Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Genie-Begriff mit dem Begriff der Heimat und dem Prozess der Beheimatung zu verknüpfen. Folgender Fragestellung soll dabei nachgegangen werden: Gibt es in "Schlafes Bruder" Momente, in denen der Prozess der Beheimatung zu gelingen scheint, obwohl das Genie grundsätzlich als unbeheimatet gilt?
Um aufzuzeigen, warum eine solche Analyse überhaupt sinnvoll ist, ist es unerlässlich, den Roman in seinem postmodernen Kontext zu betrachten und den Vorwurf der Trivialität zu entkräften. Im Anschluss daran folgt die Analyse. Beginnend mit dem Genie-Diskurs wird zunächst die Geschichte des Genies zusammengefasst, um in den Unterkapiteln zu Elias als Genie Rückschlüsse darauf ziehen zu können, welche Facetten und Bereiche der Genie-Thematik von Schneider abgedeckt werden. Im Anschluss daran folgt die Analyse zum Themenkomplex der Heimat. Bevor ein kurzer Überblick über die Geschichte des Begriffs der Heimat gegeben wird, wird der Prozess der Beheimatung vom Heimat-Begriff abgegrenzt. Anschließend wird das Verhältnis des Genies zur Gesellschaft betrachtet. Besondere Beachtung erfahren dabei die Familienkonstellation, die Beziehung zu Peter und das Motiv der Liebe, das im Roman durch Elsbeth verkörpert wird. Im Fazit sollen die beiden Analyseschwerpunkte zusammengeführt und abschließend betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Postmoderne
- Einordnung des Werks
- Vorwurf der Trivialität
- Genie und Heimat
- Geniediskurs
- Geschichte des Genies
- Elias als Genie
- Kindheit: Geburt und Taufe
- Jugend: Hörwunder und Gadenzeit
- Karriere innerhalb von Eschberg
- Karriere außerhalb von Eschberg
- Heimat und Beheimatung
- Geschichte des Heimatbegriffs
- Prozess der Beheimatung
- Verhältnis zu den Romanfiguren
- Innerfamiliäre Beziehungen
- Eschberger Gesellschaft
- Beziehung zu Peter
- Motiv der Liebe (Elsbeth)
- Geniediskurs
- Fazit: Das Genie im Prozess der Beheimatung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Robert Schneiders Roman Schlafes Bruder und untersucht den Zusammenhang zwischen dem Geniebegriff und dem Prozess der Beheimatung. Der Fokus liegt darauf, ob es in der Geschichte von Elias Alder Momente gibt, in denen eine Integration in die Eschberger Gesellschaft trotz seiner außergewöhnlichen Begabung gelingt.
- Postmoderne und Trivialität
- Der Geniediskurs in Schlafes Bruder
- Der Prozess der Beheimatung und seine Herausforderungen
- Das Verhältnis des Genies zur Gesellschaft und der Familie
- Die Rolle der Liebe im Prozess der Beheimatung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Roman Schlafes Bruder und seinen Erfolg im Kontext der deutschen Gegenwartsliteratur vor. Sie skizziert die Besonderheiten des Romans, die in seiner exotischen Thematik, dem Künstler- und Heiligenleben des Protagonisten Elias Alder, sowie in der ambivalenten Rolle des allwissenden Erzählers liegen.
Das Kapitel "Postmoderne" untersucht die Einordnung des Werks in den Kontext der Postmoderne. Es beleuchtet die Bruchlinien zwischen Moderne und Postmoderne und zeigt auf, wie die postmoderne Literatur mit vergangener Literatur umgeht. Der Roman Schlafes Bruder wird als ein Beispiel für die postmoderne Gestaltung von Zeit und Geschichte interpretiert.
Im Kapitel "Genie und Heimat" wird der Geniediskurs im Roman beleuchtet. Es werden verschiedene Aspekte der Geniethematik, wie die Geschichte des Genies, Elias Kindheit und Jugend, sowie seine Karriere innerhalb und außerhalb von Eschberg, untersucht.
Der Abschnitt "Heimat und Beheimatung" beleuchtet die Geschichte des Heimatbegriffs und den Prozess der Beheimatung. Das Verhältnis von Elias zu seiner Familie und der Eschberger Gesellschaft wird im Kontext der Beheimatungstheorie diskutiert, wobei die Beziehung zu Peter und die Bedeutung des Motivs der Liebe, verkörpert durch Elsbeth, beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter und Schwerpunkte der Arbeit sind: Robert Schneider, Schlafes Bruder, Postmoderne, Genie, Heimat, Beheimatung, Elias Alder, Eschberg, Künstlerroman, Heiligenlegende, Erzählperspektive, Intertextualität, Trivialität, Familie, Liebe.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Das Genie im Prozess der Beheimatung. Eine Untersuchung zu Robert Schneiders Roman "Schlafes Bruder", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1300843