Die Bevölkerungskrise nach Malthus und deren kritische Betrachtung


Trabajo Universitario, 2007

14 Páginas


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die „Bevölkerungsfalle“ nach Malthus

3 Die Bevölkerung
3.1 Der demografische Übergang und die Sterblichkeit
3.2 Die mikroökonomische Theorie der Geburtenrate anhand des Modells von Gary Becker

4 Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die Frage, ob der menschlichen Bevölkerung auf Erden Grenzen gesetzt sind, hat sich in den letzten 200 Jahren zu einem „wissenschaftlichen Dauerbrenner“ entwickelt. Thomas Malthus hat bereits Ende des 18. Jahrhunderts einen Diskurs über Bevölkerungswachstum -und dynamik in Gang gesetzt, der in seinem Grundgedanken bis heute noch Gültigkeit hat.

Diese Arbeit beschäftigt sich im ersten Abschnitt mit der „Bevölkerungsfalle“ von Malthus, wobei das Problem des Bevölkerungswachstums erläutert wird. Dennoch muss man diese Theorie kritisch von mehreren Seiten betrachten, da sich die Bevölkerung, u.a. bedingt durch den unterschiedlichen Lebensstandard, nicht in allen Teilen der Welt gleich entwickelt.1

Der zweite Teil der Arbeit setzt sich mit dem Modell des demografischen Übergangs auseinander. Weiterhin wird die veränderte Rolle der Familie und das Verhalten der Fertilitätsrate anhand der Theorie des Nobelpreisträgers Gary Becker betrachtet.

2 Die „Bevölkerungsfalle“ nach Malthus

Die Angst vor einem nicht beinflussbaren, unendlichen Bevölkerungswachstum brachte einige Wissenschaftler dazu, Überlegungen über dieses Wachstum und dessen Folgen anzustellen. So schrieb der bekannte Biologe Wilson der Universität Konstanz folgendes zu diesem Thema:

„In erster Linie kommt es wohl darauf an, den Hauptschuldigen in Gestalt der Überbevölkerung dingfest zu machen. In den guten alten Zeiten ...litt man in Wahrheit unter Nahrungsmittelknappheit, Hunger, Pferdekot, und Ungeziefer, das sich überall breit machte, unter Öfen, in denen schwefelhaltige Braunkohle verbrannt wurde und die fetten Ruß ausspieen, und unter Wasser, das durch diverse Mikroorganismen kontaminiert war. Es gab damals allerdings so wenige Menschen und so viel Land, dass diese Mängel von der Natur ohne schwerwiegende Folgen einfach kompensiert wurden. Damit dürfen wir heute allerdings nicht mehr rechnen.“[2]

Das Bevölkerungswachstum einer Zeitperiode ist definiert durch den Überschuss der Geburten- über die Sterberate und die Differenz zwischen den Raten der Ein- und Auswanderung.3

Im Jahre 1798 publiziert der englische Pfarrer und Nationalökonom Thomas Robert Malthus (1766-1834) sein Werk An Essay on the Principle of Population. Darin wird erstmals das Bevölkerungswachstum volkswirtschaftlich analysiert. Malthus hob als erster den Bezug zwischen Demographie und Ökonomie hervor. Er stellt fest, dass die vorindustrielle Gesellschaft durch ein homöostatisches Gleichgewicht gekennzeichnet war, welches er auf den folgenden Zusammenhang zwischen Output und Bevölkerungswachstum zurückführte.4

Ausgangspunkt für Malthus´ Bevölkerungsgesetz war das Wachstum der Bevölkerung in den amerikanischen Kolonien. Dort verdoppelte sich die Bevölkerung ca. alle 25 Jahre. Diese Entwicklung generalisierte Malthus (Ausnahmen stellten nur das Auftreten von Hemmungen, sog, „checks“-siehe weiter unten- dar).5

Nach Malthus kann die Nahrungsmittelproduktion nur linear gesteigert werden, während die Bevölkerung exponentiell wächst. Diese Konstellation führt dann in unregelmäßigen Abständen zu Subsistenzkrisen: Hungersnöten, Seuchen und ähnlichen Katastrophen, bis das Gleichgewicht zwischen Nahrungsmittelversorgung und Bevölkerungszahl wieder hergestellt ist. Daraus zog Malthus den Schluss, dass die Bevölkerung irgendwann so stark zugenommen haben müsse, dass es auf der ganzen Welt nicht mehr ausreichend Platz für sie gäbe. Dieser Prozess wurde von Malthus als sog. Bevölkerungsfalle bezeichnet.6

Subsistenzkrisen bezeichnet Malthus als positive „checks“, welche Überbevölkerung verhindern und die Sterberate erhöhen. Zu den positiven Hemmungen zählen auch ungesunde Beschäftigung, schlechte Kinderpflege und äußerste Armut.7 Denkbar ist auch das Vorhandensein von präventiven/ negativen „checks“, also Maßnahmen zur Verringerung der Geburtenrate, wie sexuelle Enthaltsamkeit, aber auch Abtreibungen, denen er natürlich als ehemaliger Pfarrer ablehnend gegenüberstand.8

Als wesentliches Manko von Malthus These muss seine statische Produktionsfunktion angesehen werden; Fortschritt ist innerhalb dieses Erklärungsansatzes nicht vorgesehen.9

Malthus argumentierte, der Bevölkerungsanstieg habe eine so starke Erhöhung der Nachfrage nach Konsumgütern über das nicht nennenswert ausdehnbare Angebot zur Folge, dass durch die daraus erwachsenden Preissteigerungen die Reallöhne auf das Existenzminimum und zeitweilig sogar darunter zurückgingen. Es gebe nur einen begrenzten Vorrat an Gütern, der auf eine ständig steigende Zahl von Menschen aufgeteilt werden müsse.10

[...]


1 vgl. Samuelson/ Nordhaus, 2005: 517

2 Samuelson/ Nordhaus, 2005: 518

3 Woll, 2003: 295

4 vgl. Ambrosius, 2006: 97

5 vgl. Völker, 1999: 109

6 vgl. Samuelson/ Nordhaus, 2005: 519

7 vgl. Putnoki/ Hilgers, 2007: 18

8 vgl. Ambrosius, 2006: 97

9 vgl. ebd.

10 Woll, 2003: 295

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Die Bevölkerungskrise nach Malthus und deren kritische Betrachtung
Universidad
University of Applied Sciences Zwickau
Curso
VWL
Autor
Año
2007
Páginas
14
No. de catálogo
V130133
ISBN (Ebook)
9783640371051
ISBN (Libro)
9783640371280
Tamaño de fichero
542 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Bevölkerungskrise, Malthus, Betrachtung
Citar trabajo
Anja Behrens (Autor), 2007, Die Bevölkerungskrise nach Malthus und deren kritische Betrachtung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130133

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