Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung: Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit
2. Theorieteil
2.1 Gesundheitliche Definitionen im gesellschaftlichen Kontext
2.2 Aktueller Literaturstand psychischer Gesundheit
2.3 Operationalisieren von seelischer bzw. psychischer Gesundheit
2.4 Begriffsabgrenzung „körperliche Aktivität“
2.5 Aktueller Literaturstand körperliche Aktivität & psychische Gesundheit
3. Methode
3.1 Qualitativ inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse
3.2 Kategoriebildung
4. Ergebnisse
4.1 Kategoriebasierte Auswertung und Ergebnisdarstellung
4.2 Kategoriebasierte Auswertung entlang der Hauptthemen
4.2.1 Hauptthema 1 von 2 / Teilforschungsfrage 1 von 8
4.2.2 Hauptthema 1 von 2 / Teilforschungsfrage 2 von 8
4.2.3 Hauptthema 1 von 2 / Teilforschungsfrage 3 von 8
4.2.4 Hauptthema 1 von 2 / Teilforschungsfrage 4 von 8
4.2.5 Hauptthema 2 von 2 / Teilforschungsfrage 5 von 8
4.2.6 Hauptthema 2 von 2 / Teilforschungsfrage 6 von 8
4.2.7 Hauptthema 2 von 2 / Teilforschungsfrage 7 von 8
4.2.8 Hauptthema 2 von 2 / Teilforschungsfrage 8 von 8
5. Diskussion
5.1 Anwendung der vier Gütekriterien nach Lincoln & Guba (1985)
5.1.1. Vertrauenswürdigkeit (Credibility)
5.1.2. Übertragbarkeit (Transferability)
5.1.3. Zuverlässigkeit (Dependability)
5.1.4. Bestätigbarkeit (Confirmability)
5.2 Resümee über die Gütekriterien nach Lincoln & Guba (1985)
6. Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Neun Skalen des Trierer Persönlichkeitsfragebogens
Tabelle 2: Drei Kriterien seelischer bzw. psychischer Gesundheit
Tabelle 3: Übersicht Teilforschungsfragen Hausarbeit
Tabelle 4: Hauptkategorien zu Hauptthema 1
Tabelle 5: Hauptkategorien zu Hauptthema 2
Tabelle 6: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 1
Tabelle 7: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 2
Tabelle 8: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 3
Tabelle 9: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 4
Tabelle 10: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 5
Tabelle 11: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 6
Tabelle 12: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 7
Tabelle 13: Übersicht Haupt- und Subkategorien Teilforschungsfrage 8
1. Einleitung: Problemstellung, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
1.1 Problemstellung
Psychische Gesundheit gehörte im Vergleich zur körperlichen Gesundheit lange zu der unbedeutenderen Form für menschliches Wohlbefinden und ist Ausgangspunkt verschiedenster Krankheiten. Mittlerweile weiß man, dass viel mehr körperliche Beschwerden psychosomatisch bedingt sind und der in der heutigen Zeit weitverbreitete Stress, zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst und Panik sowie Burnout führen kann. Laut Krankenkassen hat sich die Zahl der Krankschreibungen aufgrund von psychischen Erkrankungen im Vergleich zu 1997 mehr als verdreifacht (DAK, 2019). Damit sind in Deutschland hochgerechnet 2,2 Millionen Menschen betroffen, was dazu führt das jeder 18. Arbeitnehmer wegen der Diagnose einer psychischen Störung der Arbeit fern bleibt. Angeführt wird die Zahl der psychisch bedingten Krankheitstage durch die Depression, darauf folgen neurotische und ängstliche Störungen (Tagesspiegel, 2019). Hauptgrund für den raschen Anstieg psychischer Erkrankungen, der durch die Langzeitstudie der DAK dokumentiert wurde, ist zum einen die bessere Diagnostik, der offenere Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft sowie chronischer Stress, insbesondere als zu akzeptierende Arbeitsbedingung (Schröder, L., Urban, H.-J., 2017).
