Der Prozess der heutigen Globalisierung bringt radikale Neuerungen mit sich. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem damit einhergehenden Ende des kalten Krieges entwickeln sich weltweit zunehmend mehrpolige Gesellschaftsstrukturen. Gleichzeitig verstärken sich die Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Staaten.
Dieweil sich Lebensstile und Konsummuster im Zuge der Globalisierung mehr und mehr angleichen, erstarkt das Bedürfnis nach nationaler kultureller Selbstbestimmung und Betonung der eigenen kulturellen Identität. Dieser Kontrast bietet einerseits Chancen, ist aber auch Anlass zu Verunsicherung und Angst.
In einer Zeit des Wechsels und der Beschleunigung schaffen Grenzverschiebungen bzw. Grenzüberwindungen das Gefühl Teil einer oftmals radikalen Veränderung zu sein, in der sich gewachsene Wertvorstellungen und soziale Gefüge auflösen. Als global agierende, zwischenstaatliche Organisation ist die UNESCO für die sozialen und kulturellen Konflikte, die als Folge dieser Entwicklung auftreten, multilaterales Forum. Die Mehrheit der Mitgliedstaaten der UNESCO sah die Gefahr einer fortschreitenden Reduzierung der Vielfalt der kulturellen Ausdrucksform als so problematisch an, dass in Rekordzeit ein Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Ausdrucksform ausgearbeitet und verabschiedet wurde.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Inhalten und Visionen der UNESCO-Konvention und diskutiert im Zuge dessen derzeitige und zukünftige Möglichkeiten ihrer Umsetzung.
Inhaltsverzeichnis
- Kulturelle Vielfalt: Herausforderung unserer Zeit?
- Das UNESCO-Übereinkommen zur Kulturellen Vielfalt
- Der scheinbare Widerspruch von Einhalt und Vielfalt
- Wiedervorlage: Nationalkultur
- Deutsche Kulturpolitik im Zeichen der UNESCO-Konvention
- Kultur wahren vs. Kulturwaren
- Umsetzung der UNESCO-Konvention: Ein Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der aktuellen Herausforderung der kulturellen Vielfalt im Kontext von Globalisierung und Dialog. Es wird die Bedeutung der UNESCO-Konvention zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Vielfalt hervorgehoben und die Frage nach der Beziehung zwischen nationaler Identität und kultureller Vielfalt beleuchtet.
- Die Auswirkungen von Globalisierung auf kulturelle Vielfalt
- Die Bedeutung der UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Ausdrucksformen
- Der scheinbare Widerspruch zwischen Einhalt und Vielfalt
- Die Rolle der Nationalkultur in Zeiten globaler Veränderungen
- Die Herausforderungen der deutschen Kulturpolitik im Zeichen der UNESCO-Konvention
Zusammenfassung der Kapitel
- Kulturelle Vielfalt: Herausforderung unserer Zeit? Dieses Kapitel führt in die Thematik der kulturellen Vielfalt als Herausforderung in modernen Gesellschaften ein. Es beleuchtet die Kontroversen, die im Zusammenhang mit dem Begriff "kulturelle Vielfalt" entstehen, und beleuchtet die Rolle der Globalisierung in diesem Prozess.
- Das UNESCO-Übereinkommen zur Kulturellen Vielfalt Dieses Kapitel befasst sich mit dem ersten völkerrechtlichen Abkommen zum Schutz und zur Förderung der kulturellen Ausdrucksform, das von der UNESCO verabschiedet wurde. Es geht auf die Definition der kulturellen Vielfalt im Rahmen des Übereinkommens ein und erläutert die Ziele des Abkommens.
- Der scheinbare Widerspruch von Einhalt und Vielfalt Dieses Kapitel thematisiert den scheinbaren Widerspruch zwischen der Notwendigkeit, die eigene kulturelle Identität zu bewahren, und der gleichzeitigen Forderung nach Akzeptanz und Respekt gegenüber kultureller Vielfalt. Es wird die Bedeutung der Identität für den Umgang mit kultureller Vielfalt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe des Textes sind: kulturelle Vielfalt, UNESCO-Konvention, Globalisierung, Nationalkultur, Identität, Kulturpolitik, internationale Kulturpolitik.
- Citation du texte
- Caroline Schließmann (Auteur), 2008, Kulturelle Vielfalt als Auftrag der Auswärtigen Kulturpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130423