In der Berichterstattung der letzten Jahre tauchte Venezuela meist in einem negativen Kontext auf. Extrem hohe Inflation und politisches Chaos prägen das Land. Doch das war nicht immer so: Einst galt Venezuela in Lateinamerika als Vorzeigedemokratie, da es den anderen Ländern in der Transition einige Schritte voraus war. Die Arbeit zeigt anhand einer Analyse der venezolanischen Entwicklung von der Wahl von Hugo Chávez 1998 bis zum Stand 2017 unter Nicolás Maduro die transfomationstheoretischen Ursachen für die heutige Situation Venezuelas auf. Dabei ist vor allem die Umgestaltung der demokratischen Institutionen mit einer Machtverschiebung zugunsten des Präsidenten zu nennen. Die Spaltung der Gesellschaft und die Diskreditierung politischer Gegner trugen ebenfalls zur aktuellen Lage bei.
Nicht nur in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde deutlich, dass durch den Austausch oder der Weiterentwicklung der politischen Führung von Staaten, massive Systemveränderungen entstehen können. Allein die erfolgreiche Konsolidierung der jungen, postdiktatorischen Demokratien in Südeuropa, der Versuch der Demokratisierung in den osteuropäischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion oder der Wandel von lateinamerikanischen Militärdiktaturen in zu Beginn noch instabile, demokratische Systeme – mit den Analysen solcher Prozesse beschäftigt sich die politikwissenschaftliche Disziplin der Transformationsforschung.
Der Transformationsbegriff ist eng mit der Stabilität von Staaten verbunden und wird, anders als der Begriff Transition, ein Systemwandel hin zur Demokratie, als allgemeiner Ausdruck für den Wandel von Systemen, Strukturen etc. verwendet. Die sogenannte third wave of democratization, die dieses Forschungsgebiet in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beobachten konnte, sollte in vielen Staaten die Demokratie als Staats- und Herrschaftsform konsolidieren.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Theoretisches Modell
- Politische Systeme
- Was ist Demokratie?
- Das Kontinuum politischer Systeme
- Die Bildung defekter Systeme
- Die Transformation von Staaten
- Die Transformationstheorien
- Exkurs: Populismus
- Die Transformationsphasen
- Zu Konsolidierung und Dekonsolidierung
- Politische Systeme
- Der Fall Venezuela
- Die ersten demokratischen Ansätze
- Die partidocracia
- Der Beginn der Krise
- Forschungsdesign
- Die Transformation Venezuelas von 1998 bis 2017
- Die systemtheoretische Perspektive
- Die strukturtheoretische Perspektive
- Die kulturtheoretische Perspektive
- Die akteurstheoretische Perspektive
- Die Rolle der Medien
- Interpretation und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Transformation Venezuelas von einer einstmals als Vorzeigedemokratie in Lateinamerika geltenden Nation in eine krisengeschüttelte Staatsstruktur. Die Zielsetzung besteht darin, anhand eines fallanalytischen Ansatzes die transformationstheoretischen Ursachen für diesen Wandel aufzuzeigen, der von der Wahl Hugo Chávez' 1998 bis zum Jahr 2017 unter Nicolás Maduro stattfand.
- Transformation demokratischer Institutionen und Machtverschiebung
- Spaltung der venezolanischen Gesellschaft
- Diskreditierung politischer Gegner und Einschränkung der Meinungsfreiheit
- Wirtschaftspolitische Entwicklung und deren Einfluss auf die politische Stabilität
- Analyse verschiedener theoretischer Perspektiven auf den Transformations-prozess
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der venezolanischen Staatskrise ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit. Sie beschreibt den Wandel Venezuelas von einer angesehenen Demokratie zu einem Land, das von extremer Inflation und politischem Chaos geprägt ist. Der Fokus liegt auf der Analyse der transformationstheoretischen Ursachen dieses Wandels.
Theoretisches Modell: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert den Begriff der Demokratie, beschreibt das Kontinuum politischer Systeme und analysiert die Entstehung defekter Systeme. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Darstellung verschiedener Transformationstheorien und deren Anwendung auf den Fall Venezuela. Die Rolle des Populismus im Kontext der Transformation wird ebenfalls beleuchtet.
