Die vorliegende Arbeit widmet sich hauptsächlich der Frage: "Wie wird unser Wissen in Bezug auf den Menschen heute in Zusammenhang mit der Corona-Epidemie in Frage gestellt?" Es folgt ein Aufsatz zu den drei Fragen von Kant "Was kann ich wissen?", "Was soll ich tun?", "Was darf ich hoffen?", mit Bezug auf die gegenwärtige Corona-Epidemie, unter Einbeziehung aktueller Erlebnisse mit Corona sowie der Ergebnisse der Lektüre und Diskussion von Boccaccios "Decameron" "Der erste Tag".
COVID19 - die Erde steht schier still. Tut sie das? Oder ist der reizüberflutete Mensch einfach nicht mehr in der Lage, Dinge von außen zu betrachten und sich der Stille und des Verzichtes hinzugeben? Aristoteles spricht vom Menschen als "zoon politikon", als Herdentier, das sich in der Stammesgesellschaft, in der Familie aufgehoben und zugehörig fühlt. Hier erfährt der Mensch Sicherheit und Geborgenheit, hier wirken aber auch archaische Bindungskräfte wie Loyalitäten oder Verlustängste.
Nach dieser Definition trennt ein Unternehmen strikt zwischen innen und außen. Konflikte bleiben unter der Oberfläche, weshalb die Gruppe in sich zwar funktioniert, aber keine Dynamik hat. Kant wiederum betont das Individuum. Nach ihm ist der Mensch frei, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. "Was kann ich wissen?", "Was soll ich tun?" und "Was darf ich hoffen?" - diesen drei Fragen von grundlegender Bedeutung gilt das Erkenntnisinteresse der gesamten Kant'schen Philosophie. Ja, aber was darf man denn hoffen? Wir werden versuchen, diese Thematik auch mithilfe von Boccaccios "Decameron" zu beleuchten. Boccaccio (1313-1375) nutzt die schwerste Pestepidemie in der Geschichte (sie dauert bis 1359) als Rahmen für seine Novellensammlung "Il Decamerone“.
Inhaltsverzeichnis
- Über die Würde des Menschen oder die Hoffnung stirbt zuletzt!
- COVID19- die Erde steht schier still.
- Die Pest bei Boccaccio als der „entflammte Zorn Gottes“ beschrieben.
- Von der \"Geizespest der Kleriker\" handelt die sechste Novelle des ersten Tages.
- Also was kann man denn hoffen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Würde des Menschen und der Hoffnung in Zeiten der Krise, insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie. Sie analysiert die Parallelen zwischen der Pestepidemie im 14. Jahrhundert und der gegenwärtigen Pandemie und untersucht, wie diese Ereignisse die Gesellschaft und den Menschen in seinen verschiedenen Facetten beeinflussen.
- Der Mensch als zoon politikon (Aristoteles) und die Bedeutung von Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
- Die Rolle des Individuums und die Kantsche Philosophie der Aufklärung.
- Die Bedeutung von Moral und Verantwortung in Krisenzeiten.
- Die Auswirkungen von Pandemien auf die Gesellschaft und ihre Institutionen.
- Die Rolle von Hoffnung und Glaube in Zeiten der Krise.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text analysiert zunächst die philosophischen Gedanken von Aristoteles und Kant im Kontext der COVID-19-Pandemie. Es werden Parallelen zu den Ereignissen der Pestepidemie im 14. Jahrhundert gezogen, die Boccaccio in seinem "Decamerone" beschreibt. Die Kapitel thematisieren dabei die Bedeutung von Gemeinschaft und individueller Freiheit, die Auswirkungen von Krisen auf die Gesellschaft und die Rolle von Hoffnung und Glaube in Zeiten der Not.
Der Text beleuchtet die Frage nach der moralischen Verantwortung des Einzelnen in einer Situation, in der die Grenzen zwischen "innen" und "außen" verschwimmen und die Gesellschaft auseinanderzubrechen droht. Er geht auf die Bedeutung des "kategorischen Imperativs" nach Kant ein und diskutiert die Herausforderungen, die sich aus der Corona-Krise für die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben ergeben. Weiterhin werden die Aufgaben des Staates in Krisenzeiten und die Bedeutung von staatlicher Intervention beleuchtet.
Der Text analysiert Boccaccios "Decamerone" im Hinblick auf die Darstellung der Pestepidemie und die Reaktionen der Menschen auf diese Krise. Dabei werden verschiedene Novellen analysiert, die sich mit Themen wie Leichtgläubigkeit, Heuchelei, Moral und dem Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft beschäftigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Würde, Hoffnung, Krise, Pandemie, COVID-19, Aristoteles, Kant, Boccaccio, "Decamerone", Pestepidemie, Moral, Verantwortung, Gesellschaft, Institution, Staat, Religion, Glaube, Vernunft, Leichtgläubigkeit, Heuchelei.
- Quote paper
- Michaela Hochmuth (Author), 2020, Wie wird unser Wissen in Bezug auf den Menschen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie infrage gestellt? In Verflechtung mit Kant und Bocaccios "Decamerone", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1290748