1988 wurde vom sogenannten Baseler Ausschuss der erste Baseler Eigenkapitalstandard festgesetzt. Als Ziel wurde ausgegeben, die Eigenkapitalausstattung der Kreditinstitute zu erhöhen und somit die Krisenanfälligkeit des Bankensystems zu reduzieren. Als Vorgabe galt es, dass das Eigenkapital eines Kreditinstitutes mindestens 8% der risikogewichteten Aktiva betragen soll. Basel I basiert auf einem einfachen System, in dem nur vier Segmente existieren, in welche die Aktiva eingeteilt werden.
Aus dieser Schlichtheit ergaben sich allerdings einige Probleme.
Zum einen gab es Abweichung in Höhe es Kapitals, das die Banken für ihre eigene Risikokalkulation für ausreichend hielten (ökonomisches Kapital) und dem Kapital, das die Bankenaufsicht erforderte (regulatorisches Kapital) 1.
Zum anderen führte diese Risikogewichtung zu falschen Anreizen. Es erschien im Hinblick auf die Bindung der teueren Ressource Eigenkapital eher erstrebenswert, Kredite an OECD-Staaten zu vergeben, als an Unternehmen.
Desweiteren kam es zu Preisverzerrungen, da Kredite wie z.B. an Daimler-Chrysler, eine ebenso hohe Eigenkapitalunterlegung erforderten, wie an ein neu gegründetes Unternehmen. Der Spielraum in der Preisdifferenzierung für Kreditnehmer unterschiedlicher Bonität war sehr beschränkt.
ab. Grundzüge von Basel II
Aufgrund der aufgezeigten Schwächen von Basel I wurde daraufhin das Konzept von Basel II erstellt. Der neue Baseler Akkord besteht aus drei Säulen. Säule eins beschreibt die Mindestkapitalanforderungen, Säule zwei den bankenaufsichtlichen Überprüfungsprozess und Säule drei die erweiterte Offenlegung.
Inhaltsverzeichnis
- I Internes Rating nach Basel II
- 1. Überblick
- a. Wofür steht Basel II?
- aa. Der ursprüngliche Eigenkapitalstandard von 1988
- ab. Grundzüge von Basel II
- b. Praxisbeispiel
- c. Kritische Würdigung
- a. Vor- und Nachteile des Baseler Akkordes
- b. Auswirkungen von Basel II und empirische Befunde
- c. Sollten alle Banken raten?
- a. Wofür steht Basel II?
- II Rating und Derivate
- 1. Unterschied zwischen Darlehen und Derivaten
- a. Überblick über die Delkredere-Risiken
- b. Einflussfaktoren auf das Darlehensrisiko
- c. Einflussfaktoren auf das derivative Risiko
- d. Verbleibende Risiken beim Adressrisikotransfer mit Kreditderivaten
- 2. Bonitätseinstufung
- a. Bestimmung des aktuellen und potentiellen Bonitätsrisikos
- aa. Genauigkeit und auftretende Probleme
- ab. Lösungsvorschlag
- ac. Bestimmung des voraussichtlichen Verlustes
- b. Bedeutung für die Marktteilnehmer
- a. Bestimmung des aktuellen und potentiellen Bonitätsrisikos
- 3. Faktoren zur Bestimmung des Preises von derivativen Handelsgeschäften
- a. Bonitätsrisiko
- b. Art des Finanzinstrumentes
- 1. Unterschied zwischen Darlehen und Derivaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema des internen Ratings im Kontext von Basel II. Ziel ist es, die Funktionsweise des internen Ratingsystems im Vergleich zum Standardansatz zu erläutern und die Auswirkungen von Basel II auf die Kreditvergabepraxis zu analysieren. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Chancen des internen Ratings im Zusammenhang mit Derivaten beleuchtet.
- Die Entwicklung des Baseler Akkords von Basel I zu Basel II
- Die Funktionsweise des internen Ratingsystems im Vergleich zum Standardansatz
- Die Auswirkungen von Basel II auf die Kreditvergabepraxis
- Die Herausforderungen und Chancen des internen Ratings im Zusammenhang mit Derivaten
- Die Bedeutung des internen Ratings für die Risikosteuerung und die Kapitalallokation in Banken
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über den Baseler Akkord und die Entwicklung des internen Ratings. Es werden die Vor- und Nachteile des Standardansatzes und des IRB-Ansatzes im Detail beleuchtet. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Anwendung des internen Ratings im Zusammenhang mit Derivaten. Es werden die Unterschiede zwischen Darlehen und Derivaten sowie die spezifischen Herausforderungen der Bonitätseinstufung im Derivatehandel analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Basel II, internes Rating, Standardansatz, IRB-Ansatz, Kreditrisiko, operationelles Risiko, Derivate, Bonitätseinstufung, Risikosteuerung, Kapitalallokation, Banken.
- 1. Überblick
- Citation du texte
- Stefan Dauben (Auteur), 2004, Internes Rating nach Basel II, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129249