Der Fall Venezuela: Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung Venezuelas im Hinblick auf die demokratischen Ansätze, die Etablierung der "Partidocracia" und den Beginn der Krise. Es werden wichtige Meilensteine und Entwicklungen dargestellt, die den Weg zur heutigen Situation ebneten, unter Berücksichtigung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren.
Forschungsdesign: Das Kapitel erläutert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es beschreibt das gewählte Forschungsdesign und die angewandten Methoden zur Analyse der Daten. Die Auswahl der Datenquellen und die Kriterien für die Datenauswahl werden ebenfalls detailliert dargestellt.
Die Transformation Venezuelas von 1998 bis 2017: Dieses Kapitel analysiert die Transformation Venezuelas unter Chávez und Maduro aus verschiedenen theoretischen Perspektiven (systemtheoretisch, strukturtheoretisch, kulturtheoretisch und akteurstheoretisch). Es untersucht den Einfluss der Medien auf den Transformationsprozess und beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die zu dem Wandel beigetragen haben. Die Kapitel unterteilen die Analyse in verschiedene theoretische Perspektiven, um ein umfassendes Bild der Transformation zu liefern.
Schlüsselwörter
Venezuela, Staatskrise, Demokratie, Transformation, Hugo Chávez, Nicolás Maduro, Partidocracia, Populismus, politische Institutionen, Gesellschaftsspaltung, Wirtschaftskrise, Fallanalyse, Transformationstheorien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema: Transformation Venezuelas von 1998 bis 2017
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Transformation Venezuelas von einer einstmals als Vorzeigedemokratie geltenden Nation in eine krisengeschüttelte Staatsstruktur. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der transformationstheoretischen Ursachen dieses Wandels von 1998 (Wahl Hugo Chávez') bis 2017 (unter Nicolás Maduro).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Transformation demokratischer Institutionen und Machtverschiebungen, die Spaltung der venezolanischen Gesellschaft, die Diskreditierung politischer Gegner und die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der wirtschaftspolitischen Entwicklung und deren Einfluss auf die politische Stabilität sowie der Analyse verschiedener theoretischer Perspektiven auf den Transformationsprozess.
Welche theoretischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene theoretische Perspektiven, darunter systemtheoretische, strukturtheoretische, kulturtheoretische und akteurstheoretische Ansätze. Es wird das Kontinuum politischer Systeme analysiert, die Entstehung defekter Systeme beleuchtet und verschiedene Transformationstheorien angewendet. Die Rolle des Populismus wird ebenfalls berücksichtigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zum theoretischen Modell (inkl. Definition von Demokratie und Analyse politischer Systeme), ein Kapitel zum Fall Venezuela (mit Fokus auf historische Entwicklungen), ein Kapitel zum Forschungsdesign, ein Kapitel zur Analyse der Transformation von 1998 bis 2017 aus verschiedenen theoretischen Perspektiven und abschließend eine Interpretation und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen erleichtern die Navigation.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen fallanalytischen Ansatz, um die Transformation Venezuelas zu untersuchen. Das Kapitel "Forschungsdesign" beschreibt detailliert die methodische Vorgehensweise, die gewählten Methoden und die Auswahl der Datenquellen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Venezuela, Staatskrise, Demokratie, Transformation, Hugo Chávez, Nicolás Maduro, Partidocracia, Populismus, politische Institutionen, Gesellschaftsspaltung, Wirtschaftskrise, Fallanalyse, Transformationstheorien.
Welche historischen Phasen Venezuelas werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung Venezuelas von den ersten demokratischen Ansätzen über die Etablierung der "Partidocracia" bis zum Beginn und der Ausprägung der Krise. Die Analyse konzentriert sich auf den Zeitraum von 1998 bis 2017, der die Präsidentschaften von Hugo Chávez und Nicolás Maduro umfasst.
Welche Rolle spielen die Medien in der Analyse?
Die Rolle der Medien im Transformationsprozess wird im Kapitel "Die Transformation Venezuelas von 1998 bis 2017" explizit untersucht und in die Gesamtbetrachtung integriert.
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- Marco Stäuber (Author), 2019, Venezuelas Weg in die Staatskrise. Transformation und Dekonsolidierung einer Demokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1291203