden Watzlawick et al. zwischen Kommunikation als einzelne Mitteilung und Kommunikation als wechselseitiger Ablauf von Mitteilungen (Watzlawick et al., 2007, S. 50-51). Auch der Begriff „Information“ spielt beim Definitionsversuch von Watzlawick et al. eine Rolle, in dem sie schreiben: „Wenn man untersucht, was jede Mitteilung enthält, so erweist sich ihr Inhalt vor allem als Information“ (Watzlawick et al., 2007, S. 53). Friedmann Schulz von Thun erweitert das Begriffsverständnis von Kommunikation nach Watzlawick et al. in seinem Buch „Miteinander Reden 1-3“ (2008) um den Begriff der „Nachricht“. Er schreibt dazu: „Die Nachricht ist das ganze vielseitige Paket mit seinen sprachlichen und nicht-sprachlichen Anteilen.“ (Schulz v. Thun, 2008, S. 33). Eine Nachricht enthält viele Botschaften gleichzeitig und Schulz von Thun führt damit das „Nachrichtenquadrat“ ein, in dem er besonderes Interesse auf vier „seelisch bedeutsame Seiten“ einer Nachricht legt (Schulz v. Thun, 2008, S. 26).

Im Rahmen dieser Hausarbeit bilden diese Betrachtungen von Kommunikation die Grundlage und werden im praktischen Teil der Arbeit erneut aufgegriffen.

3 Der pragmatische Ansatz von Paul Watzlawick

Paul Watzlawick (1921–2007) studierte Philosophie und Sprachen. Er absolvierte von 1951 bis 1954 eine Ausbildung zum Psychotherapeuten, arbeitete als Dozent an der Universität in El Salvador und wurde anschließend zusammen mit Don D. Jackson und Gregory Bateson Forschungsbeauftragter am Mental Research Institute in Palo Alto.

Der pragmatische Ansatz von Paul Watzlawick et al. bezeichnet die Kommunikationstheorie als Theorie menschlichen Verhaltens. Dieses Kommunikationsmodell entstand unter besonderer Berücksichtigung von Verhaltensstörungen. Unter Pragmatik verstehen die Autoren „Nicht nur Worte, ihre Konfigurationen und ihre Bedeutungen (...), sondern auch alle nicht verbalen Begleiterscheinungen, die so genannte Körpersprache inbegriffen.“. (Watzlawick et al., 2007, S. 23). Demnach trägt das Verhalten dazu bei, ob eine Kommunikation erfolgreich ist oder nicht. Auf der Grundlage von Charles W. Morris benennen Watzlawick et al. neben der Pragmatik einer Kommunikation auch die Semantik und die Syntaktik. Die Syntaktik bezieht sich dabei auf den rein technischen Aspekt der Informationsübermittlung und die Semantik ist der Bereich der Bedeutung der sprachlichen Zeichen.

3.1 Die pragmatischen Axiome

Die Grundmuster von Kommunikationsstrategien nennen Watzlawick et al. „pragmatische Axiome“. Sie werden als „System von Regeln, in konkreten und gelingenden Kommunikationsprozessen stets beachtet, ohne dass diese Regeln den Kommunizierenden bewusst sein müssen.“ (Schäfer, 2006, S. 18). Dennoch bezeichnen Watzlawick et al. die Axiome als „provisorische(n) Formulierungen, die weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Endgültigkeit erheben (...).“ (Watzlawick et al., 2007, S. 50). Im folgenden werden lediglich die ersten drei Axiome dargestellt, da sie für den weiteren Verlauf der Arbeit relevant sind.

„Die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren“

Mit dem Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ machen Watzlawick et al. deutlich, dass neben der verbalen auch die non-verbale Kommunikation von Bedeutung ist. „Es muss ferner daran erinnert werden, daß das «Material» jeglicher Kommunikation keineswegs nur Worte sind, sondern auch alle paralinguistischen Phänomene.“ (Watzlawick et al., 2007, S. 51). Dazu gehören zum Beispiel Tonfall, Schnelligkeit oder die Körpersprache. Die Autoren fassen alle paralinguistischen Phänomene als „Verhalten jeder Art“ zusammen. Daran anknüpfend bedeutet das, dass man sich nicht nicht verhalten kann. „Wenn man also akzeptiert, dass alles Verhalten in einer zwischenpersönlichen Situation Mitteilungscharakter hat, d.h. Kommunikation ist, so folgt daraus, dass man, wie immer man es auch versuchen mag, nicht nicht kommunizieren kann.“ (Watzlawick et al., 2007, S.51).

„Die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation“

Nach Watzlawick et al. hat jede Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Der Inhaltsaspekt bezieht sich auf die Information, die vom Sender zum Empfänger übermittelt wird. Der Beziehungsaspekt einer Kommunikation deutet auf die möglichen Auffassungen einer Information hin. Die Beziehungsdimension einer Kommunikation legt also fest, wie ein Sender die Beziehung zu seinem Empfänger erlebt. Watzlawick et al. schreiben „Gleichzeitig aber enthält jede Mitteilung einen weiteren Aspekt, (...) nämlich einen Hinweis darauf, wie ihr Sender sie vom Empfänger verstanden haben möchte. Der Beziehungsaspekt definiert also, wie der Sender die Beziehung zwischen sich und dem Empfänger sieht, und ist in diesem Sinn seine persönliche Stellungnahme zum anderen. (Watzlawick et al., 2007, S. 53). Nicht immer funktioniert eine Kommunikation reibungslos. Bei einer Störung kommt es zu „Diskrepanzen zwischen Inhalts- und Beziehungsaspekten (...), weil die Botschaft für den Empfänger widersprüchlich ist.“ (Schmidtmann, 2006, S. 21). Eine Lösung dieser Kommunikationsdiskrepanzen kann mit einer Kommunikation über die Kommunikation erreicht werden. Watzlawick et al. nennen diesen Sachverhalt „Metakommunikation“ (Watzlawick et al., 2007, S. 55). Das 2. Axiom lautet somit in seinem vollständigen Wortlaut: „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.“ (Watzlawick et al., 2007, S. 56).

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Detalles

Título
Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun
Subtítulo
Einsatz in einem Mutter-Tochter-Gespräch
Universidad
University of Hagen
Calificación
1,7
Autor
Año
2009
Páginas
13
No. de catálogo
V129019
ISBN (Ebook)
9783640353934
ISBN (Libro)
9783640353590
Tamaño de fichero
460 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Ansatz, Watzlawick, Berücksichtigung, Teufelskreismodells, Schulz, Thun, Einsatz, Mutter-Tochter-Gespräch
Citar trabajo
Melanie Sekandari (Autor), 2009, Der pragmatische Ansatz von Watzlawick et al. unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells von Schulz von Thun, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129019

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