Seit einigen Jahren besteht seitens der Öffentlichkeit ein reges Interesse an sprachlichen Themen. Nicht nur Zweifelsfälle der Orthografie, sondern auch das Auftreten von Fremdwörtern in Fernsehsendungen, der Werbung, Zeitungsartikeln und teilweise auch in alltäglichen Kommunikationssituationen erhitzen immer wieder die Gemüter. Die vielfachen Debatten um Sprachbenutzung, Sprachpflege und Sprachrichtigkeit werden allerdings vorwiegend von selbsternannten Sprachschützern bedient. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte entstanden zahlreiche Gesellschaften zum Schutz und zur Pflege der Sprache, wie beispielsweise der Verein Deutsche Sprache (VDS). Im Mittelpunkt des sprachpflegerischen Bestrebens dieses Vereins steht vor allem der Kampf gegen Fremdwörter bzw. Anglizismen. Nach Ansicht des VDS trage ihr übermäßiger Gebrauch zum Sprachverfall bei und zerstöre die Schönheit der deutschen Sprache. Aus diesem Grund gibt der VDS einen in regelmäßigen Abständen aktualisierten Anglizismenindex heraus, der ein breites und zum Teil recht amüsantes Angebot an Übersetzungsvorschlägen für ‚überflüssige‘ Fremdwörter darstellt. Sprachgesellschaften dieser Art sind allerdings keine Erfindungen der Gegenwart, bereits im 17. Jahrhundert befasste sich die in Weimar gegründete Fruchtbringende Gesellschaft nach Vorbild der Accademia della Crusca mit der Förderung des Deutschen. Doch während man sich zu dieser Zeit darum bemühte, die deutsche Sprache als eigenständige gesprochene und geschriebene Sprache gegen das Französische und das Latein durchzusetzen, sehen die heutigen Sprachschützer ihre Muttersprache durch das Englische bedroht.
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung der Sprachgesellschaften und Fremdwortdiskurse ab 1945. Dabei sollen ausgewählte private sowie staatlich gestützte Institutionen und Vereine vorgestellt und ihre Positionen zum Anglizismengebrauch näher untersucht und beleuchtet werden. Den Einstieg in das Thema bildet zunächst ein kurzer Überblick über die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe der Sprachgesellschaften vom 17. Jahrhundert bis 1945.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Sprachgesellschaften: ein historischer Abriss bis 1945.
- Sprachgesellschaften und Fremdwortdiskurse ab 1945.
- Zur gegenwärtigen Anglizismenkritik
- Die einzelnen Sprachgesellschaften
- Staatlich geförderte Institutionen und Vereinigungen
- Die Gesellschaft für deutsche Sprache
- Das Institut für deutsche Sprache in Mannheim
- Private Vereine und Organisationen
- Der Verein deutsche Sprache e. V.
- Der Verein für Rechtschreibung und Sprachpflege.
- Der Bund für deutsche Schrift und Sprache.
- Schlussbetrachtung.
- Literaturangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung der Sprachgesellschaften und Fremdwortdiskurse ab 1945. Dabei werden ausgewählte private sowie staatlich gestützte Institutionen und Vereine vorgestellt und ihre Positionen zum Anglizismengebrauch näher untersucht und beleuchtet. Den Einstieg in das Thema bildet zunächst ein kurzer Überblick über die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe der Sprachgesellschaften vom 17. Jahrhundert bis 1945.
- Entwicklung der Sprachgesellschaften und Fremdwortdiskurse ab 1945
- Vorstellung ausgewählter privater und staatlich gestützter Institutionen und Vereine
- Untersuchung der Positionen zum Anglizismengebrauch
- Historischer Abriss der Sprachgesellschaften vom 17. Jahrhundert bis 1945
- Analyse der Kritik an Anglizismen und deren Auswirkungen auf die deutsche Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Debatte um den Einfluss von Anglizismen auf die deutsche Sprache und stellt die Sprachgesellschaften als Akteure in diesem Diskurs vor. Im zweiten Kapitel wird ein historischer Abriss der Sprachgesellschaften vom 17. Jahrhundert bis 1945 gegeben. Dabei werden die Ziele und Aktivitäten dieser Vereine sowie die Entwicklung des Sprachpurismus im Laufe der Zeit dargestellt. Das dritte Kapitel widmet sich den Sprachgesellschaften und Fremdwortdiskursen ab 1945. Hier werden die wichtigsten Institutionen und Vereine vorgestellt und ihre Positionen zum Anglizismengebrauch analysiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der gegenwärtigen Anglizismenkritik und untersucht die Argumente der Sprachschützer sowie die Auswirkungen des Anglizismengebrauchs auf die deutsche Sprache. Das fünfte Kapitel stellt die einzelnen Sprachgesellschaften im Detail vor, wobei sowohl staatlich geförderte Institutionen als auch private Vereine und Organisationen behandelt werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sprachgesellschaften, Fremdwortdiskurse, Anglizismen, Sprachpurismus, deutsche Sprache, Sprachpflege, Sprachgeschichte, Sprachpolitik, Institutionen, Vereine, Geschichte, Gegenwart, Kritik, Analyse.
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- Anja Vitting (Autor), 2009, Sprachgesellschaften der Gegenwart, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130400