Seit dem Jahr 2012 ist es sicher: Caesars "Bellum Gallicum" fand zu einem besonderen Teil auch im Hessischen statt! Es grenzte an eine Sensation, als 2012 beim Bau einer neuen Autobahnbrücke in Limburg an der Lahn gleich zwei römische Marschlager und eine ubische Siedlung entdeckt wurden. Caesar hat demnach im Lande der germanischen Ubier nach seinen Rheinüberschreitungen 55 v. Chr. und 53 v. Chr. ein Lager errichtet und von dort aus u.a. weitere Aktionen gegen die zum Rhein drängenden Sueben geplant.
Diese Völkerschaften sorgten im 1. Jh. v. Chr. im Inneren Germaniens für sehr unruhige Zeiten und setzten die eigentliche Ethnogenese zahlreicher germanischer Stämme in Gang. Hat er dabei im heutigen Mittel- und Nordhessen weitere archäologische Spuren hinterlassen? Diese Arbeit geht dieser Frage nach.
Es soll versucht werden, den Motivationen und Zielen des römischen Feldherrn Caius Julius Caesar (100 – 44 v. Chr.) nachzuspüren, die ihn dazu veranlassten, den Rhein in den Jahren 55 v. Chr. und 53 v. Chr. zu überqueren und gegen die Germanen und Sueben vorzugehen.
Dabei soll skizziert werden, ausgehend von der Entdeckung und Interpretation zweier früher römischer Marschlager bei Limburg-Greifenberg an der Lahn aus der Mitte des 1. Jhds. v. Chr., welche Auswirkungen und direkte Einflüsse Caesars Expeditionen auf die ubische und suebische Bevölkerung in Mittel- und Nordhessen gehabt haben könnten.
Es wird auch die Möglichkeit ins Spiel gebracht werden, ob Caesars militärische Vorstöße, insbesondere gegen die Sueben, im heutigen Hessen auch archäologische Spuren in Siedlungen der damaligen Zeit hinterlassen haben.
Allgemein kann man festgehalten, dass das 1. Jhd. v. Chr. im Bereich des Inneren Germaniens eine sehr unruhige Zeit gewesen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Zielsetzung
- Die Situation in Innergermanien während des 1. Jahrhunderts v. Chr.
- Mögliche Gründe für die Unruhen im rechtsrheinischen Mitteleuropa
- Der erste Rheinübergang Caesars im Jahre 55 v. Chr. Greifenberg-Limburg,
- Exkurs: Der Suebenname
- Exkurs Die Chatten
- Exkurs: Die Ubier.
- Der zweite Rheinübergang Caesars im Jahre 53 v. Chr. Greifenberg-Limburg,
- Lager II
- Ein spätlatènezeitlicher Zerstörungshorizont in Mittel- und Niederhessen. Spuren von Caesars Militäraktionen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz setzt sich zum Ziel, die Motivationen und Ziele von Gaius Julius Caesar bei seinen Rheinüberquerungen im 1. Jahrhundert v. Chr. zu beleuchten. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie Caesars Aktionen die ubische und suebische Bevölkerung in Mittel- und Nordhessen beeinflusst haben könnten. Im Zentrum der Analyse stehen die Entdeckung und Interpretation zweier römischer Marschlager bei Limburg-Greifenberg, die Hinweise auf Caesars militärische Aktivitäten in der Region geben.
- Die Situation in Innergermanien im 1. Jahrhundert v. Chr. und die Ursachen für die Unruhen in der Region
- Die strategischen Ziele Caesars bei seinen Rheinübergängen und seine militärische Vorgehensweise
- Die Auswirkungen von Caesars Feldzügen auf die ubische und suebische Bevölkerung, insbesondere in Hessen
- Die Frage nach den archäologischen Spuren von Caesars militärischen Aktivitäten in Siedlungen der damaligen Zeit
- Die Rolle des frühen Handels und der Verkehrswege in der Region für Caesars Operationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Entdeckung der römischen Marschlager bei Limburg-Greifenberg und stellt die Relevanz dieser Funde für die Erforschung von Caesars Feldzügen im heutigen Hessen heraus. Das Kapitel „Die Situation in Innergermanien während des 1. Jahrhunderts v. Chr.“ beleuchtet die unruhige Situation im Inneren Germaniens und die Migrationsbewegungen der germanischen Stämme in dieser Zeit.
Das Kapitel „Mögliche Gründe für die Unruhen im rechtsrheinischen Mitteleuropa“ befasst sich mit den Ursachen für die Unruhen in der Region. Es werden verschiedene Faktoren, wie beispielsweise die politische Instabilität und die Konkurrenz um Ressourcen, erörtert. Die folgenden Kapitel widmen sich Caesars Rheinüberquerungen im Jahr 55 v. Chr. und 53 v. Chr. und analysieren die Hintergründe und die strategischen Ziele dieser Aktionen. Es wird auch auf die möglichen Auswirkungen von Caesars Feldzügen auf die lokale Bevölkerung eingegangen.
Schlüsselwörter
Caesar, Rheinübergang, Germanen, Sueben, Ubier, Innergermanien, Migrationsbewegungen, Marschlager, Militäraktionen, Archäologie, Spätlatènezeit, Hessen, Limburg-Greifenberg.
- Quote paper
- Konrad Goettig (Author), 2022, Caesar in Hessen. Roms frühe Brückenschläge über den Rhein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1299301