Nach der Einleitung folgt eine Annäherung zu den Begriffen „Migration“ und „Migrationshintergrund“. Daraufhin zeigt diese Arbeit die Bildungssituation in Deutschland auf und geht hierbei auf die zentralen Ergebnisse der PISA - Studien ein. Im nächsten großen Kapitel geht es um die institutionelle Diskriminierung als Ursache der Bildungsbenachteiligung. Mechanismen sowohl direkter als auch indirekter Diskriminierung spielen dabei eine wichtige Rolle. Diese Mechanismen werden an Beispielen der Einschulung, des Übergangs in die Sekundarstufe und des Sonderschulaufnahmeverfahrens genauer dargestellt, indem auf die Studie von Gomolla und Radtke (2007) eingegangen wird.
Das letzte Kapitel räumt der Rolle der Sozialen Arbeit einen Stellenwert ein, indem auf die Schulsozialarbeit eingegangen wird. Im Fazit werden die verschiedenen Aspekte zusammengefasst.
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund werden üblicherweise sehr verallgemeinernd zu den Bildungsverlierer*innen in Deutschland gezählt. Zurückgeführt wird dieser Tatbestand auf unterschiedliche Ursachen: Zum einen auf individuelle und familiale Faktoren, wie den sozioökonomischen Status von Personen mit Migrationshintergrund, die Kapitalausstattung im Sinne von Bourdieu und spezifische kulturelle Orientierungen, Werthaltungen oder die Rückkehrabsichten. Auf der anderen Seite scheint die These der institutionellen Diskriminierung zunehmend Verbreitung zu finden: Für Personen mit Migrationshintergrund resultieren aus den spezifischen selektiven Filtern des Bildungssystems gegenüber den Personen ohne Migrationshintergrund spezifische Nachteile.
Grob lassen sich die Erklärungen für die Nachteile der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen System schulischer Bildung auf zwei verschiedenen Ebenen verorten: Zunächst sind diejenigen Erklärungen zu nennen, die sich auf die individuelle Ebene beziehen, d.h. die Nachteile der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch deren Eigenschaften oder diejenigen ihrer Familien oder durch deren Entscheidungen zu erklären versuchen. Auf dieser Ebene kann man wiederum danach unterscheiden, ob Aspekte der Herkunftskultur, der schichtspezifischen Kultur oder Aspekte der Migrationssituation als erklärungskräftig postuliert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Annäherung
- Migration
- Migrationshintergrund
- Bildungssituation in Deutschland
- Institutionelle Diskriminierung als Ursache der Bildungsbenachteiligung
- Mechanismen direkter Diskriminierung
- Primarstufe
- Sonderschulaufnahmeverfahren
- Sekundarstufe
- Mechanismen indirekter Diskriminierung
- Primarstufe
- Sonderschulaufnahmeverfahren
- Sekundarstufe
- Mechanismen direkter Diskriminierung
- Schulsozialarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der institutionellen Diskriminierung im deutschen Schulsystem und untersucht, inwiefern ein Migrationshintergrund die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen beeinflusst. Die Arbeit analysiert die Ursachen der Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und beleuchtet die Mechanismen direkter und indirekter Diskriminierung im deutschen Schulsystem.
- Die Definition von Migration und Migrationshintergrund
- Die Bildungslandschaft in Deutschland und die Ergebnisse der PISA-Studien
- Die Ursachen der Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Die Mechanismen direkter und indirekter Diskriminierung im deutschen Schulsystem
- Die Rolle der Schulsozialarbeit im Kontext der Bildungsbenachteiligung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der herkunftsbedingten Ungleichheit und die damit verbundene Diskussion um Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in Deutschland dar. Daraufhin werden die Begriffe „Migration“ und „Migrationshintergrund“ definiert. Anschließend wird die Bildungssituation in Deutschland beleuchtet und die zentralen Ergebnisse der PISA-Studien dargestellt.
Das Hauptkapitel beschäftigt sich mit der institutionellen Diskriminierung als Ursache der Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Die Mechanismen sowohl direkter als auch indirekter Diskriminierung werden an Beispielen der Einschulung, des Übergangs in die Sekundarstufe und des Sonderschulaufnahmeverfahrens erläutert.
Das Kapitel über Schulsozialarbeit beleuchtet die Bedeutung der Sozialen Arbeit im Kontext der Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Schlüsselwörter
Migrationshintergrund, Bildungsbenachteiligung, institutionelle Diskriminierung, direkter und indirekter Diskriminierung, PISA-Studien, Schulsozialarbeit, Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit, Integration.
- Arbeit zitieren
- Duygu Gökce (Autor:in), 2021, Diskriminierung im deutschen Schulsystem. Inwiefern beeinflusst ein Migrationshintergrund die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1297646