Die Seminararbeit soll sich mit dem Werk „ Werke und Tage“ des Dichters Hesiod, der aus Boiotien, Ascra stammte, befassen. Das Werk wurde ungefähr um 700 v. Chr. geschrieben und sollte für die Bauern ein Leitfaden sein, die Notwendigkeit der Arbeit und die damit einhergehende Ordnung zu begreifen und anzuwenden. Hesiod beschreibt in seinem didaktischen Lehrgedicht Zeitgeschichte und ist auch der erste historisch erfasste Dichter der griechischen Geschichte.
Ausgangspunkt für die Erga ist ein Rechtstreit mit seinem Bruder Perses, der sich mit Hilfe „gabengefräßiger Könige“ einen Vorteil bei der Teilung des gemeinsamen Erbes verschaffte.
Im großem und ganzen ist das Lehrgedicht von einst für uns heute eine detaillierte Überlieferung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Griechenland des 7. vorchristlichen Jahrhunderts.
Im ersten Teil der Arbeit soll diskutiert werden, zu welcher Schicht Hesiod selbst gehörte, welche Gesellschaftsschichten es allgemein gab und wie sie sich voneinander abgrenzten. Hier ist besonders der Artikel von Paul Millett weisungsgebend, erschienen in den Proceedings of the Cambridge Philogical Society 1984 mit dem Titel Hesiod and his World. Außerdem wird das Buch Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft im archaischen und klassischen Griechenland von Peter Schmitz, erschienen 2004 großen Einfluss auf das erste Kapitel haben.
Im zweiten Kapitel soll der Aufbau und die wirtschaftliche Funktion des Oikos erklärt werden. Hier soll das Inventar und die Wirtschaftsform des Oikos kurz beleuchtet werden. Ein größeres Augenmerk wird auf die Diskussion der Wissenschaftler Starr, Gordon, Hölkeskamp und Millet gelegt, ob Hesiods Ausdruck der Eris die allgemeine Wirtschaft gefördert hat. Als letzten Punkt erörtert die Arbeit die Beziehungen der Oikoi zur Polis und behandelt in einer letzten Diskussion die Frage, inwiefern die apolitische bäuerliche Schicht Boiotiens zur Polisbildung beigetragen hat. Hier wird sich auf die Thesen von Peter Spahn und Winfried Schmitz gestützt.
Im Schlussteil der Arbeit sollen die Ergebnisse noch einmal prägnant wiedergegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- 1. Hesiods Beschreibung bäuerlichen Lebens und des Oikos
- a) Diskussion: Zu welcher Schicht gehört Hesiod selbst?
- b) Beschreibung des Oikos und der bäuerliche Gesellschaft bei Hesiod
- c) Diskussion: Besaßen Hesiods Oikosherren Sklaven?
- d) Wirtschaftsform des Oikos
- 2. Beziehungen des Oikos zur Außenwelt
- a) Nachbarschaftliche Beziehungen
- b) Diskussion: Nachbarschaftlicher Streit als Förderer der allgemeinen Wirtschaft?
- c) Beziehungen zur Polis
- d) Diskussion: Wie trug die bäuerliche Schicht zur Polisbildung bei?
- 1. Hesiods Beschreibung bäuerlichen Lebens und des Oikos
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Hesiods „Werke und Tage“ im Hinblick auf die Stellung der einfachen Bevölkerung im archaischen Griechenland. Ziel ist es, die Darstellung des bäuerlichen Lebens, die soziale Stellung Hesiods selbst und die Beziehungen des bäuerlichen Oikos zur Außenwelt und zur Polis zu analysieren.
- Soziale Schichtung im archaischen Griechenland
- Beschreibung des bäuerlichen Oikos bei Hesiod
- Wirtschaftsformen und -beziehungen des Oikos
- Beziehungen zwischen Oikos und Polis
- Beitrag der bäuerlichen Schicht zur Polisbildung
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein. Sie beschreibt das Werk „Werke und Tage“ von Hesiod als didaktisches Lehrgedicht, verfasst um 700 v. Chr., das als Leitfaden für Bauern gedacht war und einen detaillierten Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse des 7. Jahrhunderts v. Chr. bietet. Die Arbeit untersucht Hesiods soziale Schicht, den Aufbau und die wirtschaftliche Funktion des Oikos, sowie die Beziehungen des Oikos zur Außenwelt und zur Polis, basierend auf der Analyse von Werken verschiedener Wissenschaftler wie Millett, Schmitz, Starr, Gordon, Hölkeskamp und Spahn.
