Die fortschreitende Globalisierung der Märkte löst eine immer stärker werdende Bereitschaft zur Mobilisierung von Arbeitskräften aus. Von Jahr zu Jahr nimmt die Anzahl von Mitarbeiterentsendungen, sowohl von Deutschland ins Ausland, als auch umgekehrt, zu. Durch die zunehmenden internationalen Verflechtungen gewinnen die steuerlichen Probleme des Austauschs von Arbeitskräften steigend mehr an Bedeutung und bilden ein aktuelles Interesse aller Wirtschaftssubjekte.
Bei der Entsendung stellt sich grundlegend die Frage, welchem Staat das Besteuerungsrecht auf das Einkommen zusteht oder ob es sowohl im Tätigkeitsstaat als auch im Entsendungsstaat zur Entrichtung von Einkommensteuern kommt. Um eine Doppelbesteuerung der Einkünfte aus unselbständiger Arbeit in Bezug auf eine Tätigkeit im Ausland zu vermeiden, hat der Gesetzgeber neben den bilateralen Vermeidungsmechanismen zusätzliche, unilaterale Maßnahmen in das deutsche Einkommensteuergesetz eingeführt. Diese nationalen Regelungen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung ergänzen die zahlreichen Doppelbesteuerungsabkommen.
Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die auftretenden Schwierigkeiten bei der Besteuerung von grenzüberschreitender, unselbständiger Arbeit darzustellen. In diesem Zusammenhang sollen im Folgenden grundlegende Probleme erörtert und deren Auswirkung auf eine eventuelle Doppelbesteuerung sowie die Möglichkeiten der Vermeidung einer Mehrfachbesteuerung desselben Einkommens beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Symbolverzeichnis
- Anhangverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Steuerpflicht in Deutschland
- 2.1 Persönliche Steuerpflicht
- 2.2 Sachliche Steuerpflicht
- 2.2.1 Einkünfte aus unselbständiger Arbeit
- 3 Doppelbesteuerung
- 3.1 Ursachen der Doppelbesteuerung
- 3.2 Vermeidung der Doppelbesteuerung
- 3.2.1 Unilaterale Vermeidung der Doppelbesteuerung
- 3.2.1.1 Möglichkeiten zur Anrechnung der ausländischen Steuer
- 3.2.1.2 Möglichkeiten zum Abzug der ausländischen Steuer
- 3.2.1.3 Möglichkeiten zum Erlass der Besteuerung bzw. Pauschalisierung
- 3.2.1.3.1 Auslandstätigkeitserlass
- 3.2.1.3.2 Pauschalierungserlass
- 3.2.2 Bilaterale Vermeidung der Doppelbesteuerung durch DBA
- 3.2.2.1 Problematik der Ansässigkeitsklärung Art. 4 OECD-MA
- 3.2.2.2 Problematik des Tätigkeitsstaatsprinzip Art. 15 OECD-MA
- 3.2.2.2.1 Die 183-Tage-Regelung
- 3.2.2.2.2 Entsendung zu einer ausländischen Tochterpersonengesellschaft bzw. Tochterkapitalgesellschaft
- 3.2.2.2.3 Besteuerung von Aktienoptionen
- 3.3 Zwischenergebnis
- 3.2.1 Unilaterale Vermeidung der Doppelbesteuerung
- 4 Rückfallklauseln
- 4.1 Arten von Rückfallklauseln
- 4.1.1 Subject-to-tax-Klauseln
- 4.1.2 Switch-over-Klauseln
- 4.1.3 Remittance-Base-Klauseln
- 4.2 Nationale Rückfallklausel des § 50d Abs.8 EStG
- 4.2.1 Einführung und Aufgabe
- 4.2.2 Nachweispflicht
- 4.2.2.1 Ermittlung und Nachweis der Höhe der Einkünfte
- 4.2.2.2 Verzicht auf das Besteuerungsrecht
- 4.2.2.3 Nachweis über Festsetzung und Entrichtung der Steuer
- 4.2.2.4 Bagatellgrenze
- 4.2.2.5 Beispielfall
- 4.2.3 Zwischenergebnis
- 4.1 Arten von Rückfallklauseln
- 5 Ausgewählte Personengruppen im Abkommensrecht
- 5.1 Geschäftsführer sowie Aufsichts- und Verwaltungsratmitglieder
- 5.2 Angestellte Künstler und Sportler
- 5.3 Grenzgänger
- 5.4 Zwischenergebnis
- 6 Zusammenfassung und Ausblick
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Problematik der Besteuerung von im Ausland erzielten Einkünften aus unselbständiger Arbeit. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte der Doppelbesteuerung und deren Vermeidung im Kontext der internationalen Steuerplanung zu beleuchten. Dabei werden sowohl unilaterale als auch bilaterale Ansätze zur Vermeidung der Doppelbesteuerung betrachtet, wobei ein besonderer Fokus auf die Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) gelegt wird.
- Doppelbesteuerung von Einkünften aus unselbständiger Arbeit
- Vermeidung der Doppelbesteuerung durch DBA
- Problematik der Ansässigkeitsklärung und des Tätigkeitsstaatsprinzips
- Rückfallklauseln im internationalen Steuerrecht
- Ausgewählte Personengruppen im Abkommensrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung der Besteuerung von im Ausland erzielten Einkünften aus unselbständiger Arbeit ein und skizziert den Gang der Untersuchung. Das zweite Kapitel behandelt die Steuerpflicht in Deutschland, wobei die persönliche und sachliche Steuerpflicht im Fokus stehen. Das dritte Kapitel widmet sich der Doppelbesteuerung, ihren Ursachen und den Möglichkeiten zur Vermeidung. Hier werden sowohl unilaterale als auch bilaterale Ansätze, insbesondere die Anwendung von Doppelbesteuerungsabkommen, betrachtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit Rückfallklauseln, die im internationalen Steuerrecht eine wichtige Rolle spielen. Es werden verschiedene Arten von Rückfallklauseln vorgestellt und die nationale Rückfallklausel des § 50d Abs.8 EStG näher beleuchtet. Das fünfte Kapitel behandelt ausgewählte Personengruppen im Abkommensrecht, wie z.B. Geschäftsführer, Künstler und Sportler sowie Grenzgänger. Die Zusammenfassung und der Ausblick fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und geben einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Besteuerung von im Ausland erzielten Einkünften aus unselbständiger Arbeit, die Doppelbesteuerung, die Vermeidung der Doppelbesteuerung durch Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), die Problematik der Ansässigkeitsklärung und des Tätigkeitsstaatsprinzips, Rückfallklauseln im internationalen Steuerrecht sowie ausgewählte Personengruppen im Abkommensrecht.
- Citation du texte
- Dennis Ellies (Auteur), 2008, Probleme bei der Besteuerung von im Ausland erzielten Einkünften aus unselbständiger Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130698