Das Buch des Propheten Amos ist weitgehend als Gerichtsbuch bekannt, kaum eines der ehemaligen Nachbarvölker Israels bleibt vom Zorn JHWHs verschont. Das Unheil trifft nebst den Nachbarvölkern auch die Brüder aus Juda im Südreich und selbst für das eigene Volk Israel aus dem Nordreich verkündet Amos kommendes Unheil. Nach den vorangegangenen Unheils-Verkündigungen wirft Amos 9,11–15 überraschend eine neue Perspektive des Heils auf.
Woher dieser plötzliche Wandel? Werden durch das plötzliche "Happy End" nicht die vorangehenden Gerichtsaussagen geschmälert? Wen betrifft die Heilszusage und wer könnte ihr Verfasser sein? Diesen Fragen auf den Grund zu gehen, ist Zweck dieser Arbeit. Um den wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden, ist das Vorgehen systematisch in einzelne Arbeitsschritte unterteilt, unter Zuhilfenahme der bibliografierten Sekundärliteratur.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. DER TEXT
- 1. Übersetzung
- 2. Textabgrenzung
- 2.1. Beginn der Perikope
- 2.2. Ende der Perikope
- 3. Textkritik
- II. SYNCHRONE ANALYSE
- 1. Beobachtungen zu Gliederung, Aufbau, Struktur usw.
- 1.1 Semantische Wortfelder
- 1.2 Semantische Oppositionen
- 1.3 Summa
- 2. Textanalyse
- I. Die Hütte Davids (sukkat dawid)
- II. Der Kalender / Utopie
- 1. Beobachtungen zu Gliederung, Aufbau, Struktur usw.
- III. DER TEXT IN SEINEM GESCHICHTLICHEN PROFIL
- 1. Literarkritische Überlegungen
- 2. Gattung
- 3. Traditionen
- 4. Redaktions- und Entstehungskritik
- 5. Historischer Ort
- IV. WIRKUNGSGESCHICHTE
- 1. Das Amosbuch im Alten Testament
- 2. Die Amosschrift in den Texten von Qumran und im Judentum
- 3. Der Epilog Amos im Neuen Testament
- V. INTERPRETATION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Heilszusage in Amos 9,11-15 im Kontext des vorangehenden Gerichtsbuches. Ziel ist es, den scheinbaren Widerspruch zwischen den Gerichtsankündigungen und dem plötzlichen Umschwung zu Heil zu klären und die Bedeutung der Heilszusage für die damalige und spätere Rezeption zu beleuchten. Die Arbeit analysiert den Text sprachlich und literarkritisch, um die Aussage des Textes zu verstehen und ihre Bedeutung zu erschließen.
- Die Textabgrenzung und Interpretation von Amos 9,11-15
- Die synchrone Analyse der sprachlichen und strukturellen Merkmale des Textes
- Die historische Einordnung des Textes in seinen literarischen und geschichtlichen Kontext
- Die Rezeptionsgeschichte des Textes im Alten und Neuen Testament sowie im Judentum
- Die Klärung des scheinbaren Widerspruchs zwischen Gericht und Heil in Amos
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Buches Amos ein, welches primär als Gerichtsbuch bekannt ist. Der Fokus liegt auf der überraschenden Heilszusage in Amos 9,11-15 und der daraus resultierenden Fragestellung nach dem Zusammenhang zwischen Gericht und Heil, sowie der Identifizierung des Verfassers und der Adressaten der Heilsverheißung. Die methodische Vorgehensweise wird skizziert, welche sich auf systematische Arbeitsschritte und die Nutzung der Sekundärliteratur stützt.
I. DER TEXT: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Übersetzung und Textabgrenzung des Abschnitts Amos 9,11-15. Es wird eine wortgetreue Übersetzung aus der Revidierten Elberfelder Bibel verwendet und die Begründung für diese Wahl dargelegt. Die Textabgrenzung wird durch die Analyse des Beginns und Endes der Perikope im Kontext des Gesamttextes vorgenommen, unter Berücksichtigung von Spannungsbögen, Zeitangaben und Personenwechseln. Die Analyse dient der Feststellung, ob der Abschnitt eine eigenständige Einheit darstellt.
II. SYNCHRONE ANALYSE: Dieser Abschnitt beinhaltet eine detaillierte Analyse der Struktur, des Aufbaus und der semantischen Wortfelder und Oppositionen innerhalb der Perikope Amos 9,11-15. Die Analyse soll ein tiefgreifendes Verständnis der sprachlichen Mittel und ihrer Bedeutung im Kontext der Botschaft erbringen. Die Analyse der "Hütte Davids" und der damit verbundenen Utopie bildet einen wichtigen Teil dieses Kapitels.