Doch wen betrifft der Anstieg psychischer Erkrankungen? Sind es ausschließlich die Arbeitnehmer aufgrund von immer höheren Erwartungen der Arbeitgeber im Zuge des steigenden Wettbewerbs, dem die Mitarbeiter Gerecht werden müssen oder gibt es auch andere Gruppen die davon betroffen sind? Laut dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die ihre Daten auf Basis vertragsärztlicher Abrechnungs- und Verordnungsdaten erheben, stieg die Zahl der Anpassungsstörungen um 57 Prozent, die der Entwicklungsstörungen um 37 Prozent und Störungen des Sozialverhaltens um 22 Prozent. Damit verschieben sich die Behandlungsanlässe in der Pädiatrie immer mehr von starken zu chronischen sowie somatischen zu psychischen Erkrankungen (Aerzteblatt, 2020). Anders als bei den Erwachsenen gehört die Angststörung zu der am häufigsten diagnostizierten Erkrankung bei unter 18-jährigen. So leiden laut BELLA-Studie rund 10 Prozent der Heranwachsenden in Deutschland an einer akuten Angststörung, die beispielsweise durch Trennung bzw. Verlust, Phobien, Objekten, Tieren, sozialer Interaktion oder generalisiert ausgelöst werden kann. Während auch depressive Störungen mit 3,4 Prozent bei Grundschülern und 8,9 Prozent bei Jugendlichen, ähnliche Verbreitung wie bei Erwachsenen genießen, stellen Essstörungen bei Jugendlichen, dass Pendant zu Suchterkrankungen bei Erwachsen da. Magersucht, Bulimie oder psychogene Adipositas entstehen deutlich häufiger im Jugendalter als bei Erwachsenen, während der Missbrauch und die Sucht von Betäubungsmitteln wie Alkohol und Drogen vermehrt im Erwachsenenalter zu einem Suchtproblem führt (Keller, M., o.A.).
Die zwei zentralsten Möglichkeiten eine psychische Erkrankung zu behandeln sind die Psychotherapie unter Behandlung eines Psychotherapeuten sowie die Verabreichung von Psychopharmaka. Hierbei wird in den Neurotransmitterstoffwechsel eingegriffen um Botenstoffe zu beeinflussen, die für Verhalten, Emotionen, Wahrnehmung und das autonome Nervensystem wichtig sind (Vahid-Moghtada, N., 2018). Pharmaka sollten aber nur ein Teil der Behandlung sein und durch die Therapie begleitet werden, um die tatsächliche Ursache des Problems zu behandeln, wozu ein Medikament alleine nicht im Stande ist.
Die Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung als Lösungsansatz war viele Jahre lang die einzig relevante für Medizin und Psychologie, auch wenn schon vor Jahrzehnten über die Befreiung mentaler Probleme durch körperliche Aktivität berichtet wurde. Nicht selten wird davon erzählt, wie man entwickelten Stress beim Joggen durch den Wald abbaut und so den Kopf wieder frei bekommt. Doch schafft dies nur das Joggen oder kann jegliche körperliche Aktivität die der Person Spaß macht, ähnlich positive Effekte aufweisen? Zusätzlich stellt sich die Frage, ob diese positiven Effekte dann tatsächlich mit denen konventioneller Therapiemethoden wie der Psychotherapie oder medikamentösen Behandlungen von psychischen Störungen gleichzusetzen sind?
Liest ein Interessierter etwas über psychische Gesundheit und Faktoren die diesen Zustand maßgeblich beeinflussen können, so stolpert man unweigerlich über das Wort „Kognition“. Als kognitiv, wird jegliche Umgestaltung von Informationen bezeichnet, die von einem verhaltensgesteuerten System ausgeht. Bezogen auf das verhaltensgesteuerte System eines Menschen, ist Kognition somit die Summe aller Denk- und Wahrnehmungsvorgänge (Gedanken, Wünsche, Meinungen, Einstellungen, Wissen und Erwartungen) und findet damit immer und überall statt (Neuronation, o.A.). Konzentrationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen, Gedächtniskapazität, Planen und Handeln, Zahlenverständnis, Motorik, Raumvorstellung, Intelligenz etc. sind alles Beispiele für kognitive Fähigkeiten, die einen grundlegenden Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben, da die Kognition jegliche Informationsverarbeitung umfasst und Verzerrungen in psychischen Störungen resultieren lässt. Doch lassen sich alle kognitiven Fähig- und Fertigkeiten positiv beeinflussen oder sind einige der Genannten durch körperliche Aktivität nicht zu verbessern?
Reflektiert man die möglichen Nebenwirkungen medikamentöser Behandlungen um psychische Gesundheit zu fördern oder auch altersbedingte Einschränkungen kognitiver Fähigkeiten, wie etwa die der Demenz zu verlangsamen, widmet sich die Sportpsychologie den Auswirkungen körperlicher Aktivität auf psychische Gesundheit. Dieser im Vergleich zu Pharmaka und Psychotherapie neuartige Lösungsansatz zu Verbesserung kognitiver und psychischer Bedingungen durch sportliche Aktivität, ist nicht nur aus nebenwirkungstechnischer Sicht von Medikamenten für die Wissenschaft wertvoll. Auch aus gesellschaftlicher Sicht bietet diese Alternative das Potential weniger Abhängigkeiten von Medikamenten und die Möglichkeit eines grundlegenden Wandels, bei dem Bewegung fester Bestandteil des alltäglichen Lebens wird. Mehr körperliche Bewegung fördert somit nicht nur die psychische Gesundheit sondern auch die tatsächliche physische Körperkonstitution, wodurch unter Umständen im Volk weitverbreitete Krankheiten des Immun-, Herz- und Kreislaufsystem etc. weniger stark Ausbreitung finden. Denn Bewegungsmangel spielt in der gleichen Liga mit klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Diabetes und erhöht das Sterberisiko um rund 80 Prozent. Damit vereint körperliche Aktivität einerseits die positiven Auswirkungen auf die Prävention von Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Krebserkrankungen, Osteoporose, Übergewicht etc. und ermöglicht andererseits eine positive Wirkung auf Stress und Burnout als bekanntesten Förderer psychischer Krankheiten (Hohlstein, T., 2019).
Grundlegend bietet die Forschung sportpsychologischer Fragen, wie die nach der körperlichen Aktivität und deren Auswirkungen auf psychische und kognitive Gesundheit, ein hohes Potential für Wissenschaft und Gesellschaft alternative bzw. unterstützende Behandlungstherapieformen zu untersuchen. Würde körperlicher Aktivität als mögliche Behandlungsform nicht nach gegangen werden, könnte Stress als größtes gesundheitliches Problem des 21. Jahrhunderts zu noch mehr Krankheitstagen, Medikamentenabhängigkeit und Psychotherapie führen.
1.2 Zielsetzung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Bearbeitung einer qualitativ inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse zum Thema körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit, die in einem Forschungsbericht resultiert. Zentralste Aufgabe ist die Verdichtung von Informationen durch ein Kategoriesystem entlang einer zentralen Forschungsfrage und Teilforschungsfragen rund um die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf psychische Gesundheit. Dabei werden sowohl emotionale Prozesse, wie die depressiver Erkrankungen, Angst und mögliche Einflussfaktoren wie etwa der des Selbstwertes betrachtet und kognitive Funktionen, deren altersspezifische Entwicklung sowie Erkrankungen wie Demenz ins Zentrum der Analyse gestellt.
Die dabei ausgewählte Untersuchungsmethode der qualitativ inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse mit ihrem Ursprung als eigenständige sozialwissenschaftliche Methode, gehört als systematisches Verfahren mit dem Ziel das „Was“ der Kommunikationsforschung zu fokussieren, zur besten Option die Inhalte eines Textes zu erfassen. Gemäß der fünf Bestandteile der „Lasswell-Formel (der Massenkommunikation)“ als Erweiterung des Sender-Empfänger-Modells, analysiert die Inhaltsanalyse das „Was“ des Modells („Who says what in which channel to whom with what effect?“ - WER sagt WAS in welchem KANAL zu WEM mit welchem EFFEKT?), um Rückschlüsse auf bestimmte Aspekte fixierter Kommunikation, idR. als Text oder Bild, zu ziehen. Dabei werden explizite Regeln zur besseren Nachvollziehbarkeit und Überprüfung eingehalten sowie Informationen immer an Theoriehintergrund analysiert und interpretiert (Ornau, F., 2014, S. 9-12).
Qualitativ inhaltlich analysiert wird der Text „Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit“ aus dem ersten Bundesgesundheitsblatt von 2012. Dieser durch den Springer Verlag am 24.12.2011 online publizierte und durch das Robert-Koch-Institut in Auftrag gegebene Text der Autoren K.-H. Schulz, A. Meyer und N. Langgeht des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, fokussiert im Kern die Effektivität und Wirkungsmechanismen körperlicher Betätigung auf die geistige Gesundheit aller Altersklassen.
Übergeordnete Forschungsfrage, die mit Hilfe der qualitativ inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse bearbeitet werden soll, ist:
Welche Auswirkungen hat körperliche Aktivität auf das psychische Wohlbefinden und die kognitiven Fähig- und Fertigkeiten bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen?
Nach ausführlicher Betrachtung theoretischer Inhalte, wird diese übergeordnete Forschungsfrage in weitere Teilforschungsfragen differenziert.
1.3 Aufbau der Arbeit
Bevor der Text „Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit“ durch Anwendung der Methode einer qualitativ inhaltlich strukturierten Inhaltsanalyse bearbeitet wird, soll zunächst einleitend in Kapitel 2 ein Überblick über die theoretischen Grundlagen von Gesundheit für die Gesellschaft insgesamt ermöglicht werden, um anschließend das psychische Wohlbefinden, deren Modelle und Theoretiker-abhängigen Annahmen sowie das Operationalisieren durch Messinstrumentarien zu beleuchten. Daran anführend, werden nach Abgrenzung der Begriffe körperlicher Aktivität, sportlicher Aktivität und Sport, einschlägige Studien zu diesem Thema präsentiert, um die weit gefasste Forschungsfrage in Teilforschungsfragen münden zulassen. Im Anschluss daran, wird die herangezogene Methode der qualitativ inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse als Prozess mit ihren Phasen aufgezeigt und die einzelnen Schritte auf die eigene Bearbeitung transferiert (Kapitel 3). Nach Umwandlung, der für die qualitativen Inhaltsanalyse so entscheidenden vorläufigen Kategorien, in ausdifferenzierte Hauptkategorien mit ihren Sub- bzw. Unterkategorien, ermöglicht Kapitel 4, die Präsentation des erarbeiteten Codierschemas und die damit einhergehende Beantwortung der Teilforschungsfragen im Ergebnisteil. Im vorletzten Kapitel (5) wird versucht, anhand von qualitativen Gütekriterien, die gesamte Arbeit hinsichtlich ihrer Qualität einzuschätzen. Die dafür herangezogenen Kriterien von Lincoln und Guba (1985), gelten trotz der noch fehlenden Gütekriterienstandards (im Vgl. zu quantitativen Forschung: Validität, Reliabilität und Objektivität), als die in der internationalen Literatur meist zitierten und ermöglichen ein abschließendes Fazit in Kapitel 6.
2. Theorieteil
2.1 Gesundheitliche Definitionen im gesellschaftlichen Kontext
Körperliche und psychische Gesundheit sind bekanntermaßen das höchste Gut eines jeden Menschen. Nicht ohne Grund befragen wir unseren Gegenüber nach seinem Befinden und wünschen ihm an Geburtstagen oder sonstigen Feierlichkeiten „beste Gesundheit“. Nicht zuletzt eine globale Pandemie, wie die des SARS-CoV-2 (Covid-19) kurz Corona, verdeutlicht die Wichtigkeit eines ohne Krankheiten geplagten Körpers, der die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs der Grippe abflachen lässt. Damit kommt körperlicher und seelischer Gesundheit eine existenzielle Bedeutung zu, der sich kein Mensch dieser Erde entziehen kann.
Das Interesse insbesondere an psychischer Gesundheit, ist in den letzten Jahren aufgrund der immer größer werdenden Akzeptanz zu diesem Thema, deutlich gestiegen. „Psychische Gesundheit ermöglicht es uns, das Leben zu genießen und gleichzeitig Schmerzen, Enttäuschung und Unglück zu überwinden. Sie ist eine positive Lebenskraft und ein tiefer Glaube an unsere eigene Würde und unseren Selbstwert.“ (BKK Bundesverband 2013 zitiert nach British Heart Foundation 2008).
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation, 2019) hingegen, definiert seelische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“. Damit fasst sie zusätzlich den Aspekt eines Beitrages zum Allgemeinwohl mit ein, bei dem die seelische Gesundheit Voraussetzung ist, um sein volles Potential hinsichtlich des Seite 9 von 57 Arbeits- und Ausbildungslebens zu nutzen, als auch seiner Rolle in der Gesellschaft nachzukommen sowie wirtschaftlichen Wohlstand, Solidarität und soziale Gerechtigkeit zu initiieren (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, 2021).
Doch was zeichnen damit psychische Erkrankungen aus?
Laut Generaldirektion Gesundheit & Lebensmittelsicherheit (2021), umfassen psychische Gesundheitsprobleme, Verhaltensstörungen die insbesondre in Verbindung zu verzweifelnden Gedankengängen stehen und konkrete psychische Symptome, wie etwa Selbstmord- oder angstgesteuerte Gedanken, ins Zentrum des Alltags eines Betroffenen stellen. Dabei finden sich nach aktuellen Stand der Literatur, immer mehr ausdifferenzierte Messinstrumente und diverse Theorien zur Begründung und Diagnose von seelischer Gesundheit, die es Psychotherapeuten und ähnlichen Vertretern dieser Berufsgruppe erst möglich machen, symptomübergreifende Krankheiten voneinander zu trennen.
2.2 Aktueller Literaturstand psychischer Gesundheit
Psychische Gesundheit bzw. die Psychologie von Individuen, beschäftigte schon vor der weitreichenderen Akzeptanz des Themas in der heutigen Zeit, die Menschen. Siegmund Freud z.B. erarbeitet mit seiner Triebreduktionstheorie motivations- bzw. triebtheoretische Annahmen, bei der psychisches Wohlbefinden durch die Befriedigung von Bedürfnissen und Motiven entsteht. Demnach erzeugen die Triebe des Menschen einen körperlichen Spannungszustand, der primär die Lebens-, Art- und Selbsterhaltung zentralisiert und in Primär- und Sekundär- sowie Lebens- und Todestriebe eingeteilt wird.
So geht Freud davon aus, dass Primärtriebe wie die Sicherung des Erhalts der Art und des Individuums selbst, durch Bedürfnisse wie Nahrung, Wasser, Sauerstoff, Ruhe, Sexualität und Entspannung von Geburt an befriedigt werden und Sekundärtriebe wie Bedürfnisse nach Anerkennung und Sicherheit ab dem ersten halben Lebensjahr in Kraft treten, um nicht auf dem Niveau eines Kleinkindes zu bleiben (Universität Heidelberg, o.A.).
Gemäß ihrer Funktionalität unterscheidet Freud den Lebenstrieb (Eros), als lebensund arterhaltenden Trieb vom Todestrieb (Thanatos), der als Gegenpol darauf ausgerichtet sei, einen vorherigen Zustand (Da vor jedem Leben, das Leblose steht) wiederherzustellen. Somit zeichnen sich nach Freud, gesunde Menschen durch eine sexuelle Genuss- und Leistungsfähigkeit sowie einer Triebkontrolle und effizienten Auseinandersetzungen mit ihrer Umwelt aus (Becker, P., 1982, S. 63).
Während das von Freud angenommene Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung überwiegend auf den Lebensabschnitt zwischen Geburt und des von Heranwachsenden beschränkt bleibt, erweiterte Erikson sein Modell in dieser Hinsicht. So macht er seelische Gesundheit davon abhängig, ob es einem Menschen gelingt, die in jedem Lebensabschnitt spezifischen Entwicklungskrisen erfolgreich zu managen. Damit erklärt er psychische Gesundheit zu keinem bleibenden Besitz, sofern der jeweilige Mensch in unterschiedlichen Lebensphasen nicht dazu bereit ist, seinem psychischen Wohlbefinden dazuzutun (Becker, P., 1982, S. 75). Im Zentrum liegt damit die Erzielung einer inneren und äußeren Balance, die Verfolgung realistischer Ziele sowie ein unbefangener Umgang mit Mitmenschen, trotz belastender Bedingungen.
Als Selbstaktualisierungstheoretiker akzentuieren Rogers und Maslow, dass insbesondere das Trachten nach der Entwicklung von persönlichen Fähigkeiten und Neigungen sowie das Erzeugen einer psychisch wohlwollender Grundhaltung maßgebliche Aspekte eines seelisch gesunden Menschen sind (Abele, A. & Becker, P., 1994, S. 19 f.). Rogers betont in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Selbst, bei dem ein psychisch gesunder Mensch das eigene Selbstbild realistisch einzuschätzen weiß und dies unabhängig von fremder Außeneinwirkung beibehält. Außerdem wächst bei einem seelisch gesunden Menschen seine persönliche Volition bzw. Selbstregulation und er zeichnet sich durch ein hohes Maß an Selbstverantwortlichkeit aus (Becker, P., 1982, S. 103).
Maslow hingegen, zentralisierte in seinem Ansatz zur Erklärung psychischer Gesundheit die Hierarchie der Motive und setzt die Befriedigung der Bedürfnisse, wie Freud, in den Fokus seiner Theorie. Grundlegender Unterschied besteht darin, dass zunächst Defizitbedürfnisse befriedigt werden, die das physische Überleben sichern, bevor Selstverwirklichungsbedürfnisse wie Talente, Kapazitäten und Fähigkeiten gefördert und ausgeschöpft werden. Während Defizitbedürfnisse wie Hunger, Durst, Schlaf etc. nach Befriedigung wieder auf einen geringen Ausgangspunkt zurückfallen und immer wieder befriedigt werden müssen, zeichnen sich Wachstumsmotive (Selstverwirklichungsbedürfnisse) durch eine Steigerung aus. Demnach lässt sich nach Maslow der Grad seelischer Gesundheit danach messen, ob und in welchem Maß Selbstaktualisierungsmotive (Selstverwirklichungsbedürfnisse / Wachstumsmotive) neben Defizitmotiven, dass eigene Handeln bestimmen (Becker, P., 1982, S. 197).
Nach der Konsistenztheorie von Klaus Grawe (2000), welche als besonders anerkannt und empirisch belegt gilt, bestimmen vier Grundbedürfnisse unsere psychische Gesundheit maßgebend. So hat das Bedürfnis nach Bindung bereits in den ersten Lebensjahren eine ganz zentrale Rolle und entscheidet durch eine verlässliche Bezugsperson in diesem Alter über die Entwicklung eines Grundvertrauens in andere Menschen und Beziehungen. Resultat eines Fehlens einer solchen Bezugsperson sind Bindungsängste und psychische Erkrankungen, die wiederum prägnanten Einfluss auf das Bindungsbedürfnis im Erwachsenenalter haben.
Das Bedürfnis nach Kontrolle und Selbstbestimmung ist das zweite Grundbedürfnis, welches das selbstständige Bestimmen und Kontrollieren des eigenen Lebens durch treffen von Entscheidungen in den Mittelpunkt stellt. Dies kann auch dann in Gefahr sein, wenn das erste Grundbedürfnis nach Bindung durch eine verlässliche Bezugsperson gegeben ist, diese aber versucht jegliche Probleme von dem Kind fernzuhalten, um es zu beschützen und es so der Möglichkeit beraubt, selbstständig und unabhängig zu handeln. Frankl geht im Zuge dieser selbstkontrollierten bzw. -bestimmten Entscheidungen für das eigene Leben etwas weiter und charakterisiert den seelisch gesunden Menschen durch ein hohes Maß an Sinnorientiertheit. Damit meint er die Sinnfindung im eigenen Leben, da durch fehlen sinngebender Werte und Einstellungen, Aktivitäten zunehmend eingeschränkt werden und der Weg zu Depressionen, psychischen Störungen und sogar Suizid begünstigt ist (Becker, P., 1982, S. 137).
Das eigene Streben sich selbst als gut und kompetent und von anderen wertgeschätzt zu fühlen bildet das dritte Bedürfnis. Hierbei geht es also um die Anerkennung durch andere, um unseren Selbstwert zu steigern. Werden als Kind selbstgesteckte Ziele erreicht aber von den Eltern in keinster Weise gelobt, dafür Schläge bei Verstößen signalisiert, entwickelt das Kind Komplexe die auch im Erwachsenenalter einschneidenden Einfluss auf das seelische Wohnbefinden haben.
Das letzte Bedürfnis rückt das Luststreben und die Unlustvermeidung ins Zentrum, welches ein wesentlicher Bestanteil unseres Motivationssystems ist. Lernt ein Mensch einen ungesunden Umgang mit Lust- und Unlustgefühlen, kann ein streng erzogenes Kind z.B., gemäß der erlernten Normen, ebenso genussfeindlich wie die Eltern leben oder konträr, maßlos dem Lustempfinden nachgeben ohne jegliches Durchhaltevermögen als wichtig anzusehen (Minddoc, o.A. sowie Grawe, K., 2000).
2.3 Operationalisieren von seelischer bzw. psychischer Gesundheit
Psychische Gesundheit bzw. vereinfachter ausgedrückt, als das seelische Wohlbefinden, wurde bereits durch eine Vielzahl an entwickelten Messinstrumenten operationalisiert. Dazu zählen einerseits Studien, die durch das Zusammenwirken eines Fragebogen zu statistischen Erhebungen führen und andererseits Messinstrumente in psychotherapeutischen Einrichtungen, um eine Diagnose für den Patienten, die Krankenkasse und den zu behandelnden Therapeuten / Psychiater zu ermöglichen. Sinn dieser Tests ist es, eine Gewissheit für den Patienten in Form einer Diagnose bereit zu stellen, durch fundierte Fragebogenergebnisse Therapiemaßnahmen bei der Krankenkasse genehmigen zu lassen und eine Therapiestrategie auf Basis der Diagnose erarbeiten zu können. Dabei hat sich die Seite 12 von 57 Fülle an psychologischen Testverfahren in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Es werden bewerte Tests stets verbessert und weiterentwickelt sowie neue Tests nach Testphasen in die Praxis überführt.
Peter Becker entwickelte anhand seiner drei Komponenten-Theorie, die im nächsten Abschnitt vorgestellt wird, eine differenzierte Erfassung psychischer Gesundheit. Dieser als TPF (Trierer Persönlichkeitsfragebogen) bezeichnete Test, basiert auf der Aufbereitung und Weiterentwicklung von Theorien und diagnostischen Instrumenten zur seelischen Gesundheit (Becker, P., 1971, Becker, P & Minsel, W.R., 1986) sowie auf faktorenanalytischen Studien zu den varianzstärksten und unabhängigen Faktoren der Persönlichkeit (Becker, P., 1988, 1995, 1998, 2000). Becker verankert den TPF in den beiden Hauptkonstrukten:
1. ) seelische Gesundheit
2. ) Verhaltenskontrolle
und definiert erstgenanntes als „Fähigkeit zur Bewältigung externer und interner psychischer Anforderungen“. Der Test ist somit nicht nur auf das berufstätige Umfeld beschränkt, sondern zeichnet sich im Gegensatz zu vielen anderen Messinstrumenten durch seine breite Nutzung aus.
Der Trierer Persönlichkeitsfragebogen umfasst neun Skalen zu folgenden Konstrukten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Neun Skalen des Trierer Persönlichkeitsfragebogens (Eigene Darstellung in Anlehnung an Becker, P., 1988, 1995, 1998, 2000)
Basis dieser neun Skalen für den Trierer Persönlichkeitsfragebogen zu Ermittlung psychischer Gesundheit nach Peter Becker, war seine ausführliche Auseinandersetzung und Gegenüberstellung der Thesen und Modelle verschiedenster Theoretiker im Bereich seelischer bzw. psychischer Gesundheit. Becker kam zu folgenden Kriterien (Becker, P, 1982, S. 282):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Drei Kriterien Seelischer Bzw. Psychischer Gesundheit (Eigene Darstellung in Anlehnung an Becker, P., 1982, S. 282)
2.4 Begriffsabgrenzung „körperliche Aktivität“
Der in dieser Hausarbeit verwendete Begriff der „körperlichen Aktivität“ bedarf der Abgrenzung insbesondere gegenüber den verwandten Konstrukten „sportlicher Aktivität“ und „Sport“. Dabei ist der für diese Arbeit geltende Begriff der körperlichen Aktivität (physical activity) der wohl am weitesten gefasste aller drei Begriffe und umfasst jegliche körperliche Arbeit, die durch größere Muskelgruppen eine substantielle Erhöhung des Energieverbrauchs bedingt (Fuchs, R. & Schlicht, W., 1996, S. 3). Damit gehören berufliche, freizeitliche und routinemäßige Aktivitäten wie z.B. das Arbeiten auf einer Baustelle, die Gartenarbeit in der Freizeit oder auch die Treppen statt des Aufzuges bis in den vierten Stock des Wohngebäudes ebenso zu körperlichen Aktivitäten wie etwa Tennis, Fußball, Fitnessstudio etc., die als sportliche Tätigkeiten bezeichnet werden. Im Unterschied zum Begriff der körperlichen Aktivität, wird „Sport“ in seiner Umfassung deutlich weniger weit gefasst und gehört mit seinen charakteristischen Merkmalen dennoch, zu einer intensiveren Form körperlicher Aktivität. Zu den wichtigsten Merkmalen eines Sports, gehören standardisierte Räume, Regelwerke und die Erzielung eines Sieges innerhalb eines Wettkampfes. Diese Charakterisierung bezieht sich insbesondere auf angelsächsische Länder, deren Wort „exercise“ die Abgrenzung zu Ausgleichs-, Erlebnis- und Gesundheitssport ermöglicht. Damit können Sportarten im englischen als „Sports“ und freizeitliche Sportaktivitäten als „exercise“ deklariert werden, was im deutschen Sprachraum aufgrund eines fehlenden Äquivalent nicht möglich ist. Damit geht es im deutschsprachigen bei dem Begriff Sport, nicht mehr nur um Leistungsvergleiche innerhalb eines Regelwerks zu Erzielung eines Sieges, sondern auch um alle anderen Sportarten die im freizeitlichen und gesundheitlichen Kontext stattfinden. Beispiele hierfür wären das Joggen, Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio aber auch Rehabilitationsmaßnahmen wie Gesundheitssport usw. (Fuchs, R. & Schlicht, W., 1996, S. 3-4).
Man unterscheidet grundlegend Ausdauersportarten wie Laufen, Walken, Radfahren, Schwimmen etc. von Schnellkraftsportarten wie Sprint, Kugelstoßen, Gewichtheben etc.. Während bei Ausdauersportarten eine moderatere Intensität über einen längeren Zeitraum verschiedene Systeme des Körpers aktiviert, werden bei Schenllkraftsportarten gezielt explosive Kräfte für kurze Zeiträume freigesetzt. Damit sind Ausdauersportarten, die die Fettverbrennung, das Atmungs- und Herz-KreislaufSystem sowie Lunge, Gefäße und Blutwerte optimieren, besonders wichtig um etwas für seine Gesundheit zu tun (Steffny, H., 2004, S. 22). So konnte bspw. festgestellt werden, dass trotz Übergewicht aber trainiertem Herz-Kreislauf-System durch Ausdauersport, die gleiche Lebenserwartung wie bei Nicht-Trainierten mit Normalgewicht besteht (Fuchs, 2003, S. 121).
2.5 Aktueller Literaturstand körperliche Aktivität & psychische Gesundheit
Betrachten wir den aktuellen Stand im Zuge von Studien, die im Bezugsrahmen körperlicher Aktivität und psychischer Gesundheit zu Ergebnissen geführt haben, wird schnell deutlich, dass große Einigkeit darüber herrscht, dass Sport positive Auswirkungen auf die Gesundheit eines jeden Menschen hat. Beweis dafür sind auch eine Vielzahl an alten Kulturen, wie bspw. die der Griechen in der Antike, die bereits die förderlichen Effekte für die Gesundheit erkannt hatten und es als Behandlungsmaßnahme für verschiedenste Krankheiten empfahlen. Dennoch darf nicht automatisch von körperlicher auf psychische Gesundheit geschlossen werden, sodass gezielt körperliche Aktivität und deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit betrachtet werden sollte.
Sudeck und Conzelmann (2014) ermittelten in ihrer Studie zur interindividuellen Variabilität affektiver Reaktionen im Verlauf von Freizeit- und Gesundheitsprogrammen, dass anstrengende Aktivitäten zu einer Steigerung psychischer Befindlichkeit führt, sofern die Aktivität kognitiv positiv bewertet wird. Aus den Ergebnissen zogen die Autoren, dass personale Voraussetzungen (Fitnesszustand) und subjektiv empfundenes Beanspruchungserleben, Kompetenzwahrnehmung etc. berücksichtigt werden müssen, damit die richtige Intensität zu einem positiven Erfolgserlebnis führt und das psychische Wohlbefinden stimuliert.
Stredova (2013) zeigte durch ihre Studie auf, dass der Effekt der Selbstkonkordanz maßgeblichen Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und körperlicher Aktivität im Alltag hat. Selbstkonkordanz bezeichnet die Eigenschaften einer Zielintention, dass heißt dass die Selbstkonkordanz dann am höchsten ist, wenn die Zielintention mit den Interessen und Werten der Person in Einklang ist. Festgestellt wurde, dass ein aktiver Alltag zwar zu einem wacheren und energievolleren Dasein führte, die Probanden jedoch unruhiger und angespannter waren, sofern die mit der Aktivität verbundene Selbstkonkordanz gering war.
Eine Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen zeigt dabei auf, dass sowohl Jugendliche als auch Menschen im höheren Erwachsenenalter von körperlicher Aktivität im Kontext ihrer psychischen Gesundheit profitieren.
So stellte Languth et al. (2015) eine Grundlage zur Intervention körperlicher Aktivität bei Jugendlichen in Aussicht, die die sieben Barrieren „Freizeit, mangelnde Motivation, Medienkonsum, depressive Stimmungen, körperliche Gesundheit, schulische Arbeitsbelastung und Voraussetzungen“ ins Zentrum setzt, da im Jugendalter die körperliche Aktivität sinkt und potenziell langfristige und schwerwiegende Konsequenzen auf die körperliche und psychische Gesundheit hat.
Linde und Pfeiffer (2012) hingegen erfassten durch ihre Studie an 60- bis 80-jährigen die Aufrechterhaltung kognitiver Leistungsfähigkeit durch körperliche Aktivität. Die Ergebnisse zeigten, dass eine hohe körperliche Belastung im Alter mit einer hohen kardiovaskulären Fitness und Kraftleistung, sowie einer geringen Depressivität einhergeht und dazu logisches Schlussfolgern, räumliches Vorstellen, die Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie die verbale Gedächtnisleistung fördert.
Jeckel und Sudeck (2016) konnten in ihrer Studie die positiven Effekte von körperlicher Aktivität auf affektives Befinden (Affektivität bezeichnet die Gesamtheit des Gefühlsund Gemütslebens) bestätigen und zusätzlich zwischen körperlichen Alltagsaktivitäten und Sportaktivitäten unterscheiden. Dabei stellte sich heraus, dass sportliche Aktivitäten positive Effekte auf die Valenz, Ruhe und positive Aktivierung nach sich ziehen, während körperliche Alltagsaktivitäten zwar ebenso Valenz und positive Aktivierung replizierten, jedoch keine Auswirkung auf das Ruhe-Erleben haben.
Die weit umfassende Forschungsfrage, unterteilt sich in folgende Teilforschungsfragen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Übersicht Teilforschungsfragen Hausarbeit (Eigene Darstellung)
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