Einleitung
In der heutigen, globalen Filmproduktionslandschaft gibt es verschiedenartigste Finanzierungsmöglichkeiten für die Realisierung von Kinofilm-Produktionen. Angefangen bei der staatlichen Filmförderung, über die Finanzierungsart des Eigenkapitals, bis hin zur Bankenfremdfinanzierung durch Kredite, etc.
Im Folgenden wird über eine Unterkategorie der Eigenkapitalfinanzierung diskutiert, die Möglichkeit der Fondsfinanzierung. Anhand eines Beispielfonds soll die Finanzierung zweier Kinofilme erläutert werden.
Die Art der Finanzierung von Filmprojekten über das Instrument des Kapitalmarktes (wenn auch des geschlossenen Kapitalmarktes), eröffnet den Medienunternehmen völlig neue Finanzierungsmöglichkeiten. So muss nun nicht mehr der gesamte nötige Geldbetrag durch Eigenkapital aufgebracht werden, sondern es kann, vergleichbar mit Anleihen, der Gesamtbetrag in viele kleine Teilbeträge gestückelt werden. Hierbei wird Fremdkapital, durch die in Aussicht gestellten Renditen, in Eigenkapital umgewandelt. Die Investoren werden zu Mitunternehmern und tragen sowohl die Unternehmungs-Chancen, als auch –Risiken. Auf Grund der Risikoreduzierung investiert ein Medienfonds, bzw. ein Filmbeteiligungsfonds in verschiedene Projekte und Produktionen. Je nach Fondsvolumen werden zwischen ein bis drei Filmproduktionen finanziert und realisiert.
Trotz des weltweiten Medienbooms und der damit zusammenhängenden Popularität aller Arten von Medienprodukten, zählen Medien- und Filmbeteiligungsfonds noch nicht zu den Standardinvestitionen in Deutschland. So fallen Investitionen in diesem Sektor, als Teil des grauen Kapitalmarktes, unter Prestigeinvestitionen mit hohem Risiko oder werden als Mittel zu außergewöhnlichen Steuerabschreibungen eingesetzt.1 Dies könnte sich sehr schnell ändern, wenn in der Medienbranche immer mehr Unternehmen den Weg zu dieser Finanzierungsart finden würden. Die Notwendigkeit nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen, wird nicht nur von den Medienunternehmen entdeckt, auch an anderer Stelle werden die Vorteile erkannt. So wird der österreichischen Regierung, durch den Verband der österreichischen Filmproduzenten, dringend dazu geraten, einen Filmbeteiligungsfonds aufzulegen. Dieser soll die Entwicklung des Filmstandortes Österreich vorantreiben.2 Es soll versucht werden, die Beziehung der Bevölkerung zur heimischen Filmproduktion zu steigern. Ob ein solches Vorhaben, wie beim Phänomen „Volks-Aktie“ der Telekom, gelingen kann, ist ungewiss...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Marktabgrenzung
- 3. Filmbeteiligungsfonds
- 3.1. Fonds als Finanzierungsalternative
- 3.2. Erläuterungen anhand des „Filmbeteiligungsfonds II“
- 4. Hollywoods Traumfabrik
- 4.1. Allgemeines über die Kinofilmindustrie
- 4.2. Wertschöpfungskette von Kinofilmen
- 4.2.1. Kino-Verwertung
- 4.2.2. Video-/DVD- Verwertung.
- 4.2.3. Fernseh-Verwertung
- 4.2.4. Merchandising-Verwertung
- 5. Finanzierungsplan der Unternehmung
- 5.1. Erste, bzw. Zweite GmbH
- 5.1.1. Filmherstellungskosten
- 5.2. Holding KG
- 5.3. Fondsgesellschaft.
- 5.1. Erste, bzw. Zweite GmbH
- 6. Risiken der Beteiligung
- 6.1. Risiken aus der Filmverwertung, des Stoffrechteerwerbs und der Produktion
- 6.2. Schlüsselpersonenrisiko, Risikostreuung und Haftung
- 6.3. Fungibilitätsrisiko der Beteiligung.
- 7. Zukunftserwartungen der Fondsfinanzierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Finanzierung von Kinofilmproduktionen, insbesondere mit der Möglichkeit der Fondsfinanzierung. Anhand eines Beispielfonds, dem „Filmbeteiligungsfonds II“, wird die Finanzierung zweier Kinofilme erläutert.
- Finanzierungsarten in der Filmproduktion
- Filmbeteiligungsfonds als Alternative zur Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung
- Risiken und Chancen der Fondsfinanzierung im Kontext der Filmproduktion
- Wertschöpfungskette von Kinofilmen und Renditeerwartungen
- Zukunftsaussichten der Fondsfinanzierung in der Medienbranche
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik der Fondsfinanzierung in der Filmproduktion vor und erläutert das Konzept des „Filmbeteiligungsfonds II“ als Beispiel.
- Kapitel 2: Marktabgrenzung: Der Markt für Filmproduktionen wird beleuchtet, wobei der Fokus auf die Kinofilm-Produktion und die Finanzierung durch Filmbeteiligungsfonds gelegt wird.
- Kapitel 3: Filmbeteiligungsfonds: Es werden die Funktionsweise und die Vorteile von Filmbeteiligungsfonds als Finanzierungsalternative erläutert. Das Beispiel des „Filmbeteiligungsfonds II“ zeigt die konkrete Umsetzung der Fondsfinanzierung.
- Kapitel 4: Hollywoods Traumfabrik: Die Arbeit geht auf die Kinofilmindustrie ein, beschreibt die Wertschöpfungskette von Kinofilmen und die verschiedenen Verwertungsmöglichkeiten.
- Kapitel 5: Finanzierungsplan der Unternehmung: Es wird der Finanzierungsplan der Unternehmung im Kontext des „Filmbeteiligungsfonds II“ dargestellt.
- Kapitel 6: Risiken der Beteiligung: Verschiedene Risikofaktoren, die mit der Beteiligung an Filmbeteiligungsfonds verbunden sind, werden analysiert.
Schlüsselwörter
Kinofilmfinanzierung, Filmbeteiligungsfonds, Medienfonds, Eigenkapitalfinanzierung, Fremdkapitalfinanzierung, Risikokapital, Wertschöpfungskette, Filmverwertung, Renditeerwartung, Medienbranche, Investment, Global Film Distributors, Paramount Pictures.
- Quote paper
- Florian Funk (Author), 2003, Kinofilmfinanzierung anhand von Filmbeteiligungsfonds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12903