Der letzte Mann handelt von einem alternden Portier, der mit großem Enthusiasmus seinem Beruf vor der Drehtür des exklusiven Hotel Atlantic nachgeht. Bekleidet mit einer prächtigen Uniform, verrichtet er voller Stolz seine Aufgaben. Die prunkvolle Livree verleiht ihm außerdem in seinem heruntergekommenen Wohnviertel eine Art Heldenstatus. Auf seinem Weg von der Arbeit nach Hause grüßen ihn alle Leute stets freundlich.
Eines Tages übernimmt sich der alte Mann beim Tragen eines besonders schweren Koffers, so dass er eine Pause einlegen muss. Dies beobachtet jedoch der Hoteldirektor, der ihn infolge dessen aufgrund von Altersschwäche zum Toilettenmann degradiert.
Für den erniedrigten, alten Mann bricht nun eine Welt zusammen, da er die Livree – den Quell seines Stolzes – zurückgeben muss. Dieser Umstand erweist sich als besonders tragisch, da am selbigen Abend die Hochzeitsfeier seiner Nichte stattfindet und „die Uniform […] dem Fest zusätzlichen Glanz verleihen“ soll. Aus diesem Grund entwendet er seine Dienstbekleidung, um bei der Feier standesgemäß auftreten zu können.
Zwar gibt der Protagonist weiterhin vor, seiner Tätigkeit als Portier nachzugehen, jedoch fliegt der Schwindel auf, als seine Haushälterin ihm auf der Arbeit etwas zu Essen vorbeibringen will. Nachdem sie vor der Hoteltür auf den neuen, jungen Portier getroffen ist, kann die Degradierung nicht länger geheim gehalten werden. Schnell breitet sich die Neuigkeit im Wohnviertel aus, was dazu führt, dass der letzte Mann bei seiner abendlichen Heimkehr – wiederum mit seiner Portiersuniform bekleidet – zum Gespött des Viertels wird, woraufhin ihn seine Verwandten verstoßen. Im Anschluss kehrt er an seine Arbeitsstätte zurück, um die Livree zurückzubringen, wobei er allerdings vom Nachtwächter ertappt wird. Dieser hat jedoch Mitleid mit ihm und versucht, ihm Trost zu spenden.
Über Nacht erfährt das Schicksal des letzten Mannes dann eine wunderbare Wendung, da ein amerikanischer Millionär, der in seinen Armen stirbt, ihm sein gesamtes Vermögen hinterlässt. Die Schlussszenen zeigen den Ex-Portier mit seinem Freund, dem Nachtwächter, alsdann an einem mit allerlei Köstlichkeiten gedeckten Tisch, ehe die beiden in der finalen Szene in einer Droschke Platz nehmen und in ein besseres Leben fahren.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Produktionsdaten
- Regie - Friedrich Wilhelm Murnau
- Buch - Carl Mayer
- Kamera - Karl Freund
- Inhalte
- Handlung
- Stil und Besonderheiten
- Wechselbeziehungen
- Geschichtliche und politische Hintergründe
- Wirtschaftliche Situation
- Situation der Kinos
- Technische Neuerung – Freunds Kameraarbeit
- Wirkung – Zeitgenössische Kritiken
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert den Stummfilm „Der letzte Mann“ von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1924. Die Arbeit beleuchtet die Produktionsdaten, die Regiearbeit Murnaus, das Drehbuch von Carl Mayer und die Kameraarbeit von Karl Freund. Darüber hinaus werden die Handlung, der Stil und die Besonderheiten des Films sowie die geschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe des Films untersucht. Die Arbeit betrachtet auch die Situation der Kinos und die technischen Neuerungen der Zeit, insbesondere die Kameraarbeit von Karl Freund. Schließlich werden zeitgenössische Kritiken zum Film analysiert.
- Die Rolle des Films in der deutschen Filmgeschichte
- Die Bedeutung der Kameraarbeit von Karl Freund
- Die Symbolik des Films und seine Interpretation
- Die geschichtlichen und politischen Hintergründe des Films
- Die Wirkung des Films auf das Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt den Film „Der letzte Mann“ vor und gibt einen Überblick über die Produktionsdaten, die Regiearbeit von Friedrich Wilhelm Murnau, das Drehbuch von Carl Mayer und die Kameraarbeit von Karl Freund. Das Kapitel „Inhalte“ behandelt die Handlung des Films und analysiert den Stil und die Besonderheiten des Films. Das Kapitel „Wechselbeziehungen“ untersucht die geschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe des Films sowie die Situation der Kinos und die technischen Neuerungen der Zeit, insbesondere die Kameraarbeit von Karl Freund. Das Kapitel „Wirkung – Zeitgenössische Kritiken“ analysiert die zeitgenössischen Kritiken zum Film.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Stummfilm, den deutschen Film, Friedrich Wilhelm Murnau, Carl Mayer, Karl Freund, „Der letzte Mann“, Kameraarbeit, Symbolik, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Kino, technische Neuerungen, zeitgenössische Kritiken.
- Quote paper
- Johannes Werner (Author), 2008, Stationen deutscher Filmgeschichte: Der Letzte Mann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130996