Ich möchte mich mit der Regierungszeit der Reichsregierung Dönitz, welche am Ende des Zweiten Weltkriegs vom 3. Mai bis zum 23. Mai in Flensburg regierte, beschäftigen. Näher eingehen möchte ich dabei auf die wenigen, aber doch bedeutsamen Entscheidungen dieser Regierung, die zwar weitgehend eingeschränkt, aber dennoch in bestimmtem Maße handlungsfähig war und der Motivation die hinter diesen Entscheidungen stand.
Bevor Hitler am 30. April 1945 in Berlin Selbstmord beging, hatte er in seinem Testament Großadmiral Karl Dönitz, welcher bis dato Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gewesen war,
zu seinem Nachfolger als Reichspräsident bestimmt und ihm sämtliche Vollmachten übertragen. Dieser nahm seine Nachfolgerrolle an und richtete sich seinen Regierungssitz auf dem Gelände der Marineschule Mürwik im Norden des weitgehend unzerstört gebliebenen Flensburg ein. Diese Stadt wurde auch gewählt weil Schleswig-Holstein zum Zeitpunkt der Machtübernahme noch weitgehend von deutschen Truppen kontrolliert wurde, wenngleich die Alliierten es kurz darauf vom Rest des deutschen Reiches abkoppelten und sich bald auch dem Sitz der letzten Reichsregierung näherten.
Dönitz bildete schließlich eine geschäftsführende Reichsregierung, welche laut Steinert seine Hauptaufgabe nicht in der Politik, sondern im Schutz des deutschen Volkes vor der Anarchie des Zusammenbruchs sah. In dieser versammelte er einige frühere Größen des deutschen Reiches wie z.B. Keitel und Speer, welche noch rechtzeitig die Flucht in den Norden geschafft hatten, und wies ihnen ihre Ämter zu. Das Regierungsprogramm sah folgende Punkte vor: Schnelle Beendigung des Krieges durch Teilkapitulation gegenüber den Westmächten und zugleich die Fortführung des Kampfes gegen die Sowjetmächte um möglichst vielen deutschen Soldaten und Zivilisten die Chance zur Flucht in den Westen zu ermöglichen.
Die Regierung wurde zwar von den Alliierten als Verhandlungspartner gesehen und auch nach der Gesamtkapitulation als „Marionettenregierung“ noch im Amt gelassen. Aber als sie ihren Nutzen getan hatte, wurden auch ihre Mitglieder, wie viele weitere Menschen welche dem Dritten Reich gedient hatten, kurzerhand festgenommen, eingesperrt und vor Gericht für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Herleitung der Fragestellung
- 3. Stand der Forschung
- 4. Quellenlage
- 5. Forschungsinteresse
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die 23-tägige Regierungszeit der Reichsregierung Dönitz im Mai 1945 in Flensburg. Die Zielsetzung besteht darin, die wichtigsten Entscheidungen dieser Regierung zu analysieren und die dahinterstehenden Motive zu ergründen. Die Arbeit beleuchtet die Kontroversen um Dönitz' Rolle und die Bewertung seiner Handlungen im Kontext des Kriegsendes.
- Die Entscheidungen der Regierung Dönitz und deren Auswirkungen.
- Die Motive der Regierung Dönitz und der beteiligten Personen.
- Die Bewertung der Regierungszeit Dönitz in der historischen Forschung.
- Die Rolle der Alliierten im Kontext der Regierungszeit Dönitz.
- Die Kontroverse um die Bewertung von Dönitz' Handlungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Regierungszeit von Großadmiral Karl Dönitz nach Hitlers Tod ein. Sie beschreibt die kurze, aber bedeutsame Amtszeit der Flensburger Regierung und skizziert die Forschungsfrage nach den Handlungen und Motiven dieser Regierung. Die Einleitung verdeutlicht, dass die Regierung, trotz ihrer eingeschränkten Handlungsfähigkeit, entscheidende Entscheidungen traf, die bis heute kontrovers diskutiert werden. Der Fokus liegt auf der Analyse dieser Entscheidungen und der dahinterstehenden Motivation.
