Prognosen, als Versuch die Zukunft möglichst exakt abzubilden, sind seit jeher
wichtiger Bestandteil operativer und strategischer Unternehmensplanungen. Je
höher die Prognosegüte, desto besser können Unternehmen künftige Chancen
nutzen, Risiken vermeiden und sich einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Daher
überrascht es nicht, dass die Prognosemethoden stetig weiterentwickelt werden.
Vor allem Sims erkannte 1980 drei Schwächen bisheriger makroökonomischer
Modelle: Die mögliche Endogenität der erklärenden Variablen, die Bedeutung
dynamischer Anpassungen, sowie die Notwendigkeit der Berücksichtigung von
Erwartungen.1 Das Arbeiten mit von ihm entwickelten Vektorautoregressiven
Modellen (VAR-Modelle) sollte diese Schwächen ausmerzen und die
Prognosegenauigkeit erheblich steigern. Das Endogenitätsproblem und die
Bedeutung dynamischer Anpassungen versuchen VAR-Modelle demnach dadurch
zu lösen, dass sie nicht mehr eine Größe allein aus ihrer eigenen Vergangenheit,
sondern simultan mehrere Größen aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit erklären.
Beim Einbezug von Markterwartungen folgt er der Annahme, dass zukünftige
Ereignisse, die in der Vergangenheit nicht beobachtet werden konnten, sog.
regime shifts, wie die Einführung des Euros, zur Verbesserung der
Prognoseleistung beitragen können. In wieweit Verbesserungen eintreten und
welche Variablen zur hier behandelten Zinsprognose herangezogen werden, wird
in Kapitel vier „Ergebnisse empirischer Studien“ ausführlich erläutert. Zudem
wird beantwortet, welche Rolle in diesem Zusammenhang informationseffiziente
Märkte und rationale Erwartungen der Marktteilnehmer spielen und welche
Konsequenzen sich daraus für die Prognosen ergeben. Zuvor gibt jedoch der
folgende Abschnitt einen Überblick über wichtige zinsbeeinflussende
makroökonomische Größen. Teil drei beschäftigt sich mit der Theorie
ökonometrischer Modelle zu Prognosezwecken. Eine kritische Würdigung in
Kapitel fünf schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zinsbeeinflussende Faktoren
- Die loanable-funds-Theorie
- Die Liquiditätspräferenztheorie
- Die Wirkungen einer Erhöhung der Staatsausgaben
- Der Internationale-Fisher-Effekt (ungedeckte Zinsparität)
- Darstellung verschiedener VAR-Modelle und der Stationarität
- Das VAR-Modell
- Das BVAR-Modell
- Stationarität
- Das Error Correction Model
- Das VAR-Modell
- Ergebnisse empirischer Studien
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Faktoren, welche die Zinsprognose beeinflussen, und analysiert verschiedene ökonometrische Modelle zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Evaluierung der loanable-funds-Theorie und der Liquiditätspräferenztheorie im Kontext der Zinsbildung. Die Arbeit beleuchtet auch die Anwendung von Vektorautoregressiven Modellen (VAR-Modelle) und deren empirische Ergebnisse.
- Einflussfaktoren auf die Zinsbildung
- Anwendung und Bewertung der loanable-funds-Theorie
- Analyse der Liquiditätspräferenztheorie
- Anwendung von VAR-Modellen in der Zinsprognose
- Kritische Auseinandersetzung mit empirischen Studien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Zinsprognose ein und hebt die Bedeutung genauer Prognosen für Unternehmen hervor. Sie beschreibt die Schwächen bisheriger makroökonomischer Modelle und die Vorteile von Vektorautoregressiven Modellen (VAR-Modelle) zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit, insbesondere hinsichtlich der Endogenität erklärender Variablen, dynamischer Anpassungen und der Berücksichtigung von Erwartungen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von "regime shifts" und dem Einfluss informationseffizienter Märkte und rationaler Erwartungen. Die Arbeit strukturiert den weiteren Aufbau, wobei die Kapitel zu zinsbeeinflussenden Faktoren, ökonometrischen Modellen und empirischen Studien angekündigt werden.
Zinsbeeinflussende Faktoren: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die makroökonomischen Größen, die Zinsen beeinflussen können, darunter Konjunktur, Inflation, Fiskal- und Geldpolitik, Wechselkurse und Kapitalmärkte. Es dient als Grundlage für das Verständnis der in Kapitel 4 vorgestellten empirischen Studien und deren Auswahl an makroökonomischen Variablen für die Zinsprognose. Die Kapitel legt den Fokus auf die Interdependenzen der verschiedenen Faktoren und wie deren Zusammenspiel die Zinsentwicklung prägt. Der Abschnitt antizipiert die Beurteilung der Prognosegüte in Kapitel 4.