III. DER TEXT IN SEINEM GESCHICHTLICHEN PROFIL: Dieses Kapitel beleuchtet die literarkritischen, gattungsspezifischen und traditionsgeschichtlichen Aspekte des Textes. Die Redaktions- und Entstehungskritik sowie die Bestimmung des historischen Ortes werden untersucht, um den Text in seinen Kontext einzuordnen und sein Verständnis zu vertiefen.
IV. WIRKUNGSGESCHICHTE: In diesem Kapitel wird die Rezeption des Amosbuches und insbesondere des Abschnitts 9,11-15 im Alten und Neuen Testament, sowie im Judentum (unter Bezugnahme auf Texte aus Qumran) untersucht. Dies soll Aufschluss über die Bedeutung und die Interpretation des Textes im Laufe der Geschichte geben und seine nachhaltige Wirkung aufzeigen.
Schlüsselwörter
Amos 9,11-15, Heilszusage, Gerichtsbuch, Hütte Davids, Textkritik, Literarkritik, Synchrone Analyse, Diachrone Analyse, Rezeptionsgeschichte, Altes Testament, Neues Testament, Judentum, Qumran.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Amos 9,11-15
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Heilszusage in Amos 9,11-15 im Kontext des vorangehenden Gerichtsbuches. Der Fokus liegt auf der Klärung des scheinbaren Widerspruchs zwischen Gerichtsankündigungen und dem plötzlichen Umschwung zu Heil und der Bedeutung dieser Heilszusage für die damalige und spätere Rezeption.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit analysiert den Text sprachlich und literarkritisch. Es werden systematische Arbeitsschritte und Sekundärliteratur verwendet. Die Analyse umfasst die Textabgrenzung, synchrone und diachrone Analysen sowie die Untersuchung der Rezeptionsgeschichte.
Welche Aspekte werden im Kapitel "Der Text" behandelt?
Dieses Kapitel behandelt die Übersetzung und Textabgrenzung von Amos 9,11-15. Es wird eine wortgetreue Übersetzung (Revidierte Elberfelder Bibel) verwendet. Die Textabgrenzung wird durch Analyse des Beginns und Endes der Perikope im Gesamtkontext vorgenommen (Spannungsbögen, Zeitangaben, Personenwechsel).
Was beinhaltet die synchrone Analyse?
Die synchrone Analyse untersucht detailliert die Struktur, den Aufbau und die semantischen Wortfelder und Oppositionen innerhalb von Amos 9,11-15. Es wird ein tiefes Verständnis der sprachlichen Mittel und ihrer Bedeutung im Kontext der Botschaft angestrebt. Die Analyse der "Hütte Davids" und der damit verbundenen Utopie ist ein wichtiger Teil.
Wie wird der historische Kontext des Textes behandelt?
Das Kapitel "Der Text in seinem geschichtlichen Profil" beleuchtet literarkritische, gattungsspezifische und traditionsgeschichtliche Aspekte. Die Redaktions- und Entstehungskritik sowie die Bestimmung des historischen Ortes werden untersucht, um den Text einzuordnen und sein Verständnis zu vertiefen.
Welche Rolle spielt die Wirkungsgeschichte?
Das Kapitel "Wirkungsgeschichte" untersucht die Rezeption von Amos 9,11-15 im Alten und Neuen Testament und im Judentum (Texte aus Qumran). Dies soll Aufschluss über die Bedeutung und Interpretation des Textes im Laufe der Geschichte geben und seine nachhaltige Wirkung aufzeigen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Amos 9,11-15, Heilszusage, Gerichtsbuch, Hütte Davids, Textkritik, Literarkritik, Synchrone Analyse, Diachrone Analyse, Rezeptionsgeschichte, Altes Testament, Neues Testament, Judentum, Qumran.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel: Einleitung, I. Der Text, II. Synchrone Analyse, III. Der Text in seinem geschichtlichen Profil, IV. Wirkungsgeschichte und V. Interpretation.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, den scheinbaren Widerspruch zwischen Gerichtsankündigungen und der Heilszusage in Amos 9,11-15 zu klären und die Bedeutung dieser Heilszusage für damalige und spätere Rezeption zu beleuchten.
- Citar trabajo
- Samuel Wagenmann (Autor), 2014, Amos als Heilsprophet in Amos 9,11–15? Vom Gerichtsbuch zum Happy End, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1309014