Weltkommunikation gibt den Raum preis, um die knappe(r werdende) Zeit zu binden, bzw. weil sie in ihrer Beschleunigung den Raum preisgibt, wird Zeit bezogen auf die gesellschaftliche und individuelle Entwicklung knapp und mehr (Geld) wert. Als eines der Weltkommunikations-Medien gilt das Internet wohl als das komplexeste, (potenziell) leistungsstärkste und funktional-vielseitigste, aber damit auch als eine der größten Herausforderungen für Politik, Recht und Ökonomie.
Vom flow of information ausgeschlossen oder ihm ausgesetzt zu sein, bedroht nicht nur Ökonomien, sondern Nationalstaaten in ihrer Souveränität, ganz gleich wie (il)legal in oder mit ihm operiert wird. Wie fatal die Folgen seiner Ein- oder Angriffe, freundlichen oder feindlichen Übernahme(versuch)en sind, muss weder klar sein, noch sich zeigen, um als Rechtfertigung für Maßnahmen zur Kommunikations- und Medienkontrolle benutzt zu werden. So begleitet Internet und andere globale oder mindestens überstaatliche Kommunikationsmedien nicht per se ein demokratisierendes Moment, schon gar nicht, solange eine Vielzahl der Menschen von ihrer Nutzung ausgeschlossen sind.
Sich informieren heißt, sich anzupassen an die Kontingenz der Umwelt, obgleich dieser Prozess operativ immer schwerer zu beherrschen ist. Die Abhängigkeiten von Wissen, Informationen und den Möglichkeiten seines/ihres schnellen Transfers sind als gegeben, aber auch vielerorts als gefährlich erkannt. Gefährlich ob der Chancengleichheit bezüglich gesellschaftlicher Entwicklung, wenn die Infrastrukturen fehlen. Vorsprünge hinsichtlich solcherlei Faktoren nutzt, wer sie nutzen bzw. sie sich leisten kann. So verstärken sich Stärken einerseits und Schwächen andererseits; beide sind regional ungleich verteilt, weshalb sich, ungeachtet ihrer Nummerierung, (weiterhin) von Welten im Plural sprechen lässt. Entscheidend sind heute also Fragen des Zugangs zu solchen Gütern und der Verfügungsgewalt über sie. Gefährlich sind diese Abhängigkeiten auch dann, wenn die Infrastrukturen zwar gegeben, aber voll von nicht opportunen Inhalten sind, die deshalb zensiert oder denen Alternativen gegenüber bzw. zur Seite gestellt werden sollen/müssen.
So kann Kommunikationsgerechtigkeit als missing link zu einer weniger konfliktreichen Synchronisation der verschiedenen Geschwindigkeiten der Globalisierung auf ökonomischem, politischem und kulturellem Gebiet gelten. Hier stellt sich eine ethische Frage, deren Lösung EineWelt-Ordnung mindestens zu sein scheint.
Inhaltsverzeichnis
- Weltgesellschaft und -kommunikation. Eine Einleitung
- Kommunikation als Herausforderung für eine globale Ethik
- Der Weg einer Kommunikationsweltordnung
- Gegenwärtige Anstrengungen und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich eine globale Kommunikationsweltordnung ethisch gestalten lässt. Sie analysiert die Herausforderungen, die die Kommunikation in einer globalisierten Welt für eine globale Ethik darstellt, und untersucht verschiedene Ansätze zur Entwicklung einer solchen Ordnung.
- Die Herausforderungen der globalen Kommunikation für eine globale Ethik
- Die Entwicklung einer Kommunikationsweltordnung
- Die Rolle von Medien und Technologien in der globalen Kommunikation
- Die Bedeutung von interkulturellem Dialog und Verständnis
- Die ethischen Implikationen der digitalen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik der Weltgesellschaft und -kommunikation. Es beleuchtet die Herausforderungen, die die Globalisierung für die Kommunikation mit sich bringt, und stellt die Notwendigkeit einer ethischen Reflexion dieser Prozesse heraus. Das zweite Kapitel widmet sich der Frage, wie Kommunikation als Herausforderung für eine globale Ethik verstanden werden kann. Es analysiert die ethischen Implikationen der globalen Kommunikation und diskutiert verschiedene Ansätze zur Entwicklung einer globalen Ethik. Das dritte Kapitel untersucht den Weg einer Kommunikationsweltordnung. Es analysiert verschiedene Modelle und Ansätze zur Gestaltung einer solchen Ordnung und diskutiert die Herausforderungen und Chancen, die mit ihrer Umsetzung verbunden sind. Das vierte Kapitel befasst sich mit den gegenwärtigen Anstrengungen zur Entwicklung einer Kommunikationsweltordnung und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die globale Kommunikation, die Weltgesellschaft, die ethische Gestaltung der Kommunikation, die Kommunikationsweltordnung, die Herausforderungen der Globalisierung, die Rolle von Medien und Technologien, interkultureller Dialog, die digitale Revolution und die ethischen Implikationen der Digitalisierung.
- Citar trabajo
- Eyk Henze (Autor), 2005, Die Informations- und Kommunikationsweltordnung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129822