B. Hauptteil: 1. Hesiods Beschreibung bäuerlichen Lebens und des Oikos: Dieser Abschnitt befasst sich mit der sozialen Schicht Hesiods. Während anfänglich die Einordnung Hesiods als kleiner Landbesitzer vorherrschte (Wade-Gery, Schmitz), änderten spätere Wissenschaftler (Bravo, Mele, Starr) diese Ansicht und sahen ihn als Aristokraten an, basierend auf Passagen, die Handel und Adel assoziieren. Millett hingegen kritisiert diese Interpretation und betont den anti-aristokratischen Unterton des Gedichts, welcher durch die Kritik an der Ungerechtigkeit der Herrschenden belegt wird. Starr schlägt schließlich eine Einordnung Hesiods als "Semi-Aristokrat" vor, eine Position zwischen Adel und einfachem Bauer.
Häufig gestellte Fragen zu Hesiods "Werke und Tage" - Seminararbeit
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert Hesiods "Werke und Tage" im Hinblick auf die Stellung der einfachen Bevölkerung im archaischen Griechenland. Sie untersucht die Darstellung des bäuerlichen Lebens, die soziale Stellung Hesiods selbst und die Beziehungen des bäuerlichen Oikos zur Außenwelt und zur Polis.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die soziale Schichtung im archaischen Griechenland, die Beschreibung des bäuerlichen Oikos bei Hesiod, die Wirtschaftsformen und -beziehungen des Oikos, die Beziehungen zwischen Oikos und Polis und den Beitrag der bäuerlichen Schicht zur Polisbildung.
Welche Quellen werden herangezogen?
Die Arbeit stützt sich auf die Analyse von Hesiods "Werke und Tage" und bezieht sich auf die Interpretationen verschiedener Wissenschaftler wie Millett, Schmitz, Starr, Gordon, Hölkeskamp und Spahn, um die verschiedenen Aspekte des bäuerlichen Lebens und dessen Einbindung in die Gesellschaft des archaischen Griechenlands zu beleuchten.
Wie wird Hesiods soziale Stellung dargestellt?
Die Arbeit diskutiert unterschiedliche Interpretationen der sozialen Stellung Hesiods. Während anfänglich eine Einordnung als kleiner Landbesitzer vorherrschte, sehen spätere Wissenschaftler ihn aufgrund bestimmter Textstellen als Aristokraten oder "Semi-Aristokraten" an. Die Arbeit diskutiert die Argumente für und wider diese verschiedenen Interpretationen und beleuchtet den anti-aristokratischen Unterton des Gedichts.
Was wird unter dem "Oikos" verstanden und wie wird er in der Arbeit beschrieben?
Der "Oikos" bezeichnet den bäuerlichen Haushalt. Die Arbeit beschreibt den Aufbau und die wirtschaftliche Funktion des Oikos bei Hesiod, einschließlich der Beziehungen innerhalb des Haushalts und der Wirtschaftsformen. Sie analysiert auch die Rolle von Sklaven im Oikos.
Wie werden die Beziehungen des Oikos zur Außenwelt dargestellt?
Die Arbeit untersucht die nachbarschaftlichen Beziehungen des Oikos, mögliche Konflikte und deren Einfluss auf die Wirtschaft, sowie die Beziehungen des Oikos zur Polis. Die Rolle der bäuerlichen Schicht bei der Polisbildung wird ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil (der sich mit Hesiods Beschreibung des bäuerlichen Lebens und des Oikos und den Beziehungen des Oikos zur Außenwelt befasst) und einen Schluss. Der Hauptteil ist weiter in Unterkapitel unterteilt, die sich jeweils mit spezifischen Aspekten dieser Themen befassen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die konkreten Schlussfolgerungen der Seminararbeit sind nicht im bereitgestellten Text vollständig ausgeführt. Die Zusammenfassung deutet jedoch darauf hin, dass die Arbeit eine differenzierte Analyse der sozialen Stellung Hesiods und der Rolle des bäuerlichen Oikos im archaischen Griechenland liefert, unter Einbezug divergierender wissenschaftlicher Interpretationen.
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- Ursi Plenk (Autor), 2007, Hesiod: Werke und Tage, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130267