In dem folgenden Beitrag möchte ich mich genau diesen reiterativen Gewalter-fahrungen widmen. Allerdings nicht im Kontext eines Erklärungsversuches, weswegen sich diese Gewaltformen manifestiert und verankert haben, sondern unter der Fragestellung, ob ein Zusammenhang zwischen andauernder Gewalt-tätigkeit auf der einen Seite und einer sich akkumulierenden Gewaltbereitschaft im Kontext eines kontinuierlichen Gewöhnungsprozesses auf der anderen Seite existiert. Woher kommt ganz konkret diese Freude an der Gewalt, diese Freude am Quälen? Töten und Quälen sind Nivellierungen des Gewaltbegriffs, welche man einer okasionellen Differenzierung hinsichtlich seiner Intensität unterziehen sollte, besonders in einem Jahrhundert mit so vielen nachweisbaren Genoziden und blutigen Massakern wie das Vergangene.
Ganz konkret gesprochen stellt sich mir die Frage, ob es so etwas wie eine „Gewöhnung“ an Gewalt gibt oder ob das zu Beginn verwendete Zitat aus „Li-tuma en los Andes“ lediglich ein fiktiver Ausspruch einer fiktiven Welt ohne rea-le Analogie darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG IN DIE THEMATIK
- DER GEWALTBEGRIFF UND SEINE AMBIVALENZ
- GEWALTDARSTELLUNGEN INNERHALB DER LATEINAMERIKANISCHEN LITERATUR DES „BOOM“
- GEWALT VERKÖRPERT DURCH STAATLICHE AGGRESSOREN
- GEWALT VERKÖRPERT DURCH NICHT-STAATLICHE AGGRESSOREN
- GEWALT IM KONTEXT EINES KONTINUIERLICHEN GEWÖHNUNGSPROZESSES
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Thematik der Gewalt im Kontext eines kontinuierlichen Gewöhnungsprozesses, wobei der Fokus auf der lateinamerikanischen Literatur des „Boom“ liegt. Die Arbeit untersucht, wie Gewalt in literarischen Werken dargestellt wird und welche Auswirkungen diese auf die Leser haben kann. Dabei wird die Frage gestellt, ob eine Gewöhnung an Gewalt möglich ist und welche Folgen dies für die Gesellschaft hat.
- Der Gewaltbegriff und seine Ambivalenz
- Gewaltdarstellungen in der lateinamerikanischen Literatur
- Der Gewöhnungsprozess an Gewalt
- Die Folgen der Gewöhnung an Gewalt
- Die Rolle der Literatur in der Auseinandersetzung mit Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Gewalt im Kontext eines kontinuierlichen Gewöhnungsprozesses ein und stellt die Forschungsfrage nach den Voraussetzungen und Folgen eines solchen Prozesses im Kontext des Traumas der Gewalt in Lateinamerika.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Gewaltbegriff und seiner Ambivalenz. Es werden verschiedene Aspekte der Gewalt, wie physische und psychische Gewalt, sowie kulturelle und strukturelle Gewalt, erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert Gewaltdarstellungen in der lateinamerikanischen Literatur des „Boom“, insbesondere im Werk „Lituma en los Andes“ von Mario Vargas Llosa. Es werden verschiedene Formen der Gewalt, die von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren ausgeübt werden, untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Gewaltbegriff, die Gewöhnung an Gewalt, die lateinamerikanische Literatur des „Boom“, Mario Vargas Llosa, „Lituma en los Andes“, Gewalt in Lateinamerika, Gewaltdarstellungen, Trauma, Gewöhnungsprozess, soziale Folgen der Gewalt.
- Quote paper
- Florian Fromm (Author), 2009, Gewalt im Kontext eines kontinuierlichen Gewöhnungsprozesses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130627