Die Entwicklungen im Controlling stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Zum einen bekommt der Controller immer mehr Aufgaben im Bereich der Entscheidungsunterstützung, weshalb sich der Controller einer Rolle als Business Partner des Managements annähert. Zum anderen besteht der Druck, die Gemeinkosten im Controlling zu senken. Um diesen steigenden Anforderungen gerecht zu werden, bietet das Shared Services Konzept die Möglichkeit, die organisatorische Struktur im Controlling anzupassen, um sie dadurch effizienter und effektiver zu gestalten. Eine Studie von KPMG zeigt, dass Shared Services ein starkes Wachstumspotenzial im Bereich Controlling haben. Das liegt u.a. daran, dass Shared Services erst in anderen Bereichen von Unterstützungsfunktionen für Unternehmen eingesetzt wurden. Das Controlling steht somit noch am Anfang dieser Entwicklung.
Durch den steigenden Einsatz von Shared Services im Bereich Controlling gewinnen auch deren Gestaltungsmöglichkeiten an Relevanz. Einen wichtigen Aspekt stellt dabei die Verrechnung der Leistungen eines Shared Service-Centers an die ebenfalls konzernangehörigen Organisationseinheiten dar. Bei den ersten Umsetzungen des Shared Services Konzepts wurde dem Thema des Lenkpreises weniger Bedeutung gegeben, da die Controlling-Leistungen vor der Umstrukturierung ebenfalls nicht mit einem Lenkpreis bepreist wurden. Allerdings besteht aufgrund der Aufteilung der Entscheidungsaufgaben auf ein Shared Service-Center und den anderen Organisationseinheiten eine Notwendigkeit, diese Entscheidungsinstanzen im Hinblick auf die übergeordneten Unternehmensziele zu koordinieren. Zur Lösung dieser Koordinationsprobleme bieten sich Lenkpreise an, die als Koordinationsinstrumente eingesetzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Notwendigkeit eines Lenkpreises bei Shared Services im Controlling
- 2. Kennzeichnung von Shared Services im Controlling
- 2.1. Charakterisierung von Shared Services.
- 2.1.1 Grundlegende Merkmale von Shared Services
- 2.1.2 Systematisierung der Servicearten in einem Shared Service Center
- 2.1.3 Abgrenzung von Shared Services zu Outsourcing
- 2.2 Kennzeichnung der Entwicklungsstufen eines Shared Service Centers
- 2.2.1 Überblick über die Entwicklungsstufen eines Shared Service Centers
- 2.2.2 Grundsätzliche Steuerungsphilosophie in den Entwicklungsstufen eines Shared Service Centers
- 2.3 Reorganisation des Controlling durch Shared Services
- 2.3.1 Zielsetzung von Shared Services im Controlling
- 2.3.2 Strukturorganisatorische Einbindung eines Shared Service Centers im Gesamtunternehmen
- 2.4 Auswahl von geeigneten Controlling-Prozessen für Shared Services
- 2.4.1 Überblick über die Hauptprozesse im Controlling
- 2.4.2 Kriterien zur Eignung von Controlling-Prozessen für Shared Services
- 2.4.3 Zuordnung ausgewählter Controlling-Prozesse zu Shared Service Centern
- 3. Lenkpreis als interner Verkaufspreis einer Controlling-Leistung eines Shared Service Centers
- 3.1 Überblick über Verrechnungspreise.
- 3.1.1 Charakterisierung von Verrechnungspreisen
- 3.1.2 Überblick über Funktionen von Verrechnungspreisen
- 3.1.3 Systematisierung betriebswirtschaftlicher Verrechnungspreisarten
- 3.2 Kennzeichnung von Lenkpreisen als Koordinationskonzept
- 3.3 Lenkpreis als Bestandteil eines Service Level Agreements
- 4. Lenkpreiskonzeption zur Koordination der Leistungsbeziehungen zwischen Shared Service Centern und internen Abnehmern
- 4.1 Ziele des Lenkpreiskonzepts für Shared Services im Controlling.
