Im Auftrag der dpa führte das Meinungsforschungsinstitut 2019 eine Studie zum Thema Gleichstellung und Hausarbeit durch. Auf die Frage, wer bei den Befragten zuhause putze, antworteten 84 Prozent der Frauen „Ich selbst“, bei den Männern tätigten nur 58 Prozent diese Aussage. In dieser Hausarbeit werde ich mich mit den Erkenntnissen aus Fachliteratur der Gendersoziologie beschäftigen, um den Umgang mit Sauberkeit und Hygiene bezüglich der Geschlechter skizzieren zu können. Immer wieder wird in politischen und privaten Debatten auf das Ungleichgewicht der Hausarbeit zwischen Männern und Frauen hingewiesen, das zu einem großen Teil aus der Herstellung von Sauberkeit und Ordnung besteht. „Trotz eines Anstiegs der Erwerbsbeteiligung und der Wochenarbeitszeiten von Frauen in den letzten Jahrzehnten hat sich an der Aufteilung der Hausarbeit zwischen Frauen und Männern nur wenig geändert.“ (Anger; Kottwitz 2009) Demnach investieren Frauen, auch im 21. Jahrhundert noch, in einer Partnerschaft deutlich mehr Zeit und Mühe in Sauberkeit, selbst wenn beide Partner berufstätig sind. Auch die generelle Reinlichkeit von Männern und Frauen wird in diesem Kontext häufig thematisiert. Es scheint einen Unterschied zwischen den Geschlechtern „Frau“ und „Mann“ bezüglich des Umgangs mit Schmutz zu geben. Deshalb soll diese Hausarbeit die Frage „Welche Erkenntnisse bietet die Fachliteratur der Gendersoziologie zum Umgang mit Sauberkeit und Hygiene?“ beantworten. Dafür werde ich verschiedene Publikationen aus der Gendersoziologie bezüglich dieser Thematik analysieren, sowie Studien untersuchen.
Um die Forschungsfrage beantworten zu können, werde ich zuerst Müll bzw. Sauberkeit und Ordnung genauer definieren, sowie meine theoretische Positionierung darlegen. Im Folgenden wird kurz auf den Forschungsstand eingegangen, danach werden unterschiedliche Theorien der Fachliteratur analysiert. Im Fazit werde ich dann, durch die vorhergehenden Analysen, die vorgestellte Frage beantworten, sowie eine kurze Zusammenfassung vornehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen
- Theoretische Position
- Hausarbeit: Putzen und Waschen
- Erklärungsmodelle
- Ressourcentheorie
- New Home Economics
- Konzept Geschlechterrollentheorie
- Time-Availability-Theory
- Bedürfnisreduzierung
- Kritik
- Körperbezogene Sauberkeit und Hygiene
- Studie Hände waschen
- Doing Gender
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Umgang mit Sauberkeit und Hygiene im Kontext von Geschlechterrollen, basierend auf Erkenntnissen aus der Fachliteratur der Gendersoziologie. Die Arbeit möchte das Ungleichgewicht in der Verteilung von Hausarbeit zwischen Männern und Frauen beleuchten, insbesondere im Hinblick auf Aufgaben, die mit Sauberkeit und Ordnung zusammenhängen.
- Die Rolle von Sauberkeit und Hygiene als Ausdruck von gesellschaftlichen Normen und Werten.
- Die Konstruktion von Geschlechterrollen im Zusammenhang mit Sauberkeit und Hygiene.
- Die Analyse verschiedener theoretischer Modelle, die den Umgang mit Sauberkeit und Hygiene erklären, wie z.B. die Ressourcentheorie und die Geschlechterrollentheorie.
- Die Bedeutung von Studien, die den Umgang mit Sauberkeit und Hygiene in verschiedenen Kontexten beleuchten, z.B. die Studie zum Händewaschen.
- Die kritische Auseinandersetzung mit der Frage, wie die "Doing Gender"-Perspektive die Geschlechterdifferenz im Umgang mit Sauberkeit und Hygiene erklärt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und führt in die Thematik des Ungleichgewichts in der Verteilung von Hausarbeit zwischen Männern und Frauen ein. Anschließend werden relevante Begriffe wie Abfall, Sauberkeit, Hygiene und Hausarbeit definiert. Die Arbeit verortet sich in einer konstruktivistischen Perspektive, die die soziale Konstruktion von Schmutz und Geschlecht betont.
Das Kapitel „Hausarbeit: Putzen und Waschen“ analysiert die Bedeutung von Putzen und Waschen im Kontext von Geschlechterrollen. Es werden verschiedene theoretische Modelle vorgestellt, die den Umgang mit Sauberkeit und Hygiene in Bezug auf Geschlechterrollen erklären, wie z.B. die Ressourcentheorie, die New Home Economics und die Geschlechterrollentheorie.
Das Kapitel „Körperbezogene Sauberkeit und Hygiene“ beschäftigt sich mit dem Thema der körperlichen Hygiene und untersucht, wie diese im Kontext von Geschlechterrollen betrachtet wird. Es wird die Studie zum Händewaschen und die Theorie des "Doing Gender" vorgestellt, die einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Konstruktion von Geschlechterrollen im Zusammenhang mit Sauberkeit und Hygiene leisten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Sauberkeit, Hygiene, Geschlechterrollen, Gendersoziologie, Hausarbeit, Müll, Schmutz, "Doing Gender", Ressourcentheorie, New Home Economics, Geschlechterrollentheorie, Time-Availability-Theory.
- Quote paper
- Louisa Eberhard (Author), 2021, Welche Erkenntnisse bietet die Fachliteratur der Gendersoziologie zum Umgang mit Sauberkeit und Hygiene?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1302857