2. Herleitung der Fragestellung: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung der Forschungsfrage. Es zeigt die widersprüchlichen Darstellungen Dönitz' in der historischen Literatur auf: von verklärten Bildern in älteren Werken bis hin zu kritischeren Beurteilungen in neueren Arbeiten. Die Ambivalenz dieser Darstellungen begründet die Notwendigkeit einer differenzierten Untersuchung sowohl der Handlungen als auch der Motive der Regierung. Die Kapitel beschreibt, wie die Fragestellung nach der Verantwortung Dönitz' und seiner Regierung für das Leid im Zweiten Weltkrieg und ihre Handlungen im Kontext des Kriegsendes präzisiert wird.
3. Stand der Forschung: Der Abschnitt gibt einen Überblick über die bisherige Forschung zur Regierung Dönitz. Er zeigt die Entwicklung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema auf, beginnend mit frühen, oft verklärten Darstellungen Dönitz' und seiner Rolle bei der Evakuierung, bis hin zu neueren, kritischeren Analysen. Das Kapitel hebt die Bedeutung von Werken wie Steinert's "Die 23 Tage der Regierung Dönitz" hervor, zeigt aber auch die Grenzen und Vorurteile in manchen früheren Arbeiten auf und betont die Bedeutung der kritischen Auseinandersetzung mit Quellen und Interpretationen.
Schlüsselwörter
Reichsregierung Dönitz, Flensburg, Zweiter Weltkrieg, Kriegsende, Kapitulation, Karl Dönitz, Motive, Handlungen, historische Forschung, Kriegsverbrechen, Flüchtlinge, Kontroverse, Bewertung.
Häufig gestellte Fragen zur Forschungsarbeit: Die 23 Tage der Regierung Dönitz in Flensburg
Was ist der Gegenstand dieser Forschungsarbeit?
Die Arbeit analysiert die 23-tägige Regierungszeit der Reichsregierung Dönitz in Flensburg im Mai 1945. Sie untersucht die wichtigsten Entscheidungen dieser Regierung, die dahinterstehenden Motive und die Kontroversen um Dönitz' Rolle und die Bewertung seiner Handlungen im Kontext des Kriegsendes.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entscheidungen der Regierung Dönitz und deren Auswirkungen, die Motive der beteiligten Personen, die Bewertung der Regierungszeit in der historischen Forschung, die Rolle der Alliierten und die Kontroverse um die Bewertung von Dönitz' Handlungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Herleitung der Fragestellung, Stand der Forschung, Quellenlage, Forschungsinteresse und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detaillierter beschrieben.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung besteht in der Analyse der wichtigsten Entscheidungen der Regierung Dönitz und der Ergründung der dahinterstehenden Motive. Die Arbeit zielt darauf ab, eine differenzierte Bewertung der Regierungszeit Dönitz im Kontext des Kriegsendes zu ermöglichen.
Wie wird die Forschungsfrage in der Arbeit hergeleitet?
Die Forschungsfrage entsteht aus den widersprüchlichen Darstellungen Dönitz' in der historischen Literatur. Ältere Werke zeigen oft ein verklärtes Bild, während neuere Arbeiten kritischer sind. Diese Ambivalenz macht eine differenzierte Untersuchung der Handlungen und Motive notwendig, insbesondere im Hinblick auf Dönitz' Verantwortung für das Leid im Zweiten Weltkrieg.
Wie präsentiert die Arbeit den Stand der Forschung?
Das Kapitel "Stand der Forschung" gibt einen Überblick über die bisherige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Regierung Dönitz. Es zeigt die Entwicklung von frühen, oft verklärten Darstellungen hin zu neueren, kritischeren Analysen und hebt die Bedeutung wichtiger Werke hervor, kritisiert aber gleichzeitig die Grenzen und Vorurteile in einigen älteren Arbeiten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Reichsregierung Dönitz, Flensburg, Zweiter Weltkrieg, Kriegsende, Kapitulation, Karl Dönitz, Motive, Handlungen, historische Forschung, Kriegsverbrechen, Flüchtlinge, Kontroverse, Bewertung.
Welche Informationen enthält die Zusammenfassung der Kapitel?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen kurzen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels, beginnend mit der Einleitung und der Darstellung der Forschungsfrage bis hin zur Analyse des Stands der Forschung.
- Citation du texte
- Urs Endhardt (Auteur), 2009, Untaten oder Untadelig? Was waren die Haupthandlungen der Regierung Dönitz und welche Motive bewegten sie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130260