Mit großer Spannung erwarten die Bürger der USA und der Rest der Welt die Wahlen zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika am 3. November. Dort wird sich nämlich nicht nur entscheiden, in welche Richtung sich die Supernation für die nächsten 4 Jahre entwickeln wird. Mit der Wahl des neuen Präsidenten geht es um die Demokratie in den USA – so lautet der gemeinsame Konsens, der in die Medienlandschaft und den Köpfen der Bürger eingezogen ist. Nicht zuletzt aufgrund der ausschreitenden Bedrohung durch die Covid-19-Pandemie und der Black Lives Matter-Bewegung scheint die Demokratie in den USA mehr denn je auf eine harte Probe gestellt zu sein. Gerade in solch einem Land, welches von einer Verfassungskultur durchzogen und geprägt ist, wie Melanie Muller es in ihrem Forschungsbeitrag benennt, sorgt es für Bedenken. In ihrer Arbeit untersucht sie, inwiefern die aktuelle Polarisierung in den USA und Deutschland sich vergleichen lässt und eine Herausforderung für den Verfassungspatriotismus darstellen kann.
Auch in Deutschland verzeichnet sich eine gewisse wachsende Unruhe seitens der Bevölkerung. Eine selbst ernannte Gruppe namens "Reichsbewegung" hat es sich zum Ziel gemacht, bestehende Grundgesetze abzuschaffen und eine neue Verfassung zu gründen, heißt es zahlreichen Medienberichten zufolge.
Umso wichtiger erscheint es in solchen Zeiten, sich den Begriff des Verfassungspatriotismus noch einmal zu vergegenwärtigen, um die bestehenden Konflikte ausgiebig analysieren und reflektieren zu können. Dazu sollen die Theorien und Begriffsbestimmungen von den beiden einflussreichsten Vertretern Dolf Sternberger und Jürgen Habermas miteinander verglichen werden. Es wird sich dabei herausstellen, dass der ursprüngliche Gedanke Sternbergers sich auch in Habermas wiederfindet und um einiges erweitert wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Eine neue Hoffnung für den Patriotismus
- Der doppelte Boden des Patriotismus
- Gegenüberstellung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Seminar analysiert den Begriff des Verfassungspatriotismus und beleuchtet seine Relevanz in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Konflikte. Dabei werden die Theorien von Dolf Sternberger und Jürgen Habermas verglichen und ihre unterschiedlichen Ansätze und Erweiterungen des Begriffs herausgestellt.
- Verfassungspatriotismus als Alternative zu einem traditionalen Nationalismus
- Die Bedeutung von Verfassung und Rechtsstaat für die individuelle und gesellschaftliche Freiheit
- Die Rolle der aktiven Bürgerbeteiligung im Rahmen des Verfassungspatriotismus
- Der Schutz der Verfassung vor inneren und äußeren Bedrohungen
- Die Anwendung des Verfassungspatriotismus im Kontext aktueller politischer Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Einleitung stellt den aktuellen Kontext des Verfassungspatriotismus in den USA und Deutschland vor. Sie hebt die Bedeutung des Themas im Angesicht von gesellschaftlicher Polarisierung und Bedrohungen für die Demokratie hervor.
- Eine neue Hoffnung für den Patriotismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Verfassungspatriotismus durch Dolf Sternbergers theoretische Pionierarbeit. Es beschreibt die Bedeutung des Begriffs für die deutsche Identität in einer geteilten Nation und stellt die zentrale Rolle der Verfassung als „lebende Verfassung“ heraus.
- Der doppelte Boden des Patriotismus: Dieses Kapitel analysiert die beiden Säulen des Verfassungspatriotismus: die faktischen politischen Institutionen und die aktive Teilnahme der Bürger. Es betont die Notwendigkeit von Bürgerbeteiligung und die Verteidigung der Verfassung gegen Angriffe.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Seminars sind: Verfassungspatriotismus, Demokratie, Rechtsstaat, Bürgerbeteiligung, Identität, Nation, Polarisierung, Verfassungskultur, Dolf Sternberger, Jürgen Habermas.
- Citar trabajo
- Christopher Cerra (Autor), 2020, Verfassungspatriotismus bei Sternberger und Habermas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1307692