- 4.2 Einflussfaktoren bei der Bestimmung von Lenkpreisen für Shared Services im Controlling
- 4.3 Lenkpreiskonzeption in Abhängigkeit von der grundsätzlichen Steuerungsphilosophie eines Shared Service Centers
- 4.3.1 Lenkpreiskonzeption in der Aufbauphase eines Shared Service Centers
- 4.3.2 Lenkpreiskonzeption in der Phase der Marktorientierung eines Shared Service Centers
- 4.3.3 Lenkpreiskonzeption in der Phase der Unabhängigkeit eines Shared Service Centers
- 5. Zusätzliche Weiterentwicklung des Lenkpreiskonzepts
- 5.1 Kombination des Lenkpreiskonzepts mit Leistungsempfängerbudgets
- 5.2 Erweiterte Lenkpreisgestaltung zur optimalen Auslastung eines Shared Service Centers innerhalb einer Periode
- 6. Vergleich der Koordinationswirkung des Lenkpreiskonzepts mit anderen Koordinationssystemen für Shared Services im Controlling
- Charakterisierung und Systematisierung von Shared Services im Controlling
- Entwicklungsstufen eines Shared Service Centers und ihre Steuerungsphilosophien
- Reorganisation des Controlling durch Shared Services und Auswahl geeigneter Prozesse
- Lenkpreis als Koordinationskonzept für interne Leistungsbeziehungen
- Lenkpreiskonzeption in den verschiedenen Entwicklungsphasen des Shared Service Centers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit der Gestaltung eines Lenkpreiskonzepts zur Koordination der Leistungsbeziehungen zwischen Shared Service Centern im Controlling und ihren internen Abnehmern. Ziel ist es, die knappen Personalkapazitäten des Shared Service Centers für die aus Gesamtunternehmenssicht nutzenmaximalen Controlling-Leistungen einzusetzen. Der Fokus liegt dabei auf der Berücksichtigung der Entwicklungsphasen des Shared Service Centers, die in drei Phasen gegliedert werden: Aufbauphase, Phase der Marktorientierung und Phase der Unabhängigkeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit eines Lenkpreises im Kontext von Shared Services im Controlling. Es wird die Relevanz des Lenkpreises als Koordinationsinstrument zur Optimierung der Ressourcennutzung und zur Steigerung der Effizienz hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel werden Shared Services im Controlling näher beleuchtet. Dabei werden die grundlegenden Merkmale, die Systematisierung von Servicearten sowie die Abgrenzung zu Outsourcing behandelt. Die Entwicklungsstufen eines Shared Service Centers, inklusive der jeweiligen Steuerungsphilosophie, werden vorgestellt. Der Reorganisationsprozess des Controlling durch Shared Services, die Festlegung der Ziele und die Einbindung des Shared Service Centers in die Unternehmensstruktur, werden ebenfalls analysiert. Das Kapitel schließt mit der Auswahl geeigneter Controlling-Prozesse für Shared Services, wobei Kriterien zur Eignung und die Zuordnung von Prozessen zu Shared Service Centern erörtert werden.
Das dritte Kapitel behandelt den Lenkpreis als internen Verkaufspreis einer Controlling-Leistung. Es wird ein Überblick über Verrechnungspreise gegeben, ihre Funktionen und Systematisierungen werden dargestellt. Der Lenkpreis als Koordinationskonzept und seine Rolle im Service Level Agreement werden erläutert.
Im vierten Kapitel wird die Lenkpreiskonzeption für Shared Services im Controlling detailliert beschrieben. Die Ziele des Konzepts, die Einflussfaktoren bei der Lenkpreisbestimmung und die Lenkpreiskonzeption in Abhängigkeit von den drei Entwicklungsphasen des Shared Service Centers (Aufbauphase, Phase der Marktorientierung, Phase der Unabhängigkeit) werden analysiert.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Weiterentwicklung des Lenkpreiskonzepts. Es werden Möglichkeiten der Kombination des Lenkpreiskonzepts mit Leistungsempfängerbudgets sowie die erweiterte Lenkpreisgestaltung zur optimalen Auslastung des Shared Service Centers innerhalb einer Periode vorgestellt.
Schlüsselwörter
Shared Services, Controlling, Lenkpreis, Verrechnungspreis, Koordinationskonzept, Service Level Agreement, Entwicklungsstufen, Steuerungsphilosophie, Reorganisation, Prozessauswahl, Effizienzsteigerung, Ressourcennutzung, Kostenorientierung, Marktorientierung, Unabhängigkeit.
- Citation du texte
- Christopher Koch (Auteur), 2022, Entwicklung eines Lenkpreiskonzepts für Shared Services im Controlling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1296555