Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion waren für die Epoche von Jelzin folgende Fragen charakteristisch: „Was ist Russland?“, „Wohin geht Russland?“, „Wer sind wir?“. Sie sind bis in die allerjüngste Gegenwart hinein gültig geblieben. Die Marxismus – Leninismus Doktrin wurde zur Geschichte und in Russland entstand ein Vakuum, eine leere Stelle, die man auf verschiedene Weisen versuchte aufzufüllen. Gleichzeitig hatte man mit dem Phänomen des Cultural Turns zu tun, der schon längere Zeit her auftritt - ungefähr seit den sechziger Jahren. Cultural Turn bedeutet eine Verschiebung des Denkens in die Richtung Kultur anstatt Politik oder Volkswirtschaft, was Entwicklungen in den kulturellen Studien und der Kultursoziologie verursachte. Der Wert der hohen Künste und die Massenkultur ist in den kulturellen Studien gesunken. Kultur nahm vorher eher die Sachen wahr, jetzt sind die Prozesse und Praxis von Bedeutung. Cultural Turn hat den Kulturwissenschaften geholfen, indem die Disziplin mehr Respekt als akademische Disziplin gewonnen hat.
Inhaltsverzeichnis
- ,,Kulturologie"
- Zusammenfassung der Kapitel
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung und Bedeutung des Begriffs „Kulturologie“ in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Sie untersucht die Entstehung und Verbreitung dieser Disziplin im Kontext des Cultural Turns und der Suche nach einer neuen russischen Identität.
- Der Cultural Turn und seine Auswirkungen auf die Kulturwissenschaften in Russland
- Die Suche nach einer neuen russischen Identität nach dem Ende des Kommunismus
- Die Rolle der Kulturologie in der russischen Gesellschaft und Politik
- Die verschiedenen Konzepte und Ansätze der Kulturologie in Russland
- Die Bedeutung der Kultur für die soziale und politische Entwicklung Russlands
Zusammenfassung der Kapitel
- ,,Kulturologie"
Der Text beginnt mit einer Einführung in die Entstehung und Entwicklung der Kulturologie in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Er beschreibt die Suche nach einer neuen russischen Identität im Kontext des Cultural Turns und der Wertefundament-Konzeption. Die besondere geopolitische Lage Russlands zwischen Osten und Westen wird als ein wichtiger Faktor für die Herausbildung einer eigenen Philosophie, Religion und Psychologie hervorgehoben.
- Die Kulturologie als Folge des Cultural Turns
Dieser Abschnitt beleuchtet die Kulturologie als konkrete Folge des Cultural Turns in Russland. Er analysiert die Rolle der Kulturologie bei der Füllung des ideologisch-weltanschaulichen Vakuums nach dem Ende des Kommunismus. Der Text diskutiert den affirmativen Kulturbegriff und die verbreitete Vorstellung von Kultur als Selbstzweck.
- Die Kulturologie als „Staatsbürgerkunde“
Dieser Abschnitt untersucht die Kulturologie als eine Art von „Staatsbürgerkunde“ in Russland. Er beschreibt den integrativen Ansatz der Kulturologie, der alle sozial- und geisteswissenschaftlichen Kulturkenntnisse umfasst. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Kulturologie für die Erforschung der Formen und Weisen der Organisation des gemeinsamen menschlichen Lebens und der Tätigkeit.
- Die Kulturologie im Kontext der russischen Kulturpolitik
Dieser Abschnitt analysiert die Rolle der Kulturologie in der russischen Kulturpolitik. Er diskutiert die Konzeption der Kultur als Selbstzweck und die Bedeutung der Kunst für die soziale Entwicklung. Der Text beleuchtet die verschiedenen Ansätze zur Förderung der Kultur und die Rolle des Staates in diesem Prozess.
- Die Kulturologie in der Sowjetunion und nach dem Zusammenbruch des Kommunismus
Dieser Abschnitt vergleicht die Kulturologie in der Sowjetunion mit der Entwicklung nach dem Zusammenbruch des Kommunismus. Er beschreibt die ideologische Funktion der Kulturologie in der Sowjetunion und die Veränderungen, die nach 1991 stattfanden. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Kulturologie als obligatorisches Unterrichtsfach an allen Hochschulen Russlands.
- Die Kulturologie und der „Kampf gegen die westliche bürgerliche und kleinbürgerliche Agitation“
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle der Kulturologie im „Kampf gegen die westliche bürgerliche und kleinbürgerliche Agitation“. Er beschreibt die Dichotomie zwischen „Osten“ und „Westen“ und die Bedeutung der Kultur für die „humanistische Bildung der Persönlichkeit“. Der Text beleuchtet die Rolle des Kinos als Erziehungshilfe der Jugend und die Herausforderungen der Privatisierung nach der Perestrojka.
- Die Kulturologie als „Motor sozialer Entwicklung“
Dieser Abschnitt diskutiert die Rolle der Kulturologie als „Motor sozialer Entwicklung“. Er beschreibt die Kultur als „sapere Audi-Vehikel“ und als Transmissionsriemen zur Übertragung von Fähigkeiten, die in einer Demokratie benötigt werden. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Kultur für den Aufbau einer Mittelklasse.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kulturologie, den Cultural Turn, die russische Identität, die Wertefundament-Konzeption, die russische Kulturpolitik, die Kunst als Selbstzweck, die soziale Entwicklung und die Rolle des Staates in der Kulturförderung.
- Quote paper
- Elzbieta Szumanska (Author), 2006, Kulturologie am Beispiel Russlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130533