Die Arbeit ist im Problemfeld mitunter komplexer Verlustverrechnungsvorschriften und -beschränkungen anzusiedeln. Die Verfassungsmäßigkeit dieser steuerrechtlichen Normen unterliegt zum Teil erheblichen Bedenken beziehungsweise wurde bereits eine Unvereinbarkeit mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben festgestellt. Zunächst wird jedoch auf den wirtschaftlichen Wert körperschaftssteuerlicher Verluste eingegangen.
Ein ökonomischer Wert beziehungsweise ein Steuervorteil für den Steuerpflichtigen entsteht nur, wenn die Körperschaften ihre positiven Einkünfte mit den Verlusten verrechnen. Ob und in welcher Höhe ein Verlustvortrag genutzt werden kann, wird in der Arbeit erläutert. Um einen Überblick zu verschaffen, wird zunächst kurz auf die Behandlung erwirtschafteter Verluste im Einkommenssteuerrecht eingegangen.
Anschließend wird die Bedeutung der Verlustabzugsbeschränkungen im Körperschaftssteuerrecht dargestellt. Dabei wird die aktuelle Rechtslage betrachtet und damit verbundene Probleme skizziert, die sich unter anderem auch auf das Gewerbesteuerrecht auswirken. Weiter werden Vorschriften beleuchtet, die einen Verlustuntergang unterbinden, dabei wird insbesondere der Fokus auf die Regelungen des fortführungsgebundenen Verlustvortrags gelegt. Schließlich wird in einem Fazit Stellung zu den Regelungen rund um den Verlustabzug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Thematik
- 1.1 Bestand und ökonomischer Wert körperschaftsteuerlicher Verluste
- 2. Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c KStG
- 2.1 Überblick über aktuelle Entwicklungen der Vorschrift § 8c KStG
- 2.2 Problemfelder im Zusammenhang mit § 8c KStG
- 2.2.1 Verfassungswidrigkeit des § 8c Abs. 1 S. 1 a. F. KStG
- 2.2.2 Aufhebung der Suspendierung der Sanierungsklausel § 8c Abs. 1a KStG
- 2.2.3 Aktuelle Diskussionen über den vollständigen Verlustuntergang
- 2.3 Ausnahmeregelungen im § 8c KStG
- 2.3.1 Die Konzernklausel
- 2.3.2 Die Stille-Reserven-Klausel
- 2.4 Konsequenzen der Neuregelungen des § 8c KStG
- 2.4.1 Behandlung von Gewerbeverlusten nach § 10a GewStG
- 2.4.2 Folgen für junge Unternehmen
- 3. Fortführungsgebundener Verlustvortrag § 8d KStG
- 3.1 Regelungsziel des Gesetzgebers
- 3.1.1 Verwendungsreihenfolge (Vorteilhaftigkeit des § 8d KStG)
- 3.1.2 Wirtschaftlicher Zweck § 8d KStG
- 3.2 Kritik am restriktiven § 8d KStG
- 3.3 Wechselwirkungen zwischen § 8c KStG und § 8d KStG
- 4. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der steuerlichen Verlustverrechnung bei Kapitalgesellschaften in Deutschland. Das Ziel ist es, die komplexen Regelungen zur Verlustabzugsbeschränkung im Körperschaftssteuergesetz (KStG) zu analysieren und die Auswirkungen auf die Steuerpflicht von Unternehmen aufzuzeigen. Dabei liegt der Fokus auf den Vorschriften des § 8c und § 8d KStG.
- Die steuerliche Verlustverrechnung und ihre Bedeutung für Unternehmen
- Die Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c KStG und ihre Auswirkungen auf die Steuerpflicht
- Die Ausnahmeregelungen im § 8c KStG und ihre Anwendung in der Praxis
- Der fortführungsgebundene Verlustvortrag nach § 8d KStG und seine Funktionsweise
- Die Wechselwirkungen zwischen § 8c und § 8d KStG
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit bietet eine Einführung in die Thematik der steuerlichen Verlustverrechnung. Es wird auf die Bedeutung von Verlusten für Unternehmen und deren ökonomischen Wert eingegangen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Verlustabzugsbeschränkung nach § 8c KStG. Hier werden die aktuellen Entwicklungen der Vorschrift, verschiedene Problemfelder und die Ausnahmeregelungen im Detail beleuchtet. Darüber hinaus werden die Konsequenzen der Neuregelungen des § 8c KStG für Unternehmen erläutert.
Kapitel drei behandelt den fortführungsgebundenen Verlustvortrag nach § 8d KStG. Hier werden das Regelungsziel, die Verwendungsreihenfolge und der wirtschaftliche Zweck des § 8d KStG dargestellt. Zudem wird die Kritik am restriktiven Charakter dieser Vorschrift aufgegriffen und die Wechselwirkungen zwischen § 8c und § 8d KStG analysiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zentralen Themen im deutschen Steuerrecht, insbesondere im Zusammenhang mit der steuerlichen Verlustverrechnung bei Kapitalgesellschaften. Wichtige Schlüsselwörter sind Körperschaftssteuer, Verlustabzugsbeschränkung, § 8c KStG, § 8d KStG, Konzernklausel, Stille-Reserven-Klausel, Verlustvortrag und Steuerpflicht.
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- Antonia Eberl (Autor), 2019, Die steuerliche Verlustverrechnung bei Kapitalgesellschaften, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1299472