Das Anliegen dieser Arbeit soll es sein, das Machtverständnis bei Hannah Arendt aufzuarbeiten und die damit zugrunde liegende Vorstellung eines republikanischen Machtbegriffs verstehbar zu machen. Ergänzend dazu sollen die Erfolgsbedingungen eines pluralistischen Machtbegriffs untersucht werden, um zu klären, ob dieses pluralistische Modell auch als realer Bezugsrahmen gelten kann. Um dies zu ermöglichen, ist es im ersten Schritt von Nöten, die theoretischen Voraussetzungen und Dimensionen des Machtbegriffs zu benennen, um im weiteren Verlauf des Kapitels den begriffsgeschichtlichen Rahmen umreißen zu können. Dabei soll versucht werden, die verschiedenen Ebenen der Macht und das damit zugrunde liegende theoretische Machtverständnis der beiden antagonistischen Positionen von Weber und Arendt in der neuzeitlichen Diskussion offen zu legen. Im Fortgang der Arbeit soll unter Kenntnis der erarbeitenden Machttheorien, der Versuch unternommen werden, die Motive für Hannah Arendts kritischen Umgang mit der Politischen Wissenschaft der Moderne und deren innewohnenden Mehrdeutigkeiten des Machtbegriffs zu erkennen. Im letzten Teil der Arbeit, soll geklärt werden, was der Schlüssel von Arendts Machtverständnis in ihrem Werk „Macht und Gewalt“ ist, um letztendlich die Frage beantworten zu können, ob das Verständnis von Macht bei Arendt, als Gegenbegriff zur Gewalt überhaupt im politischen Handeln vorstellbar ist? Ist ein monopolistischer Machtanspruch wie von Weber verwendet, nicht die bessere Lösung oder versteht sich Arendts normatives Konzept nur als utopischer Wunsch, einer besseren Welt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie und begriffsgeschichtlicher Rahmen
- Debatte um einen universellen Machtbegriff - Frage der Ausübung
- Dimensionen der Macht
- Macht und Gewalt - unzertrennliche Vokabeln?
- Kritik Arendts an der Moderne und der politischen Wissenschaft – Neubestimmung der politischen Freiheit
- Hannah Arendt in „Macht und Gewalt“ als Schlüssel republikanischen Machtverständnisses...
- Wo existiert Macht?
- Das Aufeinandertreffen von Macht und Gewalt als schlimmster anzunehmender Unfall?
- Kritische Sichtweise - Hannah Arendts Verständnis von Macht und Gewalt
- Politisches Handeln abseits von Gewalt? – monopolistischer Machtanspruch als bessere Lösung? - Das Konzept von Max Weber
- Vergleich der Macht- und Gewaltdimension – Weber vs. Arendt Die Differenz der Handlungsmodelle......
- Fazit Gewaltfreie Politik durch ein kommunikatives Machtverständnis? - Chancen und Grenzen
- Quellen- und Literaturverzeichnis...
- Online Dokumente:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Hannah Arendts kommunikativem Machtverständnis und untersucht, ob dieses als Möglichkeit gewaltfreier Politik dienen kann. Dabei werden Chancen und Grenzen dieses Ansatzes beleuchtet. Die Arbeit analysiert Arendts Kritik an der modernen politischen Wissenschaft und deren Mehrdeutigkeiten des Machtbegriffs. Im Fokus steht die Frage, ob Arendts Konzept eines republikanischen Machtverständnisses, das auf Kommunikation und Handlungsfähigkeit basiert, im politischen Handeln realisierbar ist.
- Hannah Arendts Kritik an der modernen politischen Wissenschaft
- Arendts Konzept eines republikanischen Machtverständnisses
- Die Rolle von Kommunikation und Handlungsfähigkeit in Arendts Machtverständnis
- Chancen und Grenzen eines kommunikativen Machtverständnisses für gewaltfreie Politik
- Vergleich von Arendts Machtverständnis mit dem von Max Weber
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die vieldeutige Verwendung des Machtbegriffs in der Geschichte. Sie stellt die unterschiedlichen Herangehensweisen an den Machtbegriff dar und zeigt die antagonistischen Einschätzungen der inhaltlichen Ausprägung des Begriffs auf.
Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie und dem begriffsgeschichtlichen Rahmen des Machtbegriffs. Es werden verschiedene Verständnisse des Machtbegriffs vorgestellt und die Debatte um einen universellen Machtbegriff beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert Hannah Arendts Kritik an der Moderne und der politischen Wissenschaft. Es untersucht, wie Arendt die politische Freiheit neu definiert und welche Kritik sie an den Mehrdeutigkeiten des Machtbegriffs in der modernen politischen Wissenschaft übt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Hannah Arendts Werk „Macht und Gewalt“ und untersucht ihren Schlüssel republikanischen Machtverständnisses. Es werden die zentralen Elemente von Arendts Machtverständnis, wie die Rolle von Kommunikation und Handlungsfähigkeit, sowie die Unterscheidung zwischen Macht und Gewalt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Hannah Arendt, Macht, Gewalt, Politik, Kommunikation, Handlungsfähigkeit, republikanisches Machtverständnis, moderne politische Wissenschaft, Kritik, Chancen, Grenzen, Max Weber.
- Arbeit zitieren
- Marvin Just (Autor:in), 2009, Hannah Arendts kommunikatives Machtverständnis als Möglichkeit gewaltfreier Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129453