Die interaktive Methode der Körperbemalung stellt ein wenig erforschtes Feld dar, welches aber durch positive Erfahrungsberichte und einzelne wissenschaftliche Ausführungen immer mehr an Interesse gewinnt. In meinem Nebenjob als Visagistin konnte ich bereits wahrnehmen, wie das Selbstbewusstsein meiner Klient*innen durch das Auftragen von Make-up und Körperfarbe gefördert werden konnte. Für meine Bachelorthesis beschäftige ich mich somit mit der Frage, ob und in welchem Umfang die pädagogische Körperbemalung einen Teil zur Prävention von Essstörungen beitragen kann. Folgende Hauptfragestellung möchte ich mit meiner Arbeit beantworten: Ist die Verwendung der Körperbemalung unterstützend zur Vorbeugung von Essstörungen geeignet, indem es zur Förderung von Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein durch Empowerment sowie Body Positivity / Body Neutrality in der Sozialen Arbeit eingesetzt wird?
Zudem soll der Frage nachgegangen werden, welche präventiven Ansätze es bereits in Bezug auf die Förderbereiche gibt und ob diese mit der Körperbemalung verknüpft werden können. Auch soll geklärt werden, welche Rahmenbedingungen für die Verwendung der Körperbemalung als Präventionsmaßnahme in der Sozialen Arbeit notwendig sind. Anhand einer Literaturrecherche wird zuerst eine Einführung in die Essstörungen Anorexie und Bulimie durchgeführt, um Diagnosekriterien und Folgen der Störungen aufzuzeigen. Die nächsten Absätze des Kapitels zeigen die Risikogruppe innerhalb der adoleszenten Lebensphase, gefolgt von den Risikofaktoren und Ursachen. Anhand dieser wird der sozialarbeiterische Tätigkeitsbereich der Prävention aufgezeigt sowie bereits bestehende Präventionsansätze in der Sozialen Arbeit und Kunsttherapie. Schließlich wird die Körperbemalung in Prävention, Therapie und Pädagogik aufgezeigt. Der Schwerpunkt des Kapitels bezieht sich auf die Effekte der Körperbemalung auf den Menschen und wie diese zur Förderung von Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein beitragen. Zusammenfassend werden die Kapitel rund um Essstörungen, Prävention und Körperbemalung in Bezug zueinander gesetzt. Mögliche Überschneidungen sollen somit der Beantwortung der Fragestellungen dienen. Auch wird verstärkt auf den Auftrag der Sozialen Arbeit, rechtliche Aspekte und Kompetenzanforderungen sowie Grenzen und Möglichkeiten, welche sich durch die Fragestellungen ergeben, eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Essstörung
- 1.1 Definitionen und Arten von Essstörungen
- 1.1.1 Anorexie
- 1.1.2 Bulimie
- 1.2 Zur Risikogruppe von Anorexie und Bulimie
- 1.2.1 Die Adoleszenz und ihre Entwicklungsaufgaben
- 1.2.2 Der Zusammenhang von Adoleszenz und Essstörungen
- 1.3 Risikofaktoren und Ursachen
- 1.3.1 Biologische Faktoren
- 1.3.2 Familiäre Faktoren
- 1.3.3 Soziokulturelle Faktoren
- 1.3.4 Individuelle Faktoren
- 1.3.5 Die Körperbildstörung
- 2. Prävention von Essstörungen
- 2.1 Arten von Präventionen
- 2.2 Präventive Ansätze allgemein
- 2.3 Präventive Ansätze in Kunsttherapie und Sozialer Arbeit
- 3. Körperbemalung in der Therapie, Pädagogik und Prävention
- 3.1 Körperbemalung damals und heute
- 3.2 Klient*innen und Ziele der Körperbemalung
- 3.3 Einfluss auf den Menschen
- 3.4 Ansätze zur Förderung von Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein durch Körperbemalung
- 4. Verwendung der Körperbemalung zur Prävention von Essstörungen in der Sozialen Arbeit
- 4.1 Auftrag der Sozialen Arbeit
- 4.2.1 Rechtliche Aspekte und Kompetenzanforderungen
- 4.2.2 Möglichkeiten und Grenzen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern die pädagogische Körperbemalung als präventive Maßnahme zur Vorbeugung von Essstörungen bei Mädchen in der Adoleszenz eingesetzt werden kann. Die Arbeit untersucht den Einfluss der Körperbemalung auf die Förderung von Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein im Kontext von Empowerment, Body Positivity und Body Neutrality.
- Definition und Arten von Essstörungen, insbesondere Anorexie und Bulimie
- Risikofaktoren und Ursachen von Essstörungen in der Adoleszenz
- Präventive Ansätze in der Sozialen Arbeit und Kunsttherapie
- Der Einfluss der Körperbemalung auf Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein
- Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung von Körperbemalung als Präventionsmaßnahme in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Essstörungen und beleuchtet die Krankheitsbilder Anorexie und Bulimie. Es werden Definitionen, Diagnosekriterien, Merkmale und Folgen der Störungen erläutert, um einen grundlegenden Rahmen für die weiteren Ausführungen zu schaffen. Anschliessend werden die Risikogruppen und Risikofaktoren von Essstörungen in der Adoleszenz betrachtet, wobei die Rolle der Körperbildstörung als relevantes Diagnosekriterium hervorgehoben wird. Es wird untersucht, wie die Adoleszenz und ihre Entwicklungsaufgaben mit Essstörungen zusammenhängen und welche bio-, familiären, soziokulturellen und individuellen Faktoren zur Entstehung der Störungen beitragen können.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden verschiedene präventive Ansätze zur Vorbeugung von Essstörungen vorgestellt, sowohl im Allgemeinen als auch im Kontext der Sozialen Arbeit und Kunsttherapie. Die Fokussierung liegt dabei auf der Frage, wie die Körperbemalung in der Therapie, Pädagogik und Prävention eingesetzt werden kann. Es wird erläutert, welche Effekte die Körperbemalung auf den Menschen hat und wie diese zur Förderung von Körperwahrnehmung und Selbstbewusstsein beitragen können.
Die Arbeit gipfelt in der Untersuchung der Verwendung der Körperbemalung zur Prävention von Essstörungen in der Sozialen Arbeit. Es werden die Aufgaben und Kompetenzen der Sozialen Arbeit in diesem Kontext beleuchtet, sowie rechtliche Aspekte und mögliche Grenzen der Methode aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Essstörungen, Anorexie, Bulimie, Prävention, Körperbemalung, Körperwahrnehmung, Selbstbewusstsein, Empowerment, Body Positivity, Body Neutrality, Soziale Arbeit, Adoleszenz, Risikofaktoren, Kunsttherapie.
- Quote paper
- Lara Büscher (Author), 2022, Körperbemalung in der Sozialen Arbeit. Prävention von Essstörungen bei Mädchen in der Adoleszenz und Förderung der Body Positivity, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1303151