Darstellung verschiedener VAR-Modelle und der Stationarität: Dieses Kapitel befasst sich mit der theoretischen Grundlage der VAR-Modelle und ihrer Anwendung in der Zinsprognose. Es beschreibt das VAR-Modell, das BVAR-Modell, die Bedeutung der Stationarität und das Error Correction Model (ECM). Der Schwerpunkt liegt auf der Erläuterung der Modelle und der Methodik, um die empirischen Ergebnisse in Kapitel 4 zu verstehen. Es werden die verschiedenen Ansätze zur Modellierung der Daten und der Behandlung von Zeitreihen-Eigenschaften detailliert dargestellt.
Ergebnisse empirischer Studien: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse verschiedener empirischer Studien zur Zinsprognose. Es wird die Auswahl der makroökonomischen Variablen und die Bewertung der Prognosegüte in den einzelnen Studien analysiert. Der Vergleich der Ergebnisse verschiedener Studien und die Diskussion unterschiedlicher Methoden liefern wichtige Erkenntnisse für die Bewertung der Effektivität verschiedener ökonometrischer Ansätze zur Zinsprognose. Die Kapitel beleuchtet die Rolle informationseffizienter Märkte und rationaler Erwartungen der Marktteilnehmer, wie in der Einleitung angekündigt.
Schlüsselwörter
Zinsprognose, VAR-Modelle, loanable-funds-Theorie, Liquiditätspräferenztheorie, Makroökonomische Faktoren, Inflation, Konjunktur, Geldpolitik, Fiskalpolitik, Empirische Studien, Prognosegüte, Stationarität, Error Correction Model.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Zinsprognose mit VAR-Modellen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht Faktoren, die die Zinsprognose beeinflussen, und analysiert verschiedene ökonometrische Modelle zur Verbesserung der Prognosegenauigkeit. Ein Schwerpunkt liegt auf der Evaluierung der loanable-funds-Theorie und der Liquiditätspräferenztheorie sowie der Anwendung von Vektorautoregressiven Modellen (VAR-Modelle).
Welche Theorien werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die loanable-funds-Theorie und die Liquiditätspräferenztheorie im Kontext der Zinsbildung.
Welche ökonometrischen Modelle werden verwendet?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung von Vektorautoregressiven Modellen (VAR-Modelle), einschließlich des Bayesian Vector Autoregressive (BVAR)-Modells und des Error Correction Models (ECM). Die Bedeutung der Stationarität der Daten wird ebenfalls behandelt.
Welche Faktoren beeinflussen die Zinsen laut der Arbeit?
Die Arbeit betrachtet makroökonomische Größen wie Konjunktur, Inflation, Fiskal- und Geldpolitik, Wechselkurse und Kapitalmärkte als Einflussfaktoren auf die Zinsen. Die Interdependenzen dieser Faktoren und ihr Zusammenspiel werden analysiert.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu zinsbeeinflussenden Faktoren, zur Darstellung verschiedener VAR-Modelle und der Stationarität, zu den Ergebnissen empirischer Studien und eine kritische Würdigung. Die Einleitung beschreibt die Schwächen bisheriger Modelle und die Vorteile von VAR-Modellen. Die Kapitel zu den Faktoren und den Modellen liefern die theoretische Grundlage, während das Kapitel zu den empirischen Studien die Ergebnisse präsentiert und analysiert.
Welche Ergebnisse liefern die empirischen Studien?
Das Kapitel zu den empirischen Studien präsentiert und analysiert die Ergebnisse verschiedener Studien zur Zinsprognose. Es werden die Auswahl der makroökonomischen Variablen und die Bewertung der Prognosegüte untersucht. Ein Vergleich der Ergebnisse und eine Diskussion unterschiedlicher Methoden liefern Erkenntnisse zur Effektivität verschiedener ökonometrischer Ansätze.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zinsprognose, VAR-Modelle, loanable-funds-Theorie, Liquiditätspräferenztheorie, Makroökonomische Faktoren, Inflation, Konjunktur, Geldpolitik, Fiskalpolitik, Empirische Studien, Prognosegüte, Stationarität, Error Correction Model.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Faktoren zu untersuchen, die die Zinsprognose beeinflussen, und verschiedene ökonometrische Modelle zu analysieren, um die Prognosegenauigkeit zu verbessern. Ein Schwerpunkt liegt auf der Bewertung der loanable-funds-Theorie und der Liquiditätspräferenztheorie sowie der Anwendung von VAR-Modellen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Dauben (Autor:in), 2004, Zinsprognose mit vektorautoregressiven Modellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129243