Leitbilder, Werte, Normen und Marktbedürfnisse sind Keimzelle und Kristallisationspunkt einer jeden Unternehmung oder eines jeden Projekts. Dies trifft auf den marktwirtschaftlich geprägten Konsum- und Dienstleistungsmarkt ebenso zu wie auf die sozialwirtschaftlich, gemeinnützig orientierten Unternehmungen des Dritten Sektors. Im realen Arbeitsalltag findet man diese Kristallisationspunkte wieder in der Form von Organisationsstrukturen, Stellen- und Aufgabenbeschreibungen, Anordnungen, Verfahrensanweisungen und in der Formulierung von Zielen. Dabei kann es sich um strategische, lang-, mittel- oder kurzfristige Ziele handeln. Das verbale oder schriftlich dokumentierte Verhandeln und Festlegen von Zielen findet permanent, oft unbewusst statt. Bewusst organisiert und operrationalisiert findet dies im Rahmen von Zielvereinbarungsgesprächen (ZVG) statt. „Die Ziele einer Organisation mit den MitarbeiterInnen in einer produktiven Weise aktiv zu kommunizieren, ist eine wichtige, aber häufig unterbewertete Aufgabe von Personalverantwortlichen.“ (Beck/Schwarz 2004, S.9)
Um dieser Bedeutung von ZVG gerecht zu werden, sollte die Art der Kommunikationsform mit großer Umsicht, möglichst optimal gewählt werden.
Die vorliegende Studienarbeit soll einen Beitrag dazu leisten, indem sie analysiert, ob die Ansätze des Harvard-Konzepts (HK) generell, oder für bestimmte Situationen des ZVG eine geeignete Kommunikations- bzw. Verhandlungsform darstellen.
Dazu wird im ersten und zweiten Teil der Arbeit das Wesen, die Formen und Grundzüge von ZVG und HK beschrieben. Im dritten Teil findet dann die Analyse bezüglich der Anwendbarkeit statt. Der Fokus der Betrachtung liegt auf Zielvereinbarungsgesprächen, die im Rahmen von betrieblichen, unternehmerischen Kontexten stehen und wird nicht ausgeweitet auf allgemeine zwischenmenschliche Zielvereinbarungen, wie etwa zwischen Familienmitgliedern oder Arzt und Patient.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Zielvereinbarungsgespräche
- Kontext von Zielvereinbarungsgesprächen
- Charakterisierung betrieblicher Zielvereinbarungsgespräche
- Gesprächspartner
- Gesprächsort
- Gesprächsthemen
- Gesprächsstruktur
- Grundstruktur und Annahmen des Harvard Konzepts
- Motivation zur Entwicklung eines Verhandlungskonzepts
- Grundsätze
- Annahmen des Harvard Konzepts
- Anwendbarkeit im Rahmen von Zielvereinbarungsgesprächen
- Phasen der Verhandlung im Zielvereinbarungsgespräch
- Phasen des Konflikts im Zielvereinbarungsgespräch
- Die ungleiche Machtverteilung der Gesprächspartner
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Frage, ob das Harvard-Konzept (HK) als geeignete Kommunikations- und Verhandlungsform für Zielvereinbarungsgespräche (ZVG) im betrieblichen Kontext eingesetzt werden kann. Die Arbeit analysiert die Grundzüge von ZVG und HK und untersucht deren Anwendbarkeit in verschiedenen Situationen des ZVG.
- Charakterisierung von ZVG im betrieblichen Kontext
- Grundsätze und Annahmen des Harvard-Konzepts
- Anwendbarkeit des HK im Rahmen von ZVG
- Phasen der Verhandlung und des Konflikts im ZVG
- Machtverteilung der Gesprächspartner im ZVG
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Zielvereinbarungsgespräche (ZVG) ein und erläutert die Bedeutung dieser Gespräche für die Kommunikation und Zielsetzung in Unternehmen. Die Arbeit fokussiert auf ZVG im betrieblichen Kontext und untersucht die Anwendbarkeit des Harvard-Konzepts (HK) als Verhandlungsmethode in diesen Gesprächen.
Kapitel 2 beschreibt den Kontext von ZVG im betrieblichen Umfeld. Es werden die Gesprächspartner, der Gesprächsort, die Gesprächsthemen und die Gesprächsstruktur von ZVG beleuchtet. Dabei wird deutlich, dass ZVG ein wichtiges Instrument der modernen Führungsstruktur sind, das die Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fördern und die gemeinsame Zielsetzung unterstützen soll.
Kapitel 3 stellt die Grundstruktur und die Annahmen des Harvard-Konzepts (HK) vor. Das HK ist eine Verhandlungsmethode, die auf der Trennung von Menschen und Problemen, der Konzentration auf Interessen statt Positionen, der Entwicklung von Optionen und der Anwendung neutraler Beurteilungskriterien basiert. Das HK zielt darauf ab, Verhandlungsprozesse als gewinnbringend für beide Seiten zu gestalten.
Kapitel 4 untersucht die Anwendbarkeit des HK im Rahmen von ZVG. Es werden die Phasen der Verhandlung und des Konflikts im ZVG analysiert, sowie die ungleiche Machtverteilung der Gesprächspartner. Die Arbeit zeigt, dass das HK in bestimmten Situationen des ZVG eine geeignete Verhandlungsmethode sein kann, um Konflikte zu lösen und zu einer win-win-Lösung zu gelangen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Zielvereinbarungsgespräche, Harvard-Konzept, Verhandlung, Konfliktlösung, Kommunikation, Führungsstruktur, betrieblicher Kontext, win-win-Lösung, Machtverteilung, Interessen, Positionen, Optionen, Beurteilungskriterien.
- Quote paper
- Dipl.Ing(FH) Alfons Regler (Author), 2009, Anwendbarkeit des Harvard Konzeptes im Rahmen von betrieblichen Zielvereinbarungsgesprächen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130859