Die Kodifizierung und die Gewährleistung der Menschenrechte stehen stets im Spannungsverhältnis zwischen einzelstaatlicher Souveränität und dem Geltungsanspruch internationaler Normen. Als grundlegend für die internationale Kodifizierung der allgemeinen Menschenrechte hat sich in jüngerer Vergan-genheit die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) der Vereinten Nationen von 1948 erwiesen (vgl. Gareis 2005: 331/332). Auf europäischer Ebene ist die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten (EMRK) und die weitergehende Charta der Grundrechte der Europäischen Union von wesentlicher Bedeutung.
„Menschenrechte sind die angeborenen und unveräußerlichen Rechte eines jeden Menschen, die die moralische und rechtliche Basis der Menschheit bilden“ (Schubert 2005: 195).
Inhaltsverzeichnis
- Menschenrechte und ihre Kodifizierung
- Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur von 1975 - 1983
- Fallbeispiel Menschenrechtsverletzungen bei Mercedes-Benz Argentinien während der Militärdiktatur
- Redemokratisierung und die Aufarbeitung der Militärdiktatur
- Präsidentschaft von R. Alfonsín und C. Menem
- Präsidentschaft von Néstor Kirchner
- Die aktuelle Lage der Menschenrechte in Argentinien
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Menschenrechtslage in Argentinien seit 1975, mit besonderem Fokus auf die Zeit der Militärdiktatur (1976-1983) und die anschließende Redemokratisierung. Sie untersucht die Rolle des Staates, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft bei der Verletzung und Durchsetzung von Menschenrechten.
- Die Kodifizierung und Durchsetzung von Menschenrechten im Spannungsfeld zwischen nationaler Souveränität und internationalen Normen
- Die systematischen Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur, insbesondere das Schicksal der „Desaparecidos“
- Die Rolle von Unternehmen wie Mercedes-Benz Argentinien im Kontext der Militärdiktatur und die Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften
- Die Aufarbeitung der Militärdiktatur nach der Redemokratisierung und die Herausforderungen bei der Strafverfolgung von Menschenrechtsverbrechen
- Die aktuelle Lage der Menschenrechte in Argentinien, einschließlich der Herausforderungen im Strafvollzug und der Diskrepanz zwischen internationalen Verpflichtungen und der Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Kodifizierung von Menschenrechten auf internationaler und europäischer Ebene. Es wird die Bedeutung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) und der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) hervorgehoben.
Das zweite Kapitel analysiert die Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983). Es werden die systematischen Gräueltaten, die Verschleppung, Folterung und Ermordung von Oppositionellen, Gewerkschaftern und anderen Gegnern der Junta, sowie das Schicksal der „Desaparecidos“ beschrieben.
Das dritte Kapitel untersucht die Rolle von Mercedes-Benz Argentinien während der Militärdiktatur. Es wird gezeigt, wie das Unternehmen mit den Sicherheitskräften zusammenarbeitete und die Menschenrechtsverletzungen durch die Junta unterstützte.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Redemokratisierung Argentiniens und der Aufarbeitung der Militärdiktatur. Es werden die Herausforderungen bei der Strafverfolgung von Menschenrechtsverbrechen und die Rolle der „Theorie der zwei Dämonen“ bei der Aufarbeitung der Vergangenheit beleuchtet.
Das fünfte Kapitel analysiert die Präsidentschaft von Néstor Kirchner und die Wiederaufnahme der Strafverfolgung von Menschenrechtsverbrechen. Es wird die Annullierung der Amnestiegesetze und die Bedeutung der „Madres de Plaza de Mayo“ für die Aufarbeitung der Vergangenheit hervorgehoben.
Das sechste Kapitel beleuchtet die aktuelle Lage der Menschenrechte in Argentinien. Es werden die Herausforderungen im Strafvollzug, die Diskrepanz zwischen internationalen Verpflichtungen und der Realität sowie die anhaltende Straflosigkeit für Menschenrechtsverbrechen während der Militärdiktatur beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Menschenrechte in Argentinien, die Militärdiktatur (1976-1983), die „Desaparecidos“, die Rolle von Unternehmen, die Redemokratisierung, die Aufarbeitung der Vergangenheit, die Strafverfolgung von Menschenrechtsverbrechen, die aktuelle Lage der Menschenrechte und die Diskrepanz zwischen internationalen Verpflichtungen und der Realität.
- Quote paper
- Felix Hadwiger (Author), 2008, Die Lage der Menschenrechte in Argentinien von 1975 bis heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/129909