Woran liegt das, dass insbesondere Frauen ein Studium der Sozialen Arbeit beginnen und später in diesem Bereich arbeiten, während Männer tendenziell eher zu Studiengängen wie Maschinenbau oder Ingenieurwissenschaften tendieren? Liegt es an den Aufgaben und Anforderungen, die die Soziale Arbeit an ihre Fachkräfte stellt oder am Klientel, das betreut wird? Sicher gibt es individuelle Gründe, doch fraglich ist, wie viel auch die Gesellschaft mit Vorstellungen über Männer dazu beiträgt, dass „Frauenberufe“ und „Männerberufe“ als solche benannt existieren. Trägt die Gesellschaft eher dazu bei, dass Männer sich unwohl in sozialen Bereichen fühlen oder dass sie dort erst gar nicht arbeiten möchten? Werden überhaupt mehr Männer in der Sozialen Arbeit benötigt und wenn ja, warum? Auch hier kann nichts verallgemeinert werden, doch feststeht, dass sich ein Männlichkeitsbild in der Gesellschaft etabliert hat und jeder, der aus diesem Bild herausfällt, „anders“ zu sein scheint.
Um diesen Fragen eine mögliche Antwort geben zu können, soll sich diese Arbeit nun dem Thema Männer in der Sozialen Arbeit – Notwendig oder doch eher Frauensache? widmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschlecht und Gender
- 2.1. Männliche Körper
- 2.2. Geschlechtsidentität
- 2.3. Geschlechterbilder
- 2.4. Stereotype
- 2.5. Doing Gender
- 2.6. Männlichkeit als Rolle
- 3. Konstruktion und Definition von Männlichkeit
- 3.1. Der Habitus nach P. Bourdieu
- 3.1.1. Sozialer Habitus
- 3.1.2. Männliche Herrschaft
- 3.2. Männlichkeit nach R. Connell
- 3.2.1. Hegemonie
- 3.2.2. Unterordnung
- 3.2.3. Komplizenschaft
- 3.2.4. Marginalisierung
- 4. Männer als Bezugsperson
- 5. Hintergrund der Sozialen Arbeit
- 5.1. Definition und Gegenstand Sozialer Arbeit
- 5.2. Historische Entwicklung aus der Genderperspektive
- 6. Männer in von Frauen dominierten Berufsfeldern
- 6.1. Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit
- 6.2. Die „gegengeschlechtliche“ Berufswahl
- 6.3. Männer unter Generalverdacht
- 7. Geschlechterreflektierende Angebote
- 8. Care
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema „Männer in der Sozialen Arbeit - Notwendig oder doch eher Frauensache?“. Ziel der Arbeit ist es, die Gründe für die Unterrepräsentation von Männern in der Sozialen Arbeit zu untersuchen und mögliche Handlungsansätze für eine stärkere Beteiligung von Männern in diesem Berufsfeld aufzuzeigen.
- Untersuchung der geschlechtsspezifischen Konstruktion von Männlichkeit
- Analyse der Bedeutung von geschlechtsspezifischen Rollenbildern für die Berufswahl
- Bedeutung von Männern als Bezugspersonen in der Sozialen Arbeit
- Bewertung der aktuellen Situation der Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit
- Diskussion von möglichen Handlungsansätzen für eine stärkere Einbindung von Männern in der Sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema „Männer in der Sozialen Arbeit“ vor und beleuchtet die aktuelle Situation der Geschlechterverhältnisse in diesem Berufsfeld. Das zweite Kapitel definiert die Begriffe „Geschlecht“ und „Gender“ und betrachtet verschiedene Aspekte der „Männlichkeit“, wie den männlichen Körper, die Geschlechtsidentität, Geschlechterbilder, Stereotype, das „Doing Gender“ und die Rolle der Männlichkeit.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Konstruktion und Definition von Männlichkeit. Es werden die Theorien von Pierre Bourdieu und Raewyn/Robert Connell vorgestellt, die den Einfluss von sozialer Macht und hegemonialer Männlichkeit auf die Gestaltung von Geschlechterrollen beleuchten. Das vierte Kapitel untersucht die Bedeutung von Männern als Bezugspersonen in der Sozialen Arbeit und beleuchtet die Rolle von Vätern in der Erziehung und Bildung von Kindern.
Das fünfte Kapitel beleuchtet den Hintergrund der Sozialen Arbeit und betrachtet die Definition und den Gegenstand dieses Berufsfelds. Die historische Entwicklung der Sozialen Arbeit aus der Genderperspektive wird ebenfalls beleuchtet.
Das sechste Kapitel konzentriert sich auf die Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit und betrachtet die Gründe für die „gegengeschlechtliche“ Berufswahl. Es wird zudem der „Generalverdacht“, der gegen Männer in der Sozialen Arbeit besteht, untersucht.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, Geschlechterverhältnisse, Männlichkeit, Gender, Hegemoniale Männlichkeit, Habitus, Stereotype, Doing Gender, Bezugsperson, Erziehung, Bildung, Väterrolle, Care.
- Arbeit zitieren
- Finn Biemüller (Autor:in), 2022, Männer in der Sozialen Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1305450