Suchtprävention in Kindergarten und Grundschule


Essay, 2000

13 Seiten


Leseprobe


Gliederung:

Teil l:

1. Einleitung

2. Verhaltensstörung: Definitionen und Erklärungsmodelle

Teil ll:

3. Historische Entwicklung

4. Theoretische Grundlagen zur Suchtprävention in Kindergarten und Grundschule

5. Möglichkeiten des Transfers in die Kindergarten- und Grundschulpraxis

6. Kritische Reflexion

Literatur:

- Mutzeck, W. (2000): Verhaltensgestörtenpädagogik und Erziehungshilfe. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
- Schiffer, E. (1993): Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde. Weinheim, Berlin: Beltz Quadriga.
- Andreas-Siller, P. (1991): Kinder und Alltagsdrogen. Wuppertal: Hammer.
- Bastian, J. (1992): Drogenprävention und Schule. Hamburg: Bergmann und Helbig.
- Dohmen, K.(1993): Drogen. Köln: Aulis Verlag Deubner & Co KG.
- Schenk, J. (1976): Drogenkonsum und Drogenabhängigkeit bei Jugendlichen. Ulm. Süddeutsche Verlagsgesellschaft.
- Kindermann, W. (1991): Drogen. München: Droemer Knaur.

Teil l:

1. Einleitung

Verhaltensstörungen und Drogenmissbrauch (inklusive legalen Drogen, wie Alkohol, Tabak, Medikamente) haben etwas gemeinsam: Von Jahr zu Jahr steigt die Häufigkeit.

Diese beiden Problemfelder verschmelzen miteinander (um nur einige Aspekte zu nennen):

- Das gravierendste Jugendproblem in der BRD (nach einer Umfrage des Deutschen Jugendinstituts, 1995) ist Gewalt in Familien (57%); Alkoholmissbrauch macht einen Anteil von 53% aus und Drogenmissbrauch 5%.
- Nach einer Untersuchung von KINDERMANN war bei einem Drittel der Abhängigen mind. ein Elternteil selbst süchtig.
- Wenn Kinder „auffällig“ werden, wird immer schneller und häufiger Psychopharmaka verabreicht, z.B. zur Konzentrationsstärkung.

Drogenprävention bzw. Suchtprävention ist als gesellschaftliche und speziell schulische Aufgabe in aller Munde.

Das es aber Sinn macht, schon im Kindergarten mit präventiven Maßnahmen zu beginnen, zeigt der Ansatz nach ANDREAS-SILLER (siehe 4. und 5. Gliederungspunkt).

Die Häufigkeit des Vorkommens von Verhaltensstörungen ist für die Planung von Maßnahmen in der Erziehungshilfe von Bedeutung. Die Ergebnisse von Untersuchungen und Schätzungen über den Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensstörungen differieren allerdings erheblich: Die Angaben über die Häufigkeit schwanken zwischen 1% und 61%. Nach MUTZECK liegt eine realistische Einschätzung bei ca. 17%; d.h. dass etwa 4 Schüler einer Klasse so verhaltensauffällig sind, dass sie integrativ oder separativ besondere Hilfe bedürfen. Allerdings schwankt diese Zahl je nach Ort und Wohngebiet erheblich. In einer Großstadt gibt es z.B. mehr Schüler mit Verhaltensstörungen als in einer Kleinstadt oder auf dem Land (ähnliches gilt auch für die Zahl der Süchtigen). Allerdings liegt in nahezu allen Erhebungen der Anteil männlicher Kinder und Jugendlicher mit Verhaltenstörungen weit über dem der weiblichen (etwa drei Viertel zu einem Viertel).

2. Verhaltensstörung: Definitionen und Erklärungsmodelle

Der Terminus „Verhaltensstörung“ hat sich in den letzten Jahren zunehmend als allgemeiner Sammelbegriff für unterschiedliche Erscheinungsformen von abweichenden Verhaltensweisen etabliert. Folgende Begriffe sind ebenfalls sehr gebräuchlich: Verhaltensauffälligkeit, Verhaltensschwierigkeit und Erziehungsschwierigkeit. Alle genannten Begriffe – und es existieren noch unzählige mehr – entsprechen einem hohen Abstraktionsniveau, so dass der Interpretation, d.h. was unter dem Terminus zu verstehen ist, nicht nur bei Laien großer Raum gegeben ist. Außerdem stehen all diese Bezeichnungen in der Gefahr, etikettierend, pathologisierend oder gar diffamierend zu wirken. Deshalb soll im Folgenden der Terminus „Verhaltensstörung“ verwendet werden; wobei ich möglichst von Kindern (oder Jugendlichen) mit Verhaltensstörungen sprechen möchte, um damit auszudrücken, dass nur ein Bereich der betreffenden Person gestört ist und nicht die Person als Ganzes.

Die Definitionen von Verhaltensstörung sind ebenso wie der Begriff selbst, sehr uneinheitlich. Zwei wesentliche Bestimmungen und Erklärungen des Terminus „Verhaltensstörung“ werden an dieser Stelle wiedergegeben:

1. Definition:

„Als verhaltensgestört im erziehungswissenschaftlichen Sinne gelten alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die in ihrem sozialen Verhalten soweit beeinträchtigt sind, dass ihre Teilhabe am Leben der Gesellschaft wesentlich erschwert ist“ (nach der Empfehlung der Bundeskommission des Deutschen Bundesrates von 1973).

2. Definition:

„Als verhaltensgestört gilt, wer aufgrund organischer, vor allem hirnorganischer Schädigungen oder eines negativen Erziehungsmilieus in seinem psychosozialen Verhalten gestört ist und in sozialen Situationen unangemessen reagiert und selbst geringfügige Konflikte nicht bewältigt [...]“ (Ausweitung der o.g. Bildungsratsempfehlung).

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Suchtprävention in Kindergarten und Grundschule
Hochschule
Universität zu Köln
Autor
Jahr
2000
Seiten
13
Katalognummer
V129226
ISBN (eBook)
9783640446230
ISBN (Buch)
9783640446872
Dateigröße
385 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Suchtprävention, Kindergarten, Grundschule
Arbeit zitieren
Nicole Ebrecht-Fuß (Autor:in), 2000, Suchtprävention in Kindergarten und Